Mineralische Baustoffe sind regionale Baustoffe. Sowohl die Rohstoffe als auch die damit erzeugten Produkte legen nur wenige Kilometer zurück und ein wesentlicher Teil der Wertschöpfung bleibt in der Standortregion. Die mineralische Baustofferzeugung hat aber auch enorme gesamtwirtschaftliche Effekte und ist ein wesentlicher Multiplikator bei Umsatz, Wertschöpfung und Beschäftigten, so die Ergebnisse einer aktuellen Studie, die dem Bau & Immobilien Report vorliegt.
Im Auftrag des Fachverbands Steine-Keramik und des Forums mineralischer Rohstoffe hat das Studienzentrum für internationale Analysen (STUDIA) ein Update seiner Studie über die regionalwirtschaftlichen Effekte der mineralischen Baustofferzeugung in Österreich gemacht. Dazu zählen die Baustoffe Zement, Transportbeton, Ziegel und Ziegelfertigteile, Putz und Mörtel sowie Beton und Betonfertigteile (Massivbaustoffherstellung) sowie die Berufsgruppe Sand, Kies und Natursteine.
Im Untersuchungsjahr 2021 erwirtschaftete die mineralische Baustoffindustrie in Österreich mit 8.304 Mitarbeiter*innen einen Umsatz von 2,56 Mrd. Euro. Laut Studie löst die Massivbaustoffherstellung in den vor- und nachgelagerten Bereichen eine Bruttoproduktion in Höhe von rund 21,6 Mrd. Euro aus, rund 15 Mrd. Euro davon im nachgelagerten Bereich der Bauwirtschaft und rund 3,6 Mrd. Euro im vorgelagerten Bereich durch den Zukauf von Gütern, Investitionen und Haushaltsausgaben der Beschäftigten. Insgesamt wurde laut STUDIA eine Wertschöpfung in Höhe von rund 7,5 Mrd. Euro erzielt und eine Beschäftigung von rund 89.890 Vollzeitäquivalenten generiert.
Multiplikator Massivbau
Ein Vollzeitbeschäftigungsverhältnis in der österreichischen Massivbaustoffherstellung sorgt laut Studie für 8,76 Vollzeitbeschäftigte in Österreich, 7,26 davon im nachgelagerten Bereich der Bauwirtschaft, 1,50 im vorgelagerten Bereich. Der Umsatzmultiplikator beträgt 2,35 im vorgelagerten Bereich, das heißt 1 Euro Umsatz der Massivbaustoffherstellung zieht weitere 1,35 Euro Umsatz in anderen Bereichen nach sich. Der Wertschöpfungsmultiplikator im vorgelagerten Bereich beträgt 2,59, das heißt 1 Euro Wertschöpfung in der österreichischen Massivbaustoffherstellung zieht 1,59 Euro Wertschöpfung in anderen Branchen in Österreich nach sich. Der gesamte Wertschöpfungsmultiplikator im vor- und nachgelagerter Bereich beträgt 11,0.
Baustoffe der kurzen Wege
Die Studie bestätigt auch, dass mineralische Baustoffe in der Regel nur über geringe Entfernungen transportiert werden. Der durchschnittliche Transportradius der Rohstoffe beträgt 50 km. 64 Prozent der eingesetzten Rohstoffe werden weniger als 30 km transportiert. Auch das fertige Produkt legt nur kurze Wege zurück. Der Transportradius beträgt durchschnittlich über alle Produkte 65 km. Rund 48 Prozent aller mineralischen Produkte werden weniger als 30 km transportiert.
Lesetipp
Im Mai erscheint eine interaktive digitale Broschüre zur Studie »Regionalwirtschaftliche Effekte der mineralischen Baustofferzeugung in Österreich«. Sie ist kostenlos bei der Interessenvertretung Bau!Massiv! erhältlich. www.baumassiv.at