Mittwoch, Jänner 22, 2025

Kohlenstoffdioxid um jeden Preis vermeiden - so die Prämisse, wenn wir den Fortschritt des Klimawandels aufhalten wollen. Die Bauwirtschaft stellt das angesichts dem seit Jahren steigenden Bedarf an Baustoffen vor eine Herausforderung. Auch Rohrdorfer will sich als  regionaler Baustoffhersteller dieser Aufgabe stellen und lud darum zur Veranstaltung „Betone der Zukunft“ ein. 

Die Reduktion von Kohlendioxidemissionen in allen Herstellungsprozessen ist das erklärte Ziel der Rohrdorfer, so das Unternehmen. Den größten Hebel bietet die hier Herstellung von Zement, der die Grundlage fast aller Produkte darstellt. Man packt bereits an: 2022 wurde am Standort Rohrdorf Zement 40 Prozent weniger CO2 als 1990 hergestellt, bis 2038 soll komplett emissionsfrei produziert werden. Dass dieses Ziel nicht zu hoch gesteckt ist, davon ist man bei Rohrdorfer überzeugt: So habe man bereits unterschiedliche Maßnahmen zur CO2 - Vermeidung und Rückgewinnung entwickelt. Auch bietet man bereits einen (im Vergleich zum Normalprodukt) um 25 Prozent CO2-reduzierten „Klimabeton“ an. Technisch ist es also möglich, Beton so herzustellen, dass kein Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangt.

Politik setzt auf finanzielle Anreize

Nicht nur unter dem Nachhaltigkeitsaspekt ist die Verwendung klimafreundlicher Baustoffe für Bauunternehmen attraktiv. Bereits jetzt erhalten sie staatliche Förderungen, wenn sie nachweislich CO2-reduziert bauen. Auch der Einfluss auf den Kapitalmarkt ist heute schon zu spüren. Gebäude werden zertifiziert, und der CO2-Fußabdruck hat Einfluss auf Kapitalgeber oder Fördermittel. Mit dem Emissionshandel setzt die Politik Rahmenbedingungen, damit die Zementindustrie letztendlich in eine emissionsfreie Produktion investiert. Mit den Einnahmen wiederum finanziert die Europäische Union die Energiewende und den industriellen Wandel. Damit Deutschland seine Klimaziele erreicht, wird hier das Tempo immer rascher anziehen, ist man sich bei Rohrdorfer sicher. „Bauunternehmen sollten sich schon jetzt darauf einstellen, dass sich die Abläufe und Konditionen bei Bauvorhaben stark verändern und die Kosten aufgrund des  Emissionshandels steigen werden. Mit unserer Veranstaltung haben wir unseren Kunden aufgezeigt, wie sie sich schon jetzt für die Zukunft optimal aufstellen können“, sagt Alexander Mangstl, Leiter der Sparte Transportbeton bei Rohrdorfer.

Der erste Teil der Veranstaltung „Betone der Zukunft“ war von Fachvorträgen geprägt.

Auch den Real-Beweis trat man bei Rohrdorfer an: Nach Fachvorträgen konnten die Gäste auch das Rohrdorfer Zementwerk besichtigen, besonderes Augenmerk lag dabei auf ebenjenen Anlagen, die bereits zur CO2-reduzierten Produktion genutzt werden. Höhepunkt des Events war die Besichtigung von Deutschlands erster Pilotanlage zur Rückgewinnung von Kohlendioxid, die seit September vergangenen Jahres täglich zwei Tonnen Kohlendioxid abscheidet, das zu Ameisensäure umgewandelt wird. „Zum CO2-Fußabdruck von Beton wurden viele interessante Fakten vermittelt“, meint Bruno Doll, Geschäftsführer der Doll GmbH aus dem österreichischen Seekirchen. „Dass CO2-Speicherung in Deutschland bereits so konkret gedacht und geplant wird, hat mich positiv überrascht. Das stimmt zuversichtlich, dass der Umstieg auf CO2-neutrale Betone in der anvisierten Zeit gelingen kann.“ 

(Bilder: Rohrdorfer Unternehmensgruppe)

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