Dienstag, November 26, 2024

Kaum ein anderer Begriff ist in den letzten Jahren so inflationär und missbräuchlich verwendet worden wie die »Nachhaltigkeit«. Jedes Unternehmen nimmt heute für sich in Anspruch, nachhaltig zu agieren. Nicht selten bleibt es aber bei Lippenbekenntnissen. Deshalb hat der Bau & Immobilien Report diese Rubrik ins Leben gerufen, in der bekannte Branchenplayer darlegen können, wie der Nachhaltigkeitsgedanke in ihrem Unternehmen konkret umgesetzt wird. 

 

Das große Ganze im Blick
Anton Reithner, Geschäftsführer der Ardex Baustoff GmbH

Nachhaltigkeit bedeutet für mich, über Grenzen hinaus zu denken, dabei das große Ganze im Blick zu haben und ökologisch sowie wirtschaftlich die volle Verantwortung zu übernehmen. In diesem Sinne handelt die Ardex Baustoff GmbH seit jeher nachhaltig: Alle Produkte sind hoch ergiebig und reduzieren dadurch Arbeitsaufwand, Transport und unnötigen Verpackungsmüll. Mit unseren ultraschnellen Produkten lassen sich lange Trocknungszeiten vermeiden, was unter anderem zusätzliche Kosten reduziert. Sämtliche Voranstriche/Produkte sind bereits seit 1982 lösemittelfrei, und nahezu alle Ardex-Produkte sind voll recyclingfähig.

Im Produktionsprozess beginnt Nachhaltigkeit bei Ardex bereits bei der Lieferung der Rohstoffe: Unsere Silo LKW werden nicht mithilfe der LKW-Motoren entleert, sondern über unsere eigene Kompressoranlage, die deutlich weniger Lärm verursacht und damit die Umwelt weniger belastet.

Doch Nachhaltigkeit geht weit über Produktion und Produkte hinaus: Nachhaltig ist beispielsweise auch die Wertschätzung, die sich die Menschen bei Ardex entgegenbringen. Unsere Mitarbeiter schätzen den respektvollen Umgang und die offene Kommunikation im Unternehmen. 2012 waren wir unter anderem deshalb »Bester Arbeitgeber in Österreich«.* Darauf sind wir alle stolz.



Soziale Verantwortung als gelebte Selbstverständlichkeit
Stefan Graf, CEO Leyrer + Graf Baugesellschaft m.b.H.

Als starkes österreichisches Bauunternehmen sind wir uns unserer hohen sozialen Verantwortung bewusst und aus diesem Grund hat vorausschauendes Handeln und eine langfristige Geschäftspolitik höchste Priorität, die wir vor allem durch dynamisches und wirtschaftliches Wachstum sicherstellen. Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt und deshalb fördern wir eine werteorientierte Unternehmenskultur, die durch Vertrauen, Wertschätzung und Eigenverantwortung geprägt ist. Wir sehen unsere soziale Verantwortung gegenüber der Gesellschaft als gelebte Selbstverständlichkeit, die durch unser tägliches Handeln geprägt ist.
Zu Beginn des Jahres haben wir als Erweiterung für unser bestehendes Qualitätsmanagement-system auch ein Umweltmanagementsystem nach EN ISO 14001 eingeführt, welches wir in weiterer Folge auf die ganze Unternehmensgruppe ausrollen werden.

Energieeffizienz und Ressourcenschonung spielen bei uns eine wichtige Rolle, denn beispielsweise sind wir im Moment auch dabei ein Energiemanagementsystem einzuführen, welches sehr eng mit unserem Umweltmanagement verbunden ist, um sämtliche Energieverbräuche zu analysieren und zu optimieren.

Im Bereich der Arbeitssicherheit haben wir unsere Maßnahmen verstärkt und Standards eingeführt, die weit über die gesetzlichen Vorschriften hinausgehen, um jegliche Gefahren zu minimieren und die Sicherheit und Gesundheit unserer Mitarbeiter zu schützen. Wir verstehen Nachhaltigkeit somit als grundsätzliche Haltung und als verantwortungsbewusstes Unternehmen möchten wir wertvolle Spuren für unsere Erben hinterlassen.


 

Nachhaltigkeit auf allen Ebenen
Thomas Jost, Vorstand Waagner-Biro

Die Waagner-Biro Gruppe ist laufend mit dem Thema ökologische Nachhaltigkeit konfrontiert. Die Waagner-Biro Stahlbau AG befasst sich mit dem Thema vor allem im Rahmen der Nachhaltigkeitszertifizierung von Gebäuden. Für diese Zertifizierung gibt es verschiedene Systeme, aber die häufigsten Themen sind meist die Energieeffizienz und Ökologie der Baustoffe. Die Energieeffizienz führt zu Gebäudehüllen mit hohen U-Werten, die die Verwendung von speziellen Glasbeschichtungen, Sonnenschutzelementen, Low e-Coatings und Maßnahmen bis in den F&E-Bereich erfordern.

Für ein Projekt in London überprüften wir die Umweltleistung der wesentlichen Materiallieferanten in der Lieferkette. Glas konnten wir bis zur Sandgewinnung rückverfolgen, rostfreies Stahlblech zumindest bis zur Rohstahlerzeugung. Eine lokale Fertigung macht gelegentlich aus Kosten- und Umweltschutzgründen Sinn, da Transporte vermieden werden können. Waagner-Biro erhebt zudem grundsätzlich die Materialverfügbarkeit und Fertigungsmöglichkeiten in den Zielmärkten. Gleichzeitig wird das auch in der konstruktiven Gestaltung und bei den Spezifikationen berücksichtigt, in die auch internationale Normen und lokal gebräuchliche Fertigungsstandards einfließen müssen.

Bei der Materialauswahl werden insbesondere Themen wie der ökologische Fußabdruck unterschiedlicher Isoliermaterialien berücksichtigt, der Gehalt an flüchtigen Stoffen in Farben und Lacken und die ökologischen Vorbehalte gegen bestimmte Kunststoffe.

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