Kraftwerk Limmern, Schweiz: Alstom erhält Auftrag für Turbinen, ABB liefert Elektrotechnik
Alstom Hydro hat den Auftrag für die Lieferung von Turbinen für ein Pumpspeicherkraftwerk in der Schweiz erhalten. Vier der von Alstom entwickelten Turbinen, die mit variablen Geschwindigkeiten sowohl als Pumpturbine als auch als Generator eingesetzt werden können, werden mit einer Leistung von je 250 MW rund 1 Million Haushalte mit Spitzenstrom versorgen. Auftraggeber ist die Kraftwerke Linth-Limmerth AG und der Schweizer Kanton Glarus. Der 178 Millionen Euro schwere Auftrag umfasst Konzeption, Entwicklung, Produktion, Installation, Inbetriebnahme der Anlage sowie Schulungen. 2015 sollen die Turbinen für das neue 1000 MW-Kraftwerk Limmern in der Ostschweiz geliefert werden.
Alstom Hydro, das für Wasserkraft zuständige Joint Venture zwischen Alstom und dem französischen Baukonzern Bouygues, hat bereits im Mai des heurigen Jahres einen 125 Millionen-Auftrag für das Kraftwerk Nant de Drance in der Schweiz erhalten, wo vier der reversiblen Turbinen mit einer Leistung von je 157 MW geliefert werden.
Pumpturbinen mit variabler Geschwindigkeit erlauben es, den Energielevel der Turbine zu regulieren. Damit kann einerseits die Energieversorgung flexibler dem Bedarf angepasst und der Ressourceneinsatz gesteuert werden, andererseits wird das Anfahren und Stoppen der Turbinen reduziert, was sich positiv auf die Netzfrequenz auswirkt. Das unterirdisch angelegte Pumpspeicherkraftwerk wird bei geringer Stromnachfrage und überschüssiger Kapazität Wasser aus dem Limmernsee in den rund 600 Meter höher gelegenen Muttsee zurückpumpen. Das Wasser wird dann benutzt, um während Spitzenbedarf Strom zu produzieren.
Den Auftrag für die Lieferung der elektrotechnischen Ausrüstungen für das Kraftwerk Limmern hat ABB erhalten. Um 82 Millionen Euro liefert und installiert der Elektrotechnikkonzern die Hochspannungskabelverbindung vom Kraftwerk Limmern zum Unterwerk Tierfehd, die Maschinentransformatoren, die Generatorableitung, die Mittelspannungs-anlagen, das Kraftwerksleitsystem, die Gleichspannungsversorgungs- sowie die Notstromanlage. Außerdem liefert ABB eine 380-kV-GIS-Anlage, die den Strom vom Kraftwerk ins Netz einspeist.
Das neue Wasserkraftwerk wird im Rahmen des Projekts Linthal 2015 gebaut, in welches die Axpo AG und der Kanton Glarus 2,1 Milliarden Franken investieren. Den Auftrag für die Bauarbeiten erhielt die Zürcher Baufirma Marti.