Der Verband Österreichischer Beton- und Fertigteilwerke (VÖB) hat ein neues Label eingeführt, das regionale Betonprodukte auf Anhieb kenntlich macht.
Ein kleiner Seitenhieb auf die Holzbaubranche ist es schon. Denn während Holz zu einem Gutteil importiert wird, wollen die VÖB-Mitglieder künftig mit Regionalität punkten. Das neue Gütesiegel »Beton aus der Region – Ein Teil von uns« soll ab sofort allen, die privat oder beruflich mit Beton zu tun haben, ein klares Entscheidungskriterium zur Hand geben. »Jedes Betonprodukt, das mit diesem Label versehen wurde, garantiert: Hier handelt es sich um ein nachhaltiges, wertbeständiges Erzeugnis, dem man voll und ganz vertrauen kann«, erklärt Robert F. Holzer, Vizepräsident des VÖB. Das neue Gütesiegel wird ausschließlich an Hersteller verliehen, die bei der Erzeugung ihrer Betonprodukte alle in Österreich gültigen Bestimmungen, Gesetze und Normen einhalten. »Auch die Servicequalität ist Teil der Vorgaben, die der VÖB seinen Mitgliedern auferlegt«, so Holzer, »denn nur wessen Service durchgängig den hohen österreichischen Standards entspricht, erhält die Auszeichnung.«
Schwierige Lage
Das neue Gütesiegel liefert den VÖB-Mitglieder in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage ein willkommenes zusätzliches Verkaufsargument. Denn laut aktuellem VÖB-Konjunkturbarometer erwartet die Branche für das zweite Halbjahr 2015 weiter sinkende oder zumindest nur gleichbleibende Umsätze. Vor allem der hohe Preisdruck durch günstigere Mitbewerber aus dem Ausland und die weiterhin nicht zufriedenstellende Auftrags- und Wirtschaftslage bereiten den Unternehmen Schwierigkeiten. »Die Lohnnebenkosten in Österreich sind deutlich höher als in unseren Nachbarländern«, erklärt VÖB-Präsident Bernd Wolschner, »da fällt es internationalen Mitbewerbern natürlich auch deutlich leichter, ihren Preis niedrig zu halten.« Diese Entwicklung gefährde langfristig den Standort Österreich. Schon jetzt zeigt sich ein Trend hin zu weniger Ausbildungsplätzen (siehe auch Seite 28).