Die mobilen Recycling-Anlagen des oberösterreichischen Unternehmens Rubble Master HMH hatten schon viele Einsätze. Einer der wahrscheinlich spektakulärsten Einsätze fand in Manhattan statt. Mit Sicherheit war es der Einsatz mit dem höchsten Werbewert. Denn das US-Recyclingunternehmen Cavaliere Onsite Recycling setzte eine RM70 GO auf der wohl bekanntesten Baustelle der Welt ein, auf Ground Zero. »Der Ground Zero ist für US-Amerikaner ein Ort mit Symbolcharakter. Die Baustelle für das neue World Trade Center wird nicht nur von tausenden Menschen täglich besucht, sondern ist auch häufig ein Thema in den Medien hier«, sagt Rubble Master-Geschäftsführer Gerald Hanisch.
Entscheidend für den Einsatz der RM70 GO! war, dass sie wenig Staub und Lärm sowie eine großer Durchsatzleistung garantiert. Zudem erfüllt die Maschine auch die sehr strengen US-Sicherheitsbestimmungen. »Mit dieser Recyclingmaschine können wir hier unter beengten Platzverhältnissen und in unmittelbarer Nähe der vielen wartenden Menschen des Besucherzentrums arbeiten«, so der zuständige Projektingenieur von Cavaliere. Neben der Maschine von Ground Zero hat Cavaliere noch drei weitere Recycler aus Oberösterreich im Fuhrpark.
Eine 25 Kilometer lange Autobahn zwischen Kiplev und Sonderbrug ist Dänemarks erstes PPP-Projekt. Die private Hälfte des Projekts ist die Kliplev Motorway Group, eine 100%-Tochter der Strabag. KMG finanziert das gesamte Projekt und kümmert sich um alles – von den Erdarbeiten über den Brückenbau bis zur Unterhaltung der Autobahn. Die Gesamtkosten belaufen sich 126 Millionen Euro, die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2012 geplant.
Statt die Autobahn wie üblich in Einzelabschnitten zu errichten, nimmt sich KMG die gesamte Autobahn auf einmal vor. 200 Maschinen sind in das Projekt eingebunden, über 70 Maschinen kommen von Volvo – darunter 30 knickgelenkte Volvo Dumper der Typen A25E und A35E, 40 Bagger der Typen EC210 bis EC460 und mehrere L220F-Radlader. Die Volvo-Maschinen wurden deshalb ausgewählt, weil sie sparsam und benutzerfreundlich sind, erklärt KMG-Projektleiter Alexander Kanovsky. Kraftstoffverbrauch ist eine Toppriorität für KMG. Das Projekt ist wahrscheinlich die einzige Autobahnbaustelle, auf der eine CO2-Bilanz geführt wird, in der der Dieselverbrauch festgehalten ist. Eine weitere Besonderheit der Baustelle ist, dass Volvo mit einer eigenen Werkstatt vor Ort ist, komplett mit Wartungsbereich und Waschanlage. Die Anlage wäscht die Erde von den Maschinen. Pro Maschine sind das oft bis zu 200 Kilogramm. Dann trennt sie Öl und Erde vom Wasser, damit das Wasser bei der nächsten Maschine wiederverwendet werden kann.
Zeit spielt bei diesem Projekt eine sehr große Rolle. Die Werkstatt vor Ort verkürzt Ausfallzeiten, weil die Mechaniker nicht stundenlang unterwegs sind, um Maschinen zu reparieren. Das Volvo-Telematiksystem CareTrack, mit dem jede Maschine ausgerüstet ist, vermindert die Wartungsdauer zusätzlich, weil es die Mechaniker 50 Stunden im Voraus darauf hinweist, dass eine Maschinenwartung bevorsteht.
