Rette die Stadt
Das Brettspiel »Cities Skylines« fördert Kooperation und nachhaltiges Planen rund um das Thema Stadtentwicklung. Ein erfolgreiches PC-Spiel als analoge Variante für Spieleabende – kann das gut gehen?
Es kann, beweist Spieleautor Rustan Håkansson in »Cities Skylines – Das Brettspiel«. Das kooperative Städtbauset spricht Planer und Infrastruktur-Strategen an, und solche, die es noch werden wollen. Worum geht‘s? Zu Beginn stehen die Spieler vor unbebauten Flächen. Sie errichten Wohn-, Gewerbe- und Industriegebiete und erschließen nach und nach neue Viertel. Dabei müssen sie zentrale Faktoren wie Umwelt, Kriminalität, Verkehrsfluss und Bildung berücksichtigen, ihre finanziellen Mittel gemeinsam planvoll einsetzen und natürlich die Bevölkerung bei Laune halten. Es ist wie im echten Stadtleben: Es gibt ein einziges Jahresbudget für alle Agenden. Die Spieler müssen sich daher gut absprechen, um ihre Entwicklungen voranzubringen. Und das Spielziel, eine bestimmte Punktezahl für die finale, strenge Bewertung zu erreichen, ist nicht einfach. Zwischen »aussterbende Stadt« (bei null Punkten oder weniger) und »Weltmetropole« (ab 61 Punkten) ist alles möglich. Wer seine Ressourcen nicht umsichtig einsetzt, dem müllen Verkehr und Industrie die Grünflächen zu.
Die Report-Redaktion hat Cities Skylines ausgiebig getestet: Auch wenn einiges vom Kartenglück abhängt – für den Einstieg in die komplexen Zusammenhänge einer Stadt ist der spielerische Zugang gar nicht so schlecht. Wer die falschen Freunde oder die falsche Familie hat, der kann das kurzweilige Game auch in der Solo-Variante hervorragend spielen. Empfohlen ab einem Alter von zehn Jahren, für ein bis vier Spieler, Dauer rund 70 Minuten.
Preis: 35 Euro.
Info: www.kosmos.de
Rette die Welt
Mehr als vierzig Millionen Klicks auf Youtube bekamen sie für ihre Klamauk-Videos rund um klassische Musik, doch jetzt wollen sie mehr: Die beiden in Wien lebenden Musiker Aleksey Igudesman und Hyung-ki Joo, die als »Igudesman & Joo« auftreten, formulieren ihren Anspruch im Titel ihres ersten Buches: »Rette die Welt – Wie du deine Kreativität weckst und damit alles veränderst«. Dabei zeigen sie unter Mitwirkung von Cornelius Obonya (Hörbuchfassung), Oscar-Preisträger Adrien Brody und Sean Lennon (Illustrationen) oder Monty Python-Mitbegründer Terry Gilliam (Vorwort), mit welchen Tricks sie den Funken in ihr Leben bringen, der das Werk größer macht als seine Schöpfer. Die meisten davon sind recht einfach umzusetzen: Mach tagsüber zwischendurch Blödsinn, das fördert die Konzentration, lautet einer davon. Und das ist ohnehin eines der Leitprinzipien agiler Organisationen, wie sie jetzt überall in Unternehmen Einzug halten (sollten).n
»Rette die Welt«, Igudesman & Joo
edition a, 10/2019
392 Seiten gebunden
ISBN 9783990013304
Rettet die Jugend
Der 38. Band der Comic-Serie »Asterix« ist seit dem 24. Oktober im Handel. Das Thema diesmal ist ein gallischer Bevölkerungsteil, der bislang unterrepräsentiert war: Jugendliche. In dem Album aus der Feder von Jean-Yves Ferri und Didier Conrad steht eine geheimnisvolle junge Frau im Mittelpunkt. Sie taucht im Dorf der unbeugsamen Gallier auf – auf der Flucht vor Julius Cäsar, der sie zwangsromanisieren möchte. Die Dorfjugend vertreibt sich die Zeit darauf hin im Steinbruch, unter den argwöhnischen Blicken von Obelix.
Das Beste an dem Band, wie wir finden, sind natürlich wieder die Namen von Protagonisten und Nebendarstellern: Mausklix, Miesetrix oder eben Adrenaline, die Tochter von »Generalissimus« Vercingetorix. »Wir wollten uns stärker auf weibliche Figuren konzentrieren. Und bislang spielten Jugendliche in der Asterix-Reihe keine allzu große Rolle«, betonten die Autoren. Logisch, dass die Jugend dann auch das Überjagen der lokalen Fauna anprangert: »Hinkelstein und Zaubertrank sind die Stützen des Wildschweinsystems!«n
»Die Tochter des Vercingetorix«, Jean-Yves Ferri und Didier Conrad, Übersetzung Klaus Jöken
Egmont Ehapa Media, 10/2019
48 Seiten, 6,90 Euro Softcover
ISBN 978-3-7704-3638-5