Zum bereits zwölften Mal hat die ARGE Qualitätsgruppe Wärmedämmsysteme (QG WDS) den ETHOUSE Award für energieeffiziente Gebäudesanierungen verliehen. In den Kategorien »Wohnbau« und »Öffentliche Bauten« wurden je zwei Projekte prämiert. Auch ein Sonderpreis wurde verliehen.
Mit dem ETHOUSE Award werden nicht nur die Einreicher*innen wie Planer*innen, Architekt*innen, Wohnbaugesellschaften, private oder öffentliche Bauträger gewürdigt, sondern auch die verarbeitenden Betriebe des Wärmedämmverbundsystems. Dadurch sollen die Bedeutung der Verarbeitung hervorgehoben und Betriebe, die herausragende Leistungen vollbracht haben, vor den Vorhang geholt werden. »Qualität ist nichts Punktuelles. Für eine energieeffiziente Zukunft müssen wir uns Qualität von Anfang an auf die Fahne heften, vom Produkt über die Planung und die Verarbeitung bis hin zur Nutzung. Wahre Wertschöpfung ist, was wir brauchen – gesellschaftlich, ökologisch und ökonomisch«, so Clemens Hecht, Sprecher der QG. Die Siegerprojekte sind ein öffentliches Mehrwert-Zentrum in Oberösterreich, ein Pfarrhaus mit kultureller Nutzung in Niederösterreich und zwei Wohnhausanlagen in Wien. Die lobende Erwähnung ging an ein Mutter-Kind-Haus der Caritas in Vorarlberg. Die gekürten Objekte stehen auch für Wärmeschutz mit ästhetischer Qualität und zeichnen sich unter anderem durch einen sozialen Mehrwert und einen behutsamen Umgang mit dem Altbestand aus. Mit den energieeffizienten Gebäudesanierungen wird eine Reduktion des Heizwärmebedarfs bis zu mehr als 80 % erzielt.
Kategorie Öffentliche Bauten
Kategoriesieger »Öffentliche Bauten« (Bild oben)
Mehrwert-Zentrum Sipbachzell
Architektur: mia2/ARCHITEKTUR ZT GMBH
Verarbeitung: Andrijevic Fassadenbau GmbH
Energiekennzahl: 44,5 kWh/m²a
Verbesserung: 64,4 %
In der Kategorie »Öffentliche Bauten« wurden das Mehrwert-Zentrum Sipbachzell von mia2 Architektur ZT GmbH und dem WDVS-Verarbeiter Andrijevic Fassadenbau GmbH sowie der Stadel und das Pfarrheim von Maria Laach am Jauerling in Niederösterreich von AH3 Architekten ZT gemeinsam mit Jägerbau GmbH ausgezeichnet. Beim Mehrwert-Zentrum Sipbachzell stand der flächenschonende Umgang bei laufendem Betrieb von Gemeindeamt und Arztpraxis im Fokus. Die Grundlagen der thermischen Sanierung waren die Nutzung der bestehenden Struktur, der Einsatz ökologischer Materialien und die thermische Aufwertung der gesamten Gebäudehülle. Der Energieverbrauch wurde um 64,4 Prozent gesenkt: von 125 kWh/m²a auf 44,5 kWh/m²a. »Die öffentliche Hand hat Vorbildwirkung, was mit diesem Projekt zu hundert Prozent gelungen ist: flächenschonender Umgang durch intensive und vielfältige Nutzung«, so die Jury.
Kategoriesieger »Öffentliche Bauten«
Stadel und Pfarrheim, Maria Laach am Jauerling
Architektur: AH3 Architekten ZT Verarbeitung: Jägerbau GmbH
Energiekennzahl: 35,1 kWh/m²a Verbesserung: k.A.
Beim zweiten Preisträger blieb im Zuge der Sanierung der bestehende Stadel aus dem Jahr 1890 mit seinen typischen Merkmalen erhalten. Die räumlich begrenzten Möglichkeiten wurden laut Jury klug genutzt. »Es ist ein kleines aber auch komplexes Projekt, bei dem neben den Anliegen des Denkmalamtes, auch die Bedürfnisse der unterschiedlichen Nutzer*innengruppen berücksichtigt worden sind.« Die Jury lobte den kommunalen Beitrag zur Bewusstseinsbildung für thermische Sanierungen. Mit der energetischen Optimierung liegt der Heizwärmeverbrauch nach der Sanierung bei 35,1 kWh/m2a.