Ein Nürnberger Traditionsunternehmer vertraut seit neuestem auf Brecher von Rockster. Die Rössner Bau GmbH hat sich durch flexible und zuverlässige Fullservice-Lösungen in den Bereichen Straßenbau, Tiefbau, Pflasterbau und Kanalsanierung einen Namen gemacht. Im letzten Jahrzehnt ist auch die Aufbereitung von Baurestmassen ein ständig wachsendes Geschäftsfeld. Hatte man sich bis vor kurzem für die Ausführung dieser Aufträge Brechanlagen angemietet, wurde jetzt in eine eigene Rockster R900 investiert. Die Kaufentscheidung fiel auf der Bauma in München. Neben den verschiedenen Adjustierungsmöglichkeiten war auch das vollhydraulische Konzept der Anlagen ein ausschlaggebender Faktor für die Kaufentscheidung. »Wir hatten in der Vergangenheit immer wieder Probleme mit elektrischen Störungen der Anlagen«, so Firmenchef Jürgen Rössner. »In so einem Fall ist man immer von Drittfirmen abhängig, was letztendlich Zeit und Geld kostet. Beim R900 können zukünftige Wartungs- und etwaige Reparaturarbeiten von unserem eigenen Team vorgenommen werden.« Ein weiteres Argument war der einfache Transport des R900, der mit dem firmeneigenen Tieflader bewerkstelligt werden kann.
Seit Anfang Juni ist die Rockster Anlage durchgehend im Einsatz, derzeit bei der Erdbau- und Abbruchfirma Buhl in Nürnberg. In Kombination mit einer Siebanlage wird die Rockster Prallmühle im Recyclingmaterial eingesetzt. Das Endkorn wird vorwiegend im Straßenbau und als Baugrubenfüllmaterial benötigt.
Seit acht Jahren transportiert die Firma Großmann Güter und Bauteile. Inzwischen nimmt jedoch das Einsetzen von Glasscheiben einen großen Teil im Auftragsbuch des Familienunternehmens ein. Um die fachmännische Ausführung dieser Arbeit zu gewährleisten, hat Hubert Großmann seinen Fuhrpark neben zwei Glassauganlagen mit einem neuen Kran, dem Palfinger PK 85002, aufgerüstet. »Mit dem großen Palfinger PK 85002 mit Zusatzknickarm bin ich flexibel und kann Aufträge abwickeln, die ich bisher in dem Maße nicht annehmen konnte«, so Großmann. Aufgebaut ist der Kran auf einem Scania-Lkw R 480. Der Zusatzknickarm des PK 85002 hat eine Reichweite von 35 Metern und kann um 25 Grad nach oben überstreckt werden. Damit könne man Arbeiten unter Vordächern oder im Gebäudeinneren durch Fenster- oder Türöffnungen abwickeln. Mittels der neuen Schwerlastspitze sei es nun auch möglich, schwere Hubarbeiten direkt unter einem Hallendach durchzuführen. Durch die sensible Steuerung könne man punktgenau arbeiten. Einen spektakulären Einsatz hatte der PK 85002 in Neuhausen auf den Fildern, wo an ein denkmalgeschütztes Gebäude ein modernes Treppenhaus angebaut wurde. Die absturzsicheren Scheiben mit bis zu 980 kg wurden mit der am Kran angebrachten Seilwinde über drei Stockwerke zwischen Fassade und Gerüst nach unten gelassen. Um das Gewicht zu bewältigen, wurde zudem eine zweite Glassauganlage angehängt. Außerdem hat Hubert Grossmann seinen Kran mit einem hydraulischen Grabgreifer ausgestattet, mit dem Baggerarbeiten durchgeführt werden.
Die Fläche sieht aus wie der Mond, von Kratern übersät. Hier hat ein New Holland Raupenbagger E485B mit einer Terra-Mix Spezialausrüstung zur Impulsverdichtung gearbeitet. Dabei handelt es sich um ein Verfahren zur Verfestigung lockerer Böden. Schluffe, Sande, Kiese oder gemischtes Gut können bis zu einer Tiefe von sieben Metern verdichtet werden. Bei dieser konkreten Baumaßnahme in Trier sollte eine Fläche von 5000 m² verdichtet werden. Beauftragt wurde das österreichische Unternehmen Terra-Mix aus Wettmannstätten, das dieses Spezialverfahren seit einiger Zeit anbietet und erfolgreich angewendet hat.
Als Basis dient ein New Holland E485B Raupenbagger der 50-Tonnen-Klasse mit einem 351-PS-Motor, der für diese spezielle Aufgabe modifiziert worden ist. Zum einen wurde ein dreiteiliges Kontergewicht angebaut, zum anderen der hydraulisch teleskopierbare Unterwagen auf eine Spurbreite von drei Metern ausgelegt. Anstelle des üblichen Baggerauslegers wurde ein Verdichtungshammer montiert. Beim Verdichten fällt ein neun Tonnen schweres Fallgewicht aus einer je nach Verdichtungsgrad und Bodenbeschaffenheit definierten Höhe auf den sogenannten Fuß und komprimiert dadurch den Boden. Der Verdichtungshammer selbst ist über eine Schnellwechselkupplung mit dem Bagger verbunden.
