Automatisierung wird der wichtigste IT-Trend der Bauwirtschaft, dahinter folgen BIM, Virtual & Augmented Reality und der Drohneneinsatz. Erst danach kommt die viel gehypte künstliche Intelligenz. Das sind die zentralen Ergebnisse einer Report-Umfrage unter mehr als 100 Branchenvertreter*innen.
Eine Branche digitalisiert sich – zumindest nach Einschätzung der Branchenvertreter*innen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage des Bau & Immobilien Report mit mehr als 100 Teilnehmer*innen, die den Stellenwert von neun Technologien – von BIM über Automatisierung bis KI – für die Branche abgefragt hat.
Welche Technologien kommen in Ihrem Unternehmen bereits zum Einsatz?
(Mehrfachnennungen möglich)
Während die meisten Technologien heute noch eine eher untergeordnete Rolle spielen – lediglich der Automatisierung und dem Drohneneinsatz wird aktuell von rund 20 % eine »sehr große« Rolle zugestanden –, dreht sich das Bild, wenn man in die Zukunft blickt. Mit Ausnahme der Blockchain und dem 3D-Druck wird allen abgefragten Technologien von deutlich über 80 % der Befragten eine »sehr große« oder »große« Rolle attestiert. Das größte Potenzial wird in der Automatisierung gesehen. Über 95 Prozent gehen von einer »sehr großen« oder »großen« Rolle in Zukunft aus. Knapp an der 90-Prozent-Marke kratzt auch BIM, gefolgt von Virtual und Augmented Reality mit 87 %. Schon jetzt am häufigsten in Unternehmen eingesetzt werden BIM, Automatisierungslösungen und Drohnen.
Welche Rolle spielen die folgenden Technologien schon heute in der Bauwirtschaft?
Dem Trendthema KI kann sich auch die Baubranche nicht verschließen. Fast 84 % gehen davon aus, dass künstliche Intelligenz in Zukunft eine »große« bis »sehr große« Rolle spielen wird. Das größte KI-Potenzial sehen die Befragten in der Logistik, Planung und Dokumentation. Kaum eine Rolle wird KI demnach in der Ausführung spielen.
Exkurs: In welchen der folgenden Anwendungsgebiete wird KI in Zukunft eine große Rolle spielen?
Innovationstreiber
Als Treiber der digitalen Technologien und Innovationen allgemein werden vor allem die Technologie-Entwickler (64,63 %) und die Bauindustrie (62,20 %), gesehen, gefolgt von Universitäten und Hochschulen (47,56 %) sowie Verbänden und Lobbyinggruppen (34,15 %). Weitgehende Einigkeit herrscht darüber, dass hier die Politik und die öffentlichen Auftraggeber eine größere Rolle spielen müssten.
Welche Rolle werden die folgenden Technologien in Zukunft in der Bauwirtschaft spielen?
Über den Tellerrand
Parallel zur Report-Umfrage hat auch Bausoftware-Anbieter Capmo an einem Trend-Paper gearbeitet. Auch Capmo sieht das Thema Automatisierung für 2024 ganz weit vorne. »Jeder automatisierte Arbeitsschritt spart Arbeitszeit der wertvollen Fachkräfte«, erklärt Geschäftsführer Florian Biller. Wobei mit Automatisierung hier vor allem die direkte Verknüpfung von Funktionen innerhalb der Software gemeint ist, etwa Aufgaben mit dem Bauzeitenplan. Aber auch Anwesende zur Baubesprechung oder Wetterdaten sollten möglichst automatisiert von der Software eingefügt werden. Ein weiterer Trend wird laut Capmo die Ausführungsphase betreffen und in Richtung digitales Fehler- und Kostenmanagement gehen. Dabei wird die digitale Dokumentation auf der Baustelle mit umfangreichen Analyse-Möglichkeiten für die Geschäftsführung kombiniert.
(Quelle: Report-Onlinebefragung; Teilnehmer*innen = 102)