Ob aus erneuerbarer Erzeugung für die Mobilität oder als Energieträger für die Kraft-Wärme-Kopplung in Kraftwerken: Wasserstoff wird eine große Rolle in den Energiesystemen der Zukunft vorhergesagt.
HyCenta: Wasserstoff im Wintertourismus
Das Projekt HySnow demonstriert im oberösterreichischen Skigebiet Hinterstoder-Wurzeralm eine emissionsfreie und klimafreundliche Lösung der Mobilität im Wintertourismus. Herausragend ist der Nachweis der sauberen und sicheren Wasserstoffmobilität nicht nur im Labor, sondern im realen Maßstab in alpinen Umgebungsbedingungen.
Zur Energieerzeugung wurde direkt im Skigebiet eine Photovoltaikanlage mit 30 kW errichtet und mit einer Elektrolyse zur Erzeugung von grünem Wasserstoff gekoppelt. Zusätzlich wurde die höchstgelegene Wasserstoffinfrastruktur Europas für Betankungen bis 350 bar umgesetzt. Betankt werden die zwei speziell entwickelten Schneemobil-Prototypen. Die Funktionalität der gesamten Infrastruktur und Fahrzeuge wird derzeit unter realen Betriebsbedingungen im Wintersportgebiet Hinterstoder-Wurzeralm demonstriert. Die entwickelte Technologie stellt damit die Basis für weitere Antriebskonzepte mit ähnlichem Anwendungsgebiet dar.
Projekt: »HySnow – Decarbonization of winter tourism by hydrogenpowered fuel cell snowmobiles«.
Beteiligte: Das Projekt wurde vom Klima- und Energiefonds und der FFG gefördert und in Kooperation von BRP-Rotax (Projektleitung), HyCentA Research, Fronius, der Technischen Universität Graz, Skiregion Hinterstoder-Wurzeralm, ElringKlinger und ECuSol umgesetzt.
Hintergrund: Besonders in Wintersportgebieten sind die Vermeidung von Lärm- und Schadstoffen sowie die Möglichkeit der Nutzung erneuerbarer Energiequellen von großer Relevanz, zudem steigen Interesse und Nachfrage der Betreiber stetig.
Wien Energie: Premiere im Kraftwerk Donaustadt
Im Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen für die Zukunft fit zu machen, forschen Wien Energie, RheinEnergie, Siemens Energy und Verbund an einer neuen Einsatzmöglichkeit für Wasserstoff. In einem gemeinsamen Betriebsversuch in einer Kraft-Wärme-Kopplungsanlage von Wien Energie, dem Kraftwerk Donaustadt, soll Wasserstoff unter Realbedingungen zum Einsatz kommen. Der umweltfreundliche Energieträger wird dabei dem normalerweise eingesetzten Energieträger Erdgas beigemischt. Es ist der weltweit erste Versuch, in einer in öffentlicher Produktion befindlichen großen Gas-und-Dampfturbinen-Anlage Wasserstoff beizumengen.
In den nächsten Monaten baut Wien Energie dafür die Gasturbine im Kraftwerk um, damit diese für den Feldtest vorbereitet ist. Nach der Umrüstung der Turbine soll die Beimischung von Wasserstoff 2023 erfolgen. In einem ersten Schritt soll der Wasserstoffanteil bei 15 Volumenprozent liegen. Im zweiten Schritt ist geplant, den Anteil zu verdoppeln. Von diesem Praxistest erwarten sich die beteiligten Unternehmen wichtige Erkenntnisse und Daten zur Effizienz und den Emissionen der Wasserstoffmitverbrennung.
Projekt: Weltweit erster Wasserstoff-Betriebsversuch mit einer »heavy duty gas turbine«.
Technik: Die Gasturbinen von Wien Energie, RheinEnergie und Verbund sind nahezu baugleich. Bei allen drei Unternehmen ist eine Siemens Energy-Gasturbine vom Typ 4000 F im Einsatz.
Hintergrund: Die Umstellung der Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen auf grüne Gase soll eine zuverlässige, flexible und klimafreundliche Versorgung der Millionenstadt Wien bis 2040 ermöglichen.