Die Strabag SE beendet das Geschäftjahr 2022 mit Leistung und Auftragsbestand auf neuem Allzeithoch.
„Hinter uns liegt ein in mehrfacher Hinsicht herausforderndes Jahr. Nach Ausbruch des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine setzten wir rasch und entschlossen Maßnahmen, um jegliche mögliche – und sei es auch nur eine indirekte – Einflussnahme durch Oleg Deripaska, der die Aktionärin Rasperia kontrolliert, strikt zu unterbinden“, zieht Vorstandsvorsitzender Klemens Haselsteiner Bilanz.
Leistung, Umsatz und Auftragsbestand
Die Strabag steigerte ihre Leistung um 10 Prozent auf 17,7 Milliarden Euro und erwirtschaftete einen konsolidierten Umsatz von 17 Milliarden Euro. Trotz steigender Baukosten und beschleunigter Zinswende konnte der Auftragsbestand im Jahresvergleich um 6 Prozent ausgebaut werden und damit zum Jahresende einen neuen Rekord aufstellen.
Neben guter Leistung und Auftragsbestand lag auch die EBIT-Marge nach dem außergewöhnlich hohen Niveau des Vorjahres mit 4,2 Prozent (706 Millionen Euro) jedoch klar im Einklang mit der internen Zielsetzung des Konzerns. Das EBITDA überschritt mit 1,2 Milliarden zum vierten Mal in Folge die Milliarden-Marke, was einer EBITDA-Marge von 7,4 Prozent entspricht. Die Abschreibungen lagen in etwa auf Vorjahresniveau.
Das Zinsergebnis fiel im Vergleich zum Negativ-Ergbenis im Vorjahr mit 10,7 Millionen Euro positiv aus, was vor allem auf gestiegene Zinserträge zurückzuführen sei. Das Kursergebnis drehte ebenfalls ins Plus. Das Ergebnis nach Steuern betrug mit 480 Millionen Euro weniger als 2021, und auch das Konzernergebnis lag 2022 um fast 20 Prozent tiefer, erreichte mit 472 Millionen Euro jedoch den zweithöchsten Wert seit Bestehen.
Vermögens- und Finanzlage
Die Bilanzsumme stieg im Jahresvergleich um 500 Millionen. Gestiegenen Sachanlagen stand ein ein Rückgang der liquiden Mittel gegenüber. Das Eigenkapital blieb weiterhin über der Marke von 4 Milliarden, ging allerdings etwas zurück, so auch die Eigenkapitalquote, die auf etwa 32 Prozent sank. Dieser Rückgang sei auf eine zum Jahresende bestehende Erwerbsverpflichtung für eigene Aktien zurückzuführen, die in der maximal möglichen Höhe von 10 Prozent des Grundkapitals von den Gewinnrücklagen abzusetzen war. 2023 sollen sich letztere aber wieder erhöhen.
Die Netto- Cash-Position konnte stabil bei 1,9 Milliarden Euro gehalten werden. Der Cashflow aus der Geschäftstätigkeit sank – in Folge eines niedrigeren Cashflows aus dem Ergebnis und eines merklichen Anstiegs des Working Capital – auf 813 Millionen Euro. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit war besonders aufgrund vermehrter Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen erwartungsgemäß stärker negativ. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit wies einen Wert von - 504 Millionen Euro nach - 744 Millionen Euro im Vorjahr auf.
Ausblick
„Die Zeiten bleiben bewegt, die Rahmenbedingungen herausfordernd. Dennoch erwarten wir mit Blick auf 2023 keine größeren Einschnitte: Wir gehen davon aus, die Leistung auf hohem Niveau halten zu können – konkret erwarten wir 17,9 Milliarden Euro. Gerade in Zeiten, in denen einzelne Bausegmente Rückgänge verzeichnen, macht sich unsere Strategie der Diversifikation bezahlt. Dementsprechend rechnen wir damit, im Jahr 2023 eine EBIT-Marge von mindestens 4 % zu erwirtschaften und diese nachhaltig absichern zu können“, so Vorstandsvorsitzender Haselsteiner abschließend.
(Titelbild: Strabag SE)