Bei der Aufgabe für die Fläche in Trier wurde in einem Raster von 2,50 Metern Abstand verdichtet. Die zwei Meter starke Bodenaufschüttung wurde auf 1,20 Meter verdichtet. Der Zeitplan wurde exakt eingehalten. Die Zufriedenheit mit Technologie, Verfahren und Basisgerät war groß in Trier. Maschinentechnik, Anbaugerät und die notwendige Elektronik haben perfekt harmoniert.
Am Gelände des ehemaligen Südbahnhofs in Wien entsteht derzeit auf einer der größten Baustellen Österreichs der neue Hauptbahnhof Wien. Ein Großprojekt, das auch umwelttechnisch aufgrund der innerstädtischen Lage große Anforderungen stellt. Die strengen Auflagen erfüllt hat die Ökotechna GmbH aus Perchtoldsdorf. Ihre mobilen Brechanlagen von der Maschinenfabrik Liezen garantieren bei gleichbleibend hoher Leistung und ausgezeichneter Qualität des gewonnenen Materials sehr niedrige Staub- und Lärmemissionen. Damit sind die MFL-Brecher, die zudem als erste Maschinen Österreichs im Frühjahr 2010 mit dem »Gütezeichen für mobile Recyclinganlagen« ausgezeichnet wurden, prädestiniert für den Einsatz im Wohngebiet. Der 70t-Gigant RCI 130.130 TV schaffte mit seinem Prallbrecher bis zu 3100 Tonnen am Tag, und das teilweise in unmittelbarer Nähe zu den Wohnhäusern. Die universell für Naturstein, Asphalt, Kies und Bauschutt verwendbare Maschine verdaut dabei – je nach Aufgabematerial – Brocken von bis zu 600 mm Kantenlänge (Bauschutt 800x800x300 mm) zur handlichen 0/30 – 0/50 mm Endkorngröße. Und dabei bringt die Maschine alles mit, um selbst nicht zur Umweltbelastung zu werden: Das Dieselaggregat ist komplett eingehaust, die Besprühanlage mit eigenem 800l-Wassertank sorgt sowohl am Brecherein- als auch -ausgang für die nötige Staubniederschlagung.
Damit konnte die Firma Ökotechna den engen Zeitplan nicht nur einhalten, er wurde sogar unterschritten. Anfang März wurde mit der Aufbereitung begonnen, Mitte August waren die Arbeiten abgeschlossen. Dabei wurden rund 250.000 Tonnen Material unterschiedlichster Zusammensetzung aufbereitet und das bei einer größtmöglichen Reduzierung der Transportwege.
Die Leube-Gruppe zählt zu den führenden Unternehmen der österreichischen Baustoffindustrie. Am Standort Gartenau/St. Leonhard werden rund 30 Millionen Euro in die Modernisierung des Zementwerkes investiert. Das Bauvorhaben umfasst die Errichtung eines neuen Klinkerkühlers und eines 100 Meter hohen Wärmetauscherturmes. Zusätzlich wird ein neuer Drehrohrofen errichtet. Damit sollen jährlich rund 8.000 Tonnen Kohle oder drei Millionen Euro eingespart werden, das bringt ca. 30.000 Tonnen weniger CO2-Emissionen und eine Effizienzsteigerung in der Klinkerherstellung.
Effizienz hat auch in der Bauausführung die oberste Priorität. In nur sechs Monaten muss der Rohbau fertiggestellt werden. Mit den Bauarbeiten wurden die Spezialisten der Alpine Bau GmbH beauftragt. Für den 100 Meter hohen Turm werden in dieser kurzen Bauzeit ca. 5.500 m³ Beton eingebaut. Stahlbauteile mit Gewichten bis zu 20 Tonnen sowie Schalungsteile mit 20 Tonnen und 23 Metern Länge werden versetzt. Das bedeutet ein Höchstmaß an Umschlagleistung für den eingesetzten Kran. Die Wahl fiel auf einen Liebherr 550 ECH 20, der im Verlauf der Bauzeit in drei Kletterschritten auf 78 m, 96 m und 124 m Hakenhöhe geklettert wird. Dieser Kran verfügt über ein besonders großes Lastspektrum und hebt bei einer Ausladung von 41 Metern noch 18 Tonnen. Die Litronic-Ausführung mit 20 % mehr Traglast auf Knopfdruck bewährt sich durch die vielfältigen Hebeanforderungen auf dieser Baustelle.
