Peter Weinelt setzt sich beim Österreichischen Energiekongress für den Vorrang der Versorgungssicherheit ein.
Das Energiesystem der Zukunft wird flexibel, smart, dezentral und weitgehend CO2-neutral sein. Strom wird schon bald überwiegend aus nachhaltigen Quellen wie Wasser, Wind, Sonne und Biomasse erzeugt werden, neben den großen Energieversorgern wird es viele kleine Produzenten geben. Ein solches Energiesystem kann aber nur funktionieren, wenn dahinter eine starke, flexible und digital aufgerüstete Netzinfrastruktur steht.
Darauf wies Peter Weinelt, Mitglied des Vorstands des Forums Versorgungssicherheit, anlässlich des Österreichischen Energiekongresses am 19. September 2018 hin. „Wir reden viel von Ökologisierung und Dekarbonisierung einerseits und von den neuen digitalen, smarten Möglichkeiten andererseits“, so Weinelt, „aber wir dürfen nicht vergessen, dass massive Investitionen in die Netzinfrastruktur eine entscheidende Voraussetzung für den Aufbruch in diese Energiezukunft darstellen.“ Weinelt bezeichnete die Verteilernetze als „die Ermöglicher der Energiewende. Sie sind eine kritische Infrastruktur, deren Funktionieren immer im Vordergrund stehen muss“.
Weinelt nahm im Rahmen des Energiekongresses an einer Podiumsdiskussion zum Thema „Die Infrastruktur der Zukunft 2050 – smart, sicher, flexibel, konvergent“ teil.
Eine langfristige Energiestrategie für Österreich müsse neben den Zielen „Ökologische Nachhaltigkeit“ und „Wettbewerbsfähigkeit sowie Leistbarkeit“ gerade den Aspekt der jederzeit gesicherten Verfügbarkeit in den Mittelpunkt stellen. Die Netzinfrastruktur erfüllt dabei die Rolle der Marktdrehscheibe, wo der Handel mit Energie und Energie-Dienstleistungen ermöglicht wird. Umso höher werden daher die Anforderungen an die Sicherheit des Datenmanagements sein, führte Weinelt aus: „Wir müssen alles daransetzen, die Netzinfrastruktur verlässlich gegen allfällige Cyber-Angriffe zu schützen.“
Stabile Rahmenbedingungen
An die Energiepolitik richtete Weinelt die Aufforderung, klare Zielvorgaben zu formulieren und den Netzbetreibern die nötigen Freiräume für eine optimale Umsetzung in der Praxis zu lassen. Das angestrebte Ziel für 2050 ist ein Energiesystem mit einer gelebten Sektorkoppelung aus Gas, Wasser, Wärme und Wasserstoff, so Weinelt weiter: „Wenn wir die Mission 2030 ernst nehmen, und das tun die Verteilernetzbetreiber, dann brauchen wir auch durchgängige und stabile Rahmenbedingungen, denn Investitionen in die Netze sind immer langfristig und brauchen daher auch eine langfristige Finanzierung.“
Das Ziel, so Weinelt, müsse eine verursachergerechte Tarifierung sein, „daher wird es in Zukunft auch stärker leistungsgetriebene Tarife geben müssen.“