Mit 16. April beendet Wien Energie den Isolationsbetrieb an den Standorten Spittelau, Simmering, Flötzersteig und Simmeringer Haide planmäßig nach vier Wochen.
53 Mitarbeiter waren Mitte März in die Erzeugungsanlagen gezogen, um die Energieversorgung der Stadt auch im Fall einer massiven Corona-Infizierungswelle zu sichern. Alexander Kirchner, Leiter des Betriebs bei Wien Energie zieht eine positive Bilanz: „Es war goldrichtig, so früh zu starten. Wir hatten natürlich auch das Glück, über ein großartiges Team zu verfügen. Es ist nicht selbstverständlich, dass ein großer Teil der Belegschaft freiwillig aufzeigt, um so einen verantwortungsvollen Job anzutreten.“
Angesichts der aktuellen Entwicklung der Coronavirus-Zahlen und der neu erlassenen Maßnahmen seitens Bundesregierung und Stadt Wien hat der Krisenstab von Wien Energie nun die vorübergehende Quarantäneschicht aus den Isolationsstationen entlassen. Vorerst wird keine neue Mannschaft in die Kraftwerke einziehen. Der Betrieb wird unter strengsten Sicherheits- und Gesundheitsvorschriften, aber im normalen Schichtdienstmodell weitergeführt. Die Energieversorgung bleibt damit gesichert.
Ab Freitag übernehmen die üblichen Schichtteams wieder die Anlagensteuerung, die bisher isolierten Kollegen werden Schritt für Schritt in ihre ursprünglichen Teams eingegliedert. Um die Ansteckungsgefahr weiterhin auf einem Minimum zu halten und Kontakte zwischen Schlüsselpersonal zu reduzieren, hat Wien Energie in den letzten vier Wochen zahlreiche zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen im Kraftwerksbereich ergriffen. Das reicht von strengen Hygienevorschriften, gezielter Desinfektion von Arbeitsmaterialien, Maskenpflicht und Abstandhalten bis zu kontaktloser, elektronischer Schichtübergabe. Der Geländezutritt ist für nicht betriebsnotwendige Personen verboten, Umkleide- und Aufenthaltsräume werden nur gestaffelt benutzt.
Arbeitsplätze sind mit großem Sicherheitsabstand räumlich verteilt, der Zugang zu systemkritischen Einrichtungen wie Warten und Steuerungszentralen bleibt weiterhin ausschließlich dem Schichtpersonal vorbehalten. Zum Einsatz kommen darüber hinaus auch digitale Hilfsmittel wie Virtual Reality-Brillen, die eine Fernwartung der Anlagen ermöglichen.
Isolation in wenigen Stunden wieder bereit
Die Infrastruktur für die Isolation bleibt an den Standorten weiterhin aufrecht. „Eine zweite, neue Isolationsmannschaft könnte innerhalb kürzester Zeit einrücken, sollte es die Infizierungslage erfordern,“ so Kirchner. Schon beim ersten Aufruf haben sich viele Mitarbeiter gemeldet, so dass auch eine weitere Mannschaft für die Isolation zusammengestellt werden kann.
Auch außerhalb der Kraftwerksgelände wird unter Einhaltung sämtlicher Sicherheits- wie Gesundheitsvorschriften für die Wienerinnen und Wiener gearbeitet. Rund 120 Technikerinnen und Techniker sind etwa im Störungsdienst von Wien Energie im Einsatz und sorgen rund um die Uhr auch während der Corona-Krise für warme Duschen und funktionierende Heizkörper.
Kurz vor Ostern wurden außerdem mehr als 100 Baustellen in Wien wieder hochgefahren. In den Wochen davor wurden nur Arbeiten durchgeführt, die für die akute Versorgungssicherheit notwendig waren, jetzt schreitet auch der Ausbau der Infrastruktur wieder voran. Insbesondere setzt Wien Energie die Arbeiten bei Fernwärme-, Fernkälte- und Glasfaserleitungsprojekten sowie Bauprojekte bei Anlagen und Revisionsarbeiten fort.