Die OMV-Tochter Central European Gas Hub AG (CEGH) startet mit einer Plattform für die Vermarktung von Biogas und künftig grünem Wasserstoff in Österreich. Ein überregionaler Ausbau in Zentral- und Osteuropa ist geplant.
"Grüne" Gase wie Biogas und grüner Wasserstoff werden einen wichtigen Teil zur Dekarbonisierung des Energiesystems beitragen. Mit den Gasen könnte die vorhandene Gasinfrastruktur zur nachhaltigen Energieversorgung genutzt werden. Doch der Markt ist derzeit noch klein: derzeit werden in Österreich rund 0,1 TWh Biomethan – aufbereitetes Biogas – in das Erdgasnetz eingespeist. Bis 2030 sollen 5 TWh an grünen Gasen zur Verfügung stehen.
Mit der "CEGH GreenGas Platform" unter www.cegh.at/greengas (Link) gibt es nun erstmalig eine Handelsplattform für eine Dekarbonisierung der Gasmärkte. Die Betreiberin CEGH ist als gemeinsame Tochter von OMV, Wiener Börse und des slowakischen Gasnetzbetreibers Eustream bereits der größte Gashandelsplatz in Zentral- und Osteuropa. 2021 wurde über diesen ein Gesamthandelsvolumen von 749 TWh – das Neunfache des österreichischen Gas-Jahresverbrauches – umgesetzt. Die CEGH GreenGas Platform ist als Marktplatz für Angebote und Nachfrage von Biomethan konzipiert. Sobald grüner Wasserstoff am Markt zur Verfügung steht, soll auch dieser dort handelbar sein.
"Mit der CEGH GreenGas Platform ermöglichen wir erstmalig den Handel mit Grünen Gasen. Derzeit gibt es keinen funktionierenden Handel und keine Plattform dafür. Um die ambitionierten Ausbauziele zu erreichen, sind Transparenz und Liquidität auf einer Handelsplattform notwendig. Dies möchten wir aktiv vorantreiben und sehen uns als idealen Partner der Industrie und der Versorger für den Ausbau von Grünen Gasen", betont Gottfried Steiner, CEO CEGH.
Die Plattform ermöglicht den Kauf oder Verkauf von Biomethan-Herkunftsnachweisen (HKNs) oder Biomethan mit oder ohne HKNs. Neben einem Bulletin Board steht auch eine Auktion zur Verfügung. Damit wird Anbietern und Nachfragern erstmals ein gemeinsamer Marktplatz angeboten, über den die Abwicklung und Administration des Handels stark vereinfacht wird.
Die Platform soll schrittweise auf den Handel mit Grünen Gasen in anderen zentral- und osteuropäischen Ländern ausgeweitet werden, um einen internationalen und grenzüberschreitenden Handel aufzubauen.