Kategorie Wohnbau
Kategoriesieger Wohnbau
Favorite Spring
Bauträger: Ulreich Bauträger GmbH
Architektur: daneshgar architects Verarbeitung Gassner & Partner Baumanagement GmbH
Energiekennzahl: 29,6 kWh/m2a
Verbesserung: 78,5 %
In der Kategorie »Wohnbau« wurden das Quartier Johann-Hoffmann-Platz 10–15 im 12. Wiener Gemeindebezirk der GSD Gesellschaft für Stadt- und Dorferneuerung m.b.H. gemeinsam mit dem WDVS-Verarbeiter Lavaro Bau GesmbH sowie die Wohnhausanlage Favorite Spring Ulreich Bauträger GmbH gemeinsam mit daneshgar architects und dem WDVS-Verarbeiter Gassner & Partner Baumanagement GmbH im 10. Wiener Gemeindebezirk ausgezeichnet. Die Quartierssanierung am Johann-Hoffmann-Platz ist laut Jury ein gelungenes Beispiel für den erfolgreichen Umgang mit den Anforderungen des Denkmalschutzes und der Berücksichtigung der historischen Bedeutung. Ebenfalls hervorgehoben wurde die soziale Komponente: Die Interessen von Mieter*inneren wurden erhoben und berücksichtigt. So finden sich nun Gemeinschaftsterrassen und weitere neue gemeinschaftlich genutzte Flächen. Der Heizwärmebedarf wurde von 179,46 kWh/m²a auf 33,25 kWh/m²a reduziert, was eine 81,5-prozentige Verbesserung ergibt.
Kategoriesieger Wohnbau
Favorite Spring
Bauträger: Ulreich Bauträger GmbH
Architektur: daneshgar architects Verarbeitung Gassner & Partner Baumanagement GmbH
Energiekennzahl: 29,6 kWh/m2a
Verbesserung: 78,5 %
Bei der Wohnhausanlage Favorite Spring wurden bei aufrechtem Geschäftsbetrieb und mehrheitlich bewohnten Wohnungen die ehemaligen Substandardwohnungen zu hochwertigem neuen Wohnraum umgestaltet. Die Jury lobte die Sicherung und Weiterentwicklung des Bestandes: Mit einem dreigeschoßigen Dachgeschoßausbau sowie der Errichtung eines zweigeschoßigen Bürogebäudes im Hof steht das Projekt für Nachverdichtung zur klimagerechten Stadt. »Eine meisterliche strategische sowie technische Umsetzung ist gelungen«, so die Jury. Der Heizwärmebedarf wurde von 137,6 kWh/m²a auf 29,6 kWh/m²a reduziert, was einer 78,5-prozentigen Verbesserung entspricht.
Lobende Erwähnung
Eine lobende Erwähnung gab es für das Haus St. Michael, Mutter und Kind Haus der Caritas in Vorarlberg. Der postmoderne Bau aus den 1980ern wurde von postner/duelli/architekten gemeinsam mit der Atrium Gerüstbau, Verputz GmbH saniert. »Hier wurde eine respektvolle Sanierung realisiert: gegenüber den Bewohner*innen und des postmodernen Gebäudebestands in Österreich«, erwähnt die Jury lobend. Durch die umfangreichen Maßnahmen im Zuge der Sanierung konnte der Heizwärmebedarf auf 31,53 kWh/m²a gesenkt werden, gegenüber 103,49 kWh/m²vor der Sanierung. Das entspricht einer Reduktion um knapp 69,5 Prozent.
Haus St. Michael Feldkirch
Architektur: postner/duelli/architekten
Verarbeitung: Atrium Gerüstbau, Verputz GmbH
Energiekennzahl: 31,53 kWh/m²a
Verbesserung: 69,5 %