In der Seestadt entsteht auf "Teilgebiet 2" eine Bundesschule mit innovativem Raumkonzept.
Während der Bildungscampus auf "Teilgebiet 1" mit Kindergarten, Ganztagsvolksschule und einem Sonderpädagogischen Zentrum unlängst feierlich eröffnet wurde und bereits von vielen Kindern bevölkert ist, sind auf "Teilgebiet 2" die Bauarbeiter zu Gange. Hier errichtet die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) gerade eine Bundesschule mit insgesamt 41 Klassen. Dabei werden die Schulformen Allgemein bildende Höhere Schule (AHS) und Berufsbildende Höhere Schule in Form einer Handelsakademie und Handelsschule kombiniert. Rund 1.100 Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufen I und II sollen hier ab Herbst 2017 unterrichtet werden. "Rund 35 Millionen Euro investiert die BIG in den Neubau", so Wolfgang Gleissner, Geschäftsführer der BIG.
In der aktuellen Bauphase wird das Untergeschoß errichtet, in dem sich unter anderem drei Turnsäle befinden. In den kommenden Wochen wird mit dem Bau des Erdgeschoßes begonnen. Hier finden neben dem großzügigen Eingangsbereich und Unterrichtsräumen auch ein Multifunktionsraum, eine Bibliothek und ein Speisesaal Platz. Ab Jänner 2016 erfolgt der Bau der beiden Obergeschoße, auf die die Klassenräume und Lehrerbereiche aufgeteilt sind. Die Außenanlagen umfassen zwei Sportplätze, einen Beachvolleyballplatz sowie eine Laufbahn und werden bis Sommer 2017 fertiggestellt.
Cluster- und Departmentsystem
Das Schulgebäude umfasst rund 12.900 Quadratmeter und wird nach einem innovativen Raumkonzept gestaltet. Die Unterrichtsräume der Sekundarstufe I – für die 10- bis 14-Jährigen – sind nach dem Clustersystem angeordnet. Jeweils vier Stammklassen sind um einen offenen Raum gruppiert, der für Gruppenarbeiten genutzt werden kann. In der Sekundarstufe II sind die Lehrbereiche in Departments organisiert. Die Schülerinnen und Schüler haben keine Stammklassen mehr, sondern wandern je nach Unterrichtsfach in einen anderen Raum. Pausen und Freistunden können sie in insgesamt vier eigenen Aufenthaltsbereichen verbringen – den "Home Bases". Oder sie schnappen etwas Frischluft auf einer der Terrassen, wahlweise auch im rund 400 Quadratmeter großen begrünten Innenhof.
Nachhaltige Haustechnik
Nachhaltigkeit wird auch bei diesem Bauprojekt groß geschrieben. Das fertige Gebäude soll eine Zertifizierung nach Total Quality Building (TQB) Kriterien erhalten und dabei mindestens 750 Punkte von 1000 möglichen Punkten erhalten. Dabei werden unter anderem Faktoren wie Energieeffizienz, eingesetzte Materialien oder auch vorhandene Infrastruktur bewertet.
Einen wichtigen Beitrag um die gewünschten Punkte zu erzielen, leistet unter anderem die Haustechnik. Ein Grundwasserbrunnen spielt bei der Temperierung des Gebäudes eine große Rolle. Über eine Betonkernaktivierung der Geschoßdecken kann die Schule in den heißen Monaten entsprechend energieeffizient temperiert werden. In den Wintermonaten leistet diese Technik einen Beitrag zur Beheizung der Schule. Vereinfacht dargestellt, funktioniert die Betonkernaktivierung nach dem Prinzip einer Fußbodenheizung. Nur befinden sich in diesem Fall die Leitungen in der Decke und haben je nach Jahreszeit einen kühlenden oder heizenden Effekt. Zudem sorgt eine kontrollierte Lüftung für anhaltend hohe Luftqualität in den einzelnen Räumen. Für energieeffiziente Beleuchtung auf den Gängen sorgen LED Leuchten.