Im Interview mit dem Bau & Immobilien Report spricht Stefan Polzhofer, Geschäftsführer KAPO Holding und Miteigentümer der KAPO Unternehmensgruppe, über eine positive Marktentwicklung, die öffentliche Hand als Nachfragestimulator und einen generellen Wertewandel in der Gesellschaft.
Report: Wie entwickelt sich der Markt für Fenster und Türen in Österreich?Stefan Polzhofer: Die aktuelle Marktlage für Fenster und Türen schätzen wir sehr positiv ein, insbesondere auch aufgrund des sich fortsetzenden Trends, in Sanierung und Dämmung zu investieren, um eine höhere Energieeffizienz zu erreichen. Neue Fenster helfen, Heiz- und Energiekosten zu sparen, und zahlen sich somit wirklich aus. Wir sind gerade dabei, auf unserer Homepage einen Energierechner zu installieren, mit dem sich Kunden die Energieersparnisse durch gut gedämmte Fenster errechnen lassen können.
Report: Welche Rolle spielen öffentliche Förderungen zur Ankurbelung der Nachfrage?
Polzhofer: Förderungen sind bei KAPO ein wichtiges Thema. Wir bieten Kunden aktive Beratung, haben einen eigenen Ansprechpartner für Förderungen und veranstalten regelmäßig Förderinformationsabende. Das heißt, wir begrüßen die staatlichen Förderungen im Fensterbereich sehr, verlassen uns aber gleichzeitig nicht gänzlich darauf, sondern starten auch selbst Initiativen: Beispielsweise mit der Aktion »Cash for Plastic«, wo wir 1.000 Euro Umweltbonus anbieten, für Kunden, die sich entschließen, ihre Kunststofffenster gegen Holzfenster zu tauschen. Wir erzeugen bei KAPO bewusst keine Kunststofffenster, sondern sind von den Vorzügen eines Holzfensters überzeugt. Dementsprechend gibt es auch Gespräche mit der steirischen Landesregierung, Holz fördertechnisch zu unterstützen, der Umwelt, den Arbeitsplätzen und dem besseren Wohnklima zuliebe.
Report: KAPO setzt bewusst auf hochpreisige Qualitätsprodukte. Wie schwierig ist es, diese Unternehmensphilosophie auch in angespannten wirtschaftlichen Zeiten aufrechtzuerhalten?
Polzhofer: Wir bieten bei KAPO Qualitätsfenster nach individuellen Kundenwünschen – aufgrund des hohen Material- und Personaleinsatzes sind wir demnach natürlich im Hochpreissegment angesiedelt. Wir glauben aber daran, dass es immer Kunden gibt, die bereit sind, für ein nachhaltiges und hochqualitatives Produkt zu bezahlen. Das entspricht meiner Ansicht nach auch einem generellen Wertewandel in der Gesellschaft, Geld in bleibende Werte zu investieren, anstatt in Vergängliches wie beispielsweise Aktien.