Die Isovoltaic AG antwortet auf die angespannte Situation am weltweiten Photovoltaikmarkt mit einer Restrukturierung ihrer Produktion. Der Produktionsstandort in Suzhou (China) wird weiter ausgebaut und soll in Zukunft den gesamten China-und Asienmarkt bedienen.
Am Standort Lebring verbleiben das Headquarter, die Produktentwicklung und die Prozesstechnologie. Das europäische Geschäft steht auf dem Prüfstand. Das Unternehmen hat heute infolge dieser Restrukturierung bis zu 60 der derzeit 94 Arbeitsplätze in Lebring beim Arbeitsmarktservice (AMS) zur Kündigung angemeldet. Ein Sozialplan ist in Ausarbeitung.
Thomas Rossegger, Vorstand und Eigentümer der Isovoltaic AG: „Chinesische Modulhersteller fluten derzeit den Weltmarkt mit ihren günstigen Anlagen und haben dadurch den weiteren Preisverfall der Solarmodul-Komponenten vorangetrieben. Der Absatzmarkt für unsere Produkte hat sich immer mehr nach China und Asien verlagert. Deshalb haben wir schon 2015 in eine erste Produktionslinie in Suzhou (China) investiert und bauen derzeit eine weitere, große Produktionslinie in Suzhou auf. Um weitere Kostennachteile zu verhindern, bleibt uns kein anderer Weg. Wir müssen in Zukunft vor allem dort produzieren, wo der Großteil unserer Kunden zu Hause ist, in China.“
Sozialplan in Ausarbeitung
Von der Restrukturierung sind bis zu 60 von derzeit 94 Arbeitsplätzen in Österreich betroffen, die heute beim Frühwarnsystem des AMS zur Kündigung angemeldet wurden. Rossegger: „Mir ist sehr bewusst, dass hinter jedem Arbeitsplatz ein individuelles Schicksal steht. Wir werden uns daher in den nächsten Tagen mit der Belegschaftsvertretung zusammensetzen, um eine sozial verträgliche Lösung für jeden betroffenen Mitarbeiter zu ermöglichen.“ Weitere Details zu den Plänen werde es aber erst nach Ablauf der gesetzlich vorgegebenen 30-Tage-Frist und nach den Gesprächen mit dem Betriebsrat geben.
Headquarter sowie Produkt-Know-how bleiben in Lebring, europäischer Markt am Prüfstan
Am Standort Lebring sind weiterhin das Headquarter, die Produktentwicklung, die Prozesstechnologie und die laufende Produktion für den europäischen Markt angesiedelt. Alle europäischen Kunden werden auch in Zukunft aus Lebring beliefert. Rossegger: „Wir sehen weiterhin Marktchancen in Europa, die sich aber erst realisieren müssen.“ In den vergangenen Jahren hat die Isovoltaic AG viel Innovationskraft bewiesen und ist durch wegweisende Neuerungen im Bereich der Rückseitenfolien für Photovoltaik-Module Markt- und Technologieführer in ihrer Branche. Isovoltaic setzt hier in Zukunft auf die neueste Produktinnovation, eine Rückseitenfolie die speziell für den umkämpften europäischen Markt entwickelt wurde. Die neue Rückseitenfolie wird gerade durch Entwicklungspartner getestet und soll noch 2017 in den Markt eingeführt werden. „Wir setzen einige Hoffnung in diese Produktinnovation. Aber wir wissen: unser Europageschäft steht – wie das aller europäischen Anbieter auch – am Prüfstand“, so Rossegger.
Weiteres Wachstum in China
Die Isovoltaic AGkann mit der ausgebauten Produktionskapazität in China die gestiegene Nachfrage am chinesischen Markt besser bedienen als zuletzt und damit in Zukunft ca. 15 Prozent des jährlichen Bedarfs an Rückseitenfolien in China (und rund 10 Prozent des Weltmarkts für Rückseitenfolien) abdecken. Rossegger abschließend: „Mit dem Ausbau der Produktion in China, unserem Know-how aus Österreich und neuen, konkurrenzfähigen Angeboten für den Europamarkt wollen wir spätestens 2018 wieder Gewinne schreiben.“