„Die österreichische Elektro- und Elektronikindustrie (EEI) ist nicht nur der Treiber der Digitalisierung, sondern erweist sich bereits seit Jahren als Hochleistungsbranche, die sich in den letzten Jahren immer wieder selbst übertroffen hat. Das Jahr 2018 beweist das wieder erneut, die EEI ist um ganze 8,4 Prozent gewachsen“, so Brigitte Ederer, bei ihrer letzten Pressekonferenz als Präsidentin des Fachverbands der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI) anlässlich der Präsentation des Wirtschaftsberichts 2018.
Die Elektro- und Elektronikindustrie ist weiterhin der zweitgrößte Industriezweig Österreichs und erreichte mit 18,83 Mrd. Euro abgesetzten Produktionswert erneut ein Rekordhoch. Die Exportquote stieg leicht und blieb mit 83,2 Prozent auf einem hohen Niveau. Der Umsatz legt um 3,2 Prozent auf 21,5 Mrd. Euro zu.
Die positive Entwicklung fand auch in der Zahl der Beschäftigten ihren Niederschlag. Mit Ende 2018 belief sich die Zahl der Arbeiter und Angestellten auf 66.958. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht das einer Zunahme von 3,0 Prozent oder auch 1.927. Die starke Investitionstätigkeit und Nachfrage ließ die Kapazitätsauslastung auf ein sehr hohes Ausmaß steigen. Damit konnte die Zahl der Beschäftigten in der österreichischen Elektro- und Elektronikindustrie in den letzten 5 Jahren um mehr als zehn Prozent gesteigert werden.
Elektro- und Elektronikindustrie punktet bei Exportzahlen
Die Unternehmen der Elektro- und Elektronikindustrie exportierten 2018 Produkte und Dienstleistungen im Wert von 17,52 Mrd. Euro, was eine Steigerung um 5,0 Prozent bedeutet. Die Exportquote bleibt mit 83,2 Prozent auf sehr hohem Niveau stabil.
Die Exporte in den EU-Raum, der mit 64,3 Prozent Anteil an den Gesamtausfuhren der wichtigste Exportmarkt für österreichische Elektrotechnik- und Elektronikprodukte ist, sind im Jahr 2018 um 6,6 Prozent gestiegen. Treibende Kraft dahinter war der Konjunkturaufschwung im EU-Raum. In vielen maßgeblichen EU-Ländern war die Nachfragesituation gut, die Exportnachfrage in Deutschland (45,5 Prozent Anteil an den EU Ausfuhren) konnte, obwohl bereits auf hohem Niveau, noch um 7,3 Prozent ausgeweitet werden.
Ungebrochen stark war das Konjunkturwachstum im asiatischen Raum. Die Exporte nach China stiegen im Jahr 2018 um 13,2 Prozent. China hält damit einen Anteil von 36,2 Prozent an den Gesamtexporten in die Länder Asiens – unter Einrechnung der Exporte nach Hongkong liegt der Anteil sogar bei 45,5 Prozent. Der Anteil der Elektro- und Elektronikindustrie an den Gesamtausfuhren Österreichs belief sich 2018 mit 11,7 Prozent auf mehr als ein Zehntel.
Halbleiter erweitern Produktion um 15,5 Prozent
Die Hersteller von elektronischen Bauelementen konnten auch im Jahr 2018 wieder mit außergewöhnlichen Zahlen punkten. „Auch trotz enormen Steigerungen in den drei Vorjahren konnte die Produktion bei den Herstellern von elektronischen Bauelementen im Jahr 2018 noch einmal um 15,5 Prozent ausgeweitet werden. Ausschlaggebend dafür war – wie wir auch schon in den letzten Jahren beobachten konnten – die Erzeugung von Halbleitern“, zeigt sich Lothar Roitner, Geschäftsführer des FEEI über die positive Entwicklung erfreut. Auch die Hersteller von Geräten und Einrichtungen der Mess-, Kontroll-, und Prüftechnik konnten ihre Produktion 2018 um 10,5 Prozent ausweiten. Ebenfalls positiv zeigt sich die Entwicklung der Produktion von Generatoren, Transformatoren und Motoren, die um 5,3 Prozent gestiegen ist.
Gute Wirtschaftsentwicklung erwartet
„Das Geschäftsjahr 2019 ist für die österreichische Elektro- und Elektronikindustrie positiv gestartet, zeigt sich aber verhaltener als in den letzten Jahren. Sowohl der abgesetzte Produktionswert mit einem Plus von 2,5 Prozent als auch die Beschäftigtenzahlen mit einem Zuwachs zu Jahresbeginn von 3,1 Prozent zeigen erneut einen Aufwärtstrend“, so Roitner.
Trotz harter Konkurrenz am Weltmarkt war die Wirtschaftsentwicklung der österreichischen Elektro- und Elektronikindustrie im Jahr 2018 sehr gut. Es konnten neue Arbeitsplätze geschaffen und gesichert werden und auch die Auftragslage und Nachfrage sind auf sehr hohem Niveau. Die Prognosen über die Konjunkturentwicklung der wichtigsten Wirtschaftsräume für die nächsten zwei Jahre sind ebenfalls günstig und lassen mit einer guten Wirtschaftsentwicklung für die Unternehmen der österreichischen Elektro- und Elektronikindustrie rechnen.