Die Porr entwickelt an ihrem Ausbildungscampus ein neues Kursangebot, das arbeitslosen Personen die Chance auf einen Einstieg in die Baubranche bieten soll.
Titelbild: Der Besuch von Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher und AMS-Vorstand Herbert Buchinger am Porr Campus. (Credit: Gewerkschaft Bau-Holz/ Christoph Altenburger)
Mit dem Porr Campus in Wien brachte der Konzern 2019 ein völlig neues Ausbildungskonzept in die Branche. Und dieses Konzept scheint aufzugehen - vergangenes Jahr wurden dort 475 Mitarbeiter*innen aus ganz Österreich ausgebildet. Im Rahmen einer Kooperation mit dem AMS soll der Campus nun auch für Arbeitssuchende geöffnet werden. Der Startschuss für dieses Projekt fiel bei einem Besuch vor Ort von Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher und AMS-Vorstand Herbert Buchinger.
Für Porr CEO Karl-Heinz Strauss ist das Angebot Teil einer Reihe an Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel: „Eine unserer Strategien ist, auf unsere eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu bauen, sie früh zu gewinnen und sie ein Leben lang aus- und weiterzubilden. Dazu gehört auch unser Kursangebot am Porr Campus. Wir freuen uns, nun auch Jobsuchenden dort eine Chance zu bieten, die neu im Baubereich durchstarten wollen.“
Chance für den Arbeitsmarkt
Der Arbeitskräftemangel macht auch der Porr zu schaffen. Derzeit hat das Unternehmen alleine in Österreich rund 500 Stellen zu besetzen, der Großteil im gewerblichen Bereich. Ein Blick in die Arbeitsmarktstatistiken zeigt den branchenweiten Bedarf: Aktuell gibt es fast 9.000 offene Stellen in der Baubranche. Das bestätigt auch Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher bei seinem Besuch. Er meint: „Angebote wie der Porr-Ausbildungscampus bieten deshalb nicht nur wichtige Chancen für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, sie leisten auch einen Beitrag, um dem Personalbedarf in der Branche entgegenzuwirken.“
Derzeit entwickelt die Porr im Rahmen der Kooperation Ausbildungsangebote, die den Berufsstart als qualifizierte Fachkraft zum Beispiel im Betonbau oder Tiefbau ermöglichen. Konkret wird das Angebot wohl erst 2024. Eine abgeschlossene Ausbildung am Porr Campus wird dann aber am Arbeitsmarkt anerkannt - so eröffnen sich den Teilnehmenden durch ihre zusätzliche Qualifikation neuen Perspektiven. Gleichzeitig profitierten die Betriebe von gut ausgebildetem Personal, so Arbeitsminister Kocher.
Auch AMS-Vorstand Herbert Buchinger lobt das Konzept: „Die Aus- und Weiterbildung bereits bestehender Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Lehrlingsausbildung sind zwei wesentliche Strategien, um den Fachkräftemangel von morgen zu lindern.“