Der Kran der Baureihe EC-H Litronic ist im Baukastensystem konzipiert und daher sehr anpassungsfähig. Hochleistungsantriebe garantieren maximale Umschlagleistung und steigern damit die Wirtschaftlichkeit. Automatische Lasterfassung, das Fahren mit Mikrogeschwindigkeiten, die Ausnutzung des vollen Steuerhebelweges sowie das Halten der Last ohne Einfall der Hubwerksbremse unterstützen den Kranfahrer bei der sicheren Beherrschung und optimalen Kontrolle des Kranes. Serienmäßig ist das elektronische Monitoring-System EMS an Bord. Die großzügige EC-H Kabine setzt Maßstäbe in puncto Design und Übersichtlichkeit. Mit der großflächigen Verglasung ist die optimale Sicht auf den Arbeitsbereich sichergestellt.
Die Entscheidung zugunsten Liebherrs fiel laut Leube nicht nur aufgrund der Krantechnologie, sondern auch dank des Serviceangebots. Denn das Service-Personal von Liebherr steht mit seinen Dienstleistungen von der Projektierung bis zur Demontage zur Seite.
In Unterföhring in München hat der deutsche Bezahlsender Sky auf einem 25.000 m² großen Gelände eine neue Unternehmenszentrale errichtet. Bei der Bearbeitung der umfangreichen Außenanlagen kam die Vibrationsplatte DPU 130 von
Wacker Neuson zum Einsatz. »Die DPU 130 ist so leistungsstark, dass wir mit ihr auch Arbeiten durchführen können, für die wir sonst einen schweren Walzenzug einsetzen«, erklärt Marcus Leuchten, Geschäftsführer der für die Arbeiten an der Außenanlage zuständigen SE Bau Landschaftsbau GmbH. »Gleichzeitig lassen sich aber auch kleinere Arbeiten mit ihr erledigen.« Auf dem großzügigen Areal sind für die GaLaBauer von SE Bau Innenhöfe und die Außenanlagen zu bearbeiten, darunter 6.000 m² Pflasterfläche. Dank der hohen Verdichtungsleistung der DPU 130 konnte auf schwere Walzenzüge verzichtet werden, was zu beträchtlichen Kosteneinsparungen führte. Ein weiterer Vorteil der Wacker Neuson-Platte ist ihr geringes Gewicht. Mit nur 1,2 Tonnen kann sie problemlos mit einem 3,5-Tonner von Baustelle zu Baustelle transportiert werden. Für einen klassischen Walzenzug braucht es hingegen Tieflader.
Papierfabrik und Radlader? Diese Kombination passt nicht so recht zum Bild von Erdbaumaschinen. Doch auch in der Papierproduktion sind zahlreiche Transport- und Ladeaufgaben zu verrichten, für die zuverlässige Fahrzeuge gebraucht werden. Die Papierfabrik Lang in Ettringen stellt das als langjähriger Kunde von Kuhn Baumaschinen eindrucksvoll unter Beweis. Sechs Komatsu Radlader unterschiedlicher Leistungsklassen versehen dort ihren Dienst. Eines der wichtigsten Kriterien für die Baumaschinen ist Zuverlässigkeit. Denn die Fahrzeuge sind rund um die Uhr im Einsatz und Ausfälle führen zu empfindlichen Störungen der Produktionsprozesse.
