Mit einer innovativen Lösung sind Wärmeausleitungen durch Wärmebrücken und damit verbundene Dübelabzeichungen bei Wärmedämmverbundsystemen Geschichte.
Das Problem ist bekannt: Durch die höhere Wärmeausleitung im Bereich der Dübel besteht bei Wärmedämmverbundsystemen die Gefahr von Dübelabzeichungen an der Putzoberfläche. Das ist nicht nur ein optisches Problem, sondern führt auch zu einer reduzierten Dämmwirkung. Als Abhilfe sollten bislang versenkte Dübel, nicht ÖNORM-B-6124-konforme Lösungen wie etwa Klebeanker oder Spiraldübel ohne Setzkontrolle dienen.
Eine praktikable Lösung für dieses Problem hat das Mödlinger Unternehmen Austyrol in Form einer Fassadendämmplatte mit Dübelloch entwickelt. Dafür werden in die EPS-Dämmplatten sechs Zentimeter tiefe Dübellöcher gefräst. Diese werkseitig eingebrachten Löcher werden dann bauseits verschlossen. Die Dübel können als Schraub- bzw. Schlagdübel ausgeführt werden, je nach Wandbildner. Die Stoppel zum Verschließen der Löcher können aus verschiedenen Dämmstoffen je nach Bedarf produziert werden. Für notwendige Plattenzuschnitte auf der Baustelle gibt es zudem einen Spezialfräser, um ein exakt gleich großes Dübelloch wie werkseitig vorgefertigt in die Dämmplatte fräsen zu können.
Erstmals zum Einsatz kam das System bei der thermischen Sanierung eines mehrgeschoßigen Wohnhauses in Achau bei Mödling. Ausgeführt wurde die Sanierung durch das oberösterreichische Unternehmen Sareno Objektisolierung mit einem Wärmedämmverbundsystem aus dem Hause Capatect. »Das Ziel der Entwicklung war, nie wieder Dübelabzeichnungen an der Fassade zu haben. Wir freuen uns, mit dieser technischen Lösung ›Dübellochplatte‹ dem Verarbeiter eine Dübellänge für alle Dämmstoffstärken anbieten zu können. Das reduziert Kosten und Logistik! Noch dazu zu 100% ÖNORM-konform“« sagt Gernot Sattleder, Fachverkaufsleitung Capatect. Sowohl Architekten als auch die örtliche Bauaufsicht zeigten sich von dem System positiv überrascht. »Die Verwendung der dem normierten Dübelbild bereits entsprechend vorgefrästen EPS-F-Dämmplatten ist sowohl anwenderseitig als auch aus der Sicht der örtlichen Bauaufsicht ein guter und praktikabler Ansatz«, heißt es seitens des planenden Architekturbüros Chromy+Schneider.