Dywidag blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Mit zahlreichen Entwicklungen und Patenten zählte das im deutschen Wiesbaden gegründete Mutterunternehmen schon in den Anfangsjahren zu den Pionieren des Bauens. Während die deutsche Geschichte der Dywidag als Bauunternehmen 2005 endet, setzte sich in Österreich die Erfolgsgeschichte fort.
Mit einer Jahresbauleistung von rund 140 Millionen Euro und 300 Mitarbeiter*innen ist Dywidag ein klassisches mittelständisches österreichisches Bauunternehmen. Die Wurzeln des Unternehmens liegen im hessischen Wiesbaden. Dort gründeten im Jahr 1868 Eugen Dyckerhoff und Gottlieb Widmann die Dyckerhoff & Widmann KG. Zu den bekanntesten Projekten der ersten Jahrzehnte zählt die von 1911 bis 1913 erbaute Jahrhunderthalle in Breslau, die seit 2006 zum Weltkulturerbe gehört.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Firmensitz nach München verlegt. Ab diesem Zeitpunkt wurde das Unternehmen stark von Ulrich Finsterwalder geprägt. Als Chefkonstrukteur und Gesellschafter entwickelte er vor allem den Spannbetonbau weiter. Für Aufsehen sorgte etwa das von ihm 1953 entworfene freitragende Schalendach aus Spannbeton der Schwarzwaldhalle in Karlsruhe mit einer flächenmäßigen Ausdehnung von 46 zu 73 Metern. Im Brückenbau war er maßgeblich an der Entwicklung des Freivorbaus von Spannbetonbrücken beteiligt.
1973 schied er nach 50 Jahren bei Dyckerhoff & Widmann aus. Im selben Jahr wurde in Österreich die Dywidag Dyckerhoff & Widmann GmbH Wien als 100-Prozent-Tochter der deutschen Dywidag gegründet. Es folgten Niederlassungen in Linz, Salzburg und Innsbruck sowie die Verschmelzung der deutschen Mutter mit der Augsburger Walter-Bau. 2005 musste der neue Konzern Insolvenz anmelden und ging in Folge zu weiten Teilen in der Strabag auf.
Österreichische Erfolgsgeschichte
Während die deutsche Geschichte der Dywidag als Bauunternehmen 2005 endet, wird in Österreich durch den Einstieg der Hinteregger & Söhne Baugesellschaft mbH ein neues Kapitel aufgeschlagen. Schon damals hatte Dywidag einen Namen als Bauunternehmen für anspruchsvolle Bauaufgaben. Zu ihren Stärken zählt die Abwicklung von großen Hoch-, Industrie-, Wirtschafts- und Wohnungsbauten sowie der Altbaurevitalisierung.
Im Jahr 2020 schließlich übernimmt die Tiroler Bodner-Gruppe das Unternehmen. Die beiden Unternehmen ergänzen sich strategisch ideal, sowohl in regionaler Sicht als auch bei den technischen Kompetenzen und Ressourcen. »Dywidag wird als eigenständiges Unternehmen innerhalb der Bodner-Gruppe weitergeführt. Sie ist ein im Osten bestens aufgestelltes und am Markt bekanntes Unternehmen und stellt für die Bodner-Gruppe, mit starker Marktpräsenz im Westen, eine ideale strategische Ergänzung dar«, erklärte Thomas Bodner anlässlich der Übernahme.
Heute baut Dywidag auf einem starken Wertefundament auf. Schlagworte wie »Qualität«, »Transparenz«, »Vertrauen« oder »Partnerschaft« kommen nicht aus der Marketingabteilung, sondern werden tagtäglich von allen Mitarbeiter*innen gelebt. »Qualität ist der zentrale Wert von Dywidag. Qualität in allen Bereichen und Abteilungen«, erklärt Geschäftsführer Gerald Höninger. Der Leitspruch »Dywidag – wir bauen auf Ideen« ist Ansporn, laufend Forschungs- & Entwicklungsarbeit zu leisten. »Das gelingt uns, indem wir konstruktive wie auch ablauftechnische Überlegungen anstellen, die neue Möglichkeiten erschließen«, erklärt Höninger.
»Qualität ist der zentrale Wert von DYWIDAG – Qualität in allen Bereichen und Abteilungen«, sagt Geschäftsführer Gerald Höninger.
Dass diese Versprechen auch der praktischen Überprüfung standhalten, zeigen absolute Vorzeigeprojekte wie der Marina Tower in Wien oder »Die Macherei« in München. Mit dem Marina Tower hat Dywidag in direkter Nachbarschaft zur Donaumarina als Generalunternehmer in Arge einen Komplex aus zwei Wohntürmen mit umfangreicher Infrastruktur realisiert. Der sogenannte »Low Rise«-Turm besteht aus zehn Obergeschoßen, der »High Rise«-Turm umfasst auf 140 Metern Gesamthöhe 41 Obergeschoße. Insgesamt verteilen sich rund 500 hochwertig bis luxuriös ausgestattete Wohneinheiten in unterschiedlichen Größen – von 45 bis 305 m² – auf die beiden Wohntürme.
Ein großzügig angelegter Flanierbereich mit viel Grün und Sitzgelegenheiten verläuft zur Donaupromenade und zur benachbarten U-Bahnstation. Dieses sogenannte »Marina Deck« erstreckt sich als großflächige Verbindung über den Handelskai und verbindet die Wehlistraße direkt mit dem rechten Donauufer. Stege, Loops, Wasserbecken und viele begrünte Elemente machen das Deck zur Wohlfühloase. Damit entstand ein attraktiver Zugang zum Yachthafen Marina Wien und der Uferpromenade an der Donau.
Dywidag realisiert Vorzeigeprojekte wie den Marina Tower in Wien (Titelbild) oder wie hier »Die Macherei« in München.
In München entstand auf dem ehemaligen Temmler-Areal auf ca. 67.000 m² Bruttogeschossfläche »Die Macherei« – ein gemischt genutztes Quartier mit Büroflächen, Gastronomie, Einzelhandel, Gewerbenutzungen, Hotel, Conferencing, Co-Working, Eventflächen und Fitness-Studio. In Arbeitsgemeinschaft errichtete DYWIDAG als Generalunternehmer auf einem der vier Baufelder zwei Gebäude mit Verbindungsbauwerk über einer bereits bestehenden zweigeschossigen Tiefgarage für 850 PKW. Als Beleg für den hohen Qualitätsanspruch wird das gesamte Bauvorhaben »LEED-Neighbourhood Gold« zertifiziert.
Zahlen und Fakten
Eigentümer: Bodner-Gruppe
Geschäftsführer: Gerald Höninger
Bauleistung*: rund 140 Mio. Euro
Mitarbeiter*innen*: ca. 300
*Stichtag 31.12.2021
(Bilder: Dywidag)
RICHTIGSTELLUNG
"In der ursprünglichen Version des Artikels wurde fälschlicherweise behauptet, dass der Name Dywidag 2005 vom deutschen Markt verschwunden ist. Das ist unrichtig. Unter anderem ist die Dywidag Systems International am deutschen Markt aktiv und als Systemlieferant erfolgreich. Mit Dywidag Österreich verbinden sie dieselben Wurzeln"
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