Der Nürburgring zählt zu den großen Klassikern des europäischen Motorsports. Jedes Jahr finden in der »grünen Hölle« zahlreiche Motorrad- und Autorennen statt. Bis 2009 hat auch der Formel-1-Zirkus regelmäßig in der Eifel Station gemacht. Der Nürburgring gilt aber auch als eine der gefährlichsten Strecken, Niki Lauda hatte hier 1976 seinen schweren Feuerunfall. Deshalb legen die Veranstalter heute größten Wert auf die Sicherheit der Fahrer und Zuseher. Wichtiger Bestandteil ist die Streckensicherung und Bergung. Dabei kommen mehrere Teleskopen von Kramer zum Einsatz. Aufgestellt entlang der Strecke sind sie für die Sicherheit und den raschen Abtransport von havarierten Fahrzeugen zuständig. »Die Anforderungen an die Maschinen sind vielseitig, aber für uns problemlos zu erfüllen«, berichtet Produktmanager Andreas Breunig. »Aufgrund der einfachen Bedienung und der präzisen Steuerung dank des Hydrostatantriebs und des hydraulisch vorgesteuerten Joysticks können die Maschinen leicht und sicher bedient werden.«
Die Streckenposten, die die Kramer Teleskopen fahren, werden per Funk vernetzt und sind so im Ernstfall stets abrufbereit. Mit dem stufenlosen Ecospeed Schnellganggetriebe kann die Arbeit innerhalb kürzester Zeit erledigt werden, da die Maschinen 40 km/h schnell fahren. Mit Reichweiten zwischen 3,7 und fünf Metern können sie die Rennwagen mit entsprechendem Sicherheitsabstand transportieren.
Für Männer stellt das Bauwesen einen wichtigen Beschäftigungsbereich dar, für Frauen ist er zahlenmäßig unbedeutend. Der Frauenanteil liegt bei 5,6 %. In manchen Bereichen können sich Frauen am Bau dennoch durchsetzen und dominieren sogar gewisse Sparten. Geben Frauen auch bei bestimmten Baustilen den Ton an? Unterscheiden sich Baustellen in Frauenhand von jenen ihrer männlichen Pendants?
Es war das höchste Bauwerk, das in den letzten zehn Jahren in der bayerischen Hauptstadt abgebrochen wurde. 55 Meter ragte das Bürogebäude der Versicherungskammer Bayern in den Münchner Himmel. Zur echten Herausforderung wurden die Abbrucharbeiten durch einen Knotenpunkt der Deutschen Telekom, der sich in unmittelbarer Nähe befindet. Eine Sprengung des Gebäudes war deshalb nicht möglich. Stattdessen rückten die Abbruchspezialisten der Balthasar Trinkl GmbH mit drei Minibagger von Caterpillar an, die das Gebäude von oben nach unten abtrugen. Erst ab einer Höhe von 28 Metern konnte ein Longfrontbagger übernehmen. 16 Etagen hatte das Bauwerk insgesamt – neun davon knöpften sich die Kompaktmaschinen vor. Vier Monate arbeiteten die Kompakten zehn Stunden pro Tag, sechs Tage die Woche. Bei einem Maschinenausfall durften die Geräte nur kurz ruhen. Servicemitarbeiter der Zeppelin Niederlassung München kümmerten sich darum, die Minibagger wieder flott zu machen.
Ein angemieteter Turmdrehkran beförderte nicht nur die Baumaschinen und ihre Fahrer, sondern auch die übrigen Baugeräte sowie ein Stromaggregat nach oben. Um dem Kran die nötige Stabilität zu verleihen, wurden Gründungen mit Betonpfählen geschaffen. Außerdem ließ Trinkl eigens für die Baustelle Anschlagmittel und zwei Traversen anfertigen, die in Deutschland eigentlich nicht mehr hergestellt werden. An der Traverse wurden dann die Seile eingehängt, an denen dann die Minibagger, Container oder Fassadenplatten angebracht wurden. Auch die Herausforderung an die Fahrer war enorm. Einmal aus Versehen statt vorwärts rückwärts zu fahren, hätte fatale Konsequenzen gehabt. »Diese Aufgabe kann nicht jeder machen. Selbst noch so gute Fahrer kommen hier aufgrund der Höhe an ihre Grenzen, insbesondere dann, wenn sie mit dem Minibagger außen an der Fassade arbeiten, der in einer zugelassenen Containerwanne steht, die an einem Kranseil hängt«, erzählt Florian Trinkl.
Große Aufmerksamkeit wurde auch der Lärmentwicklung geschenkt. Aufgrund der innerstädtischen Lage sollte der Geräuschpegel 65 Dezibel nicht überschreiten. Deshalb wurde die Lärmentwicklung rund um die Uhr online von einem Fachgutachter überwacht.