Im Jahr 2022 lagen die Baukosten für den Wohnhaus- und Siedlungsbau laut Statistik Austria durchschnittlich um 10,1 % über dem Niveau des Vorjahres. Die Kosten im Straßenbau stiegen im Jahresdurchschnitt um 17,3 %, im Brückenbau um 11,6 % und im Siedlungswasserbau um 12,8 %.
Der absolute Peak wurde im zweiten Quartal erreicht. Seither kommt es in fast allen Sparten zu einer kontinuierlichen Entspannung – allerdings auf hohem Niveau.
Die Kosten für Bauprojekte lagen im Jahr 2022 erneut deutlich über dem Vorjahresniveau. Zu Jahresende hat sich die Dynamik der Kostensteigerungen allerdings abgeschwächt: Im Dezember 2022 gingen die Kosten im Vergleich zu November in sämtlichen Bausparten zurück, nachdem auch schon im November die Kosten leicht unter denen des Vormonats lagen«, so Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas. Der Baukostenindex für den Wohnhaus- und Siedlungsbau erhöhte sich für das Jahr 2022 um 10,1 % gegenüber dem Vorjahr. Im Jahr 2021 hatte die durchschnittliche Kostensteigerung 10,4 % betragen. Auch in sämtlichen Tiefbausparten waren für das Jahr 2022 signifikante Kostensteigerungen zu verzeichnen. Der Index für den Straßenbau stieg im Jahresdurchschnitt 2022 um 17,3 % gegenüber dem Vorjahr. Der Brückenbau hielt bei einem Plus von 11,6 % gegenüber 2021. Und der Index für den Siedlungswasserbau erhöhte sich 2022 um 12,8 % im Vergleich zu 2021.
Entspannung auf hohem Niveau
Seit den Sommermonaten lässt die Dynamik der Kostensteigerungen deutlich nach. Dieser Trend hat sich auch im Dezember fortgesetzt. Zum Jahresende stieg der Index für den Wohnhaus- und Siedlungsbau gegenüber dem Vorjahresmonat »nur« noch um 5,8 %, was einem Rückgang von 0,7 % gegenüber dem Vormonat November 2022 entspricht. Der Index für den Straßenbau lag um 12,5 % über dem Wert von Dezember 2021, was einem Minus von 1,1 % zum November 2022 entspricht. Im Brückenbau stiegen die Kosten um 4,8 % gegenüber dem Vorjahresmonat und sanken im Vergleich zum Vormonat um 1,6 %. Die Kosten für den Siedlungswasserbau stiegen gegenüber Dezember 2021 um 9,8 %, das sind minus 0,7 % im Vergleich zum November 2022.
Die Kostentreiber
Die steigenden Baukosten im Jahresvergleich sind laut Statistik Austria vor allem auf einen Kostenanstieg in den durch Stahlprodukte geprägten Warengruppen zurückzuführen, was sich insbesondere im Brückenbau niederschlug. Auch die Kosten für Kunststoffwaren stiegen im Jahr 2022 erheblich. Im Wohnhaus- und Siedlungsbau waren zusätzlich Holz sowie Polystyrol, Schaumstoffplatten beträchtliche Kostentreiber. Die Warengruppe Diesel, Treibstoffe sowie bituminöses Mischgut verzeichnete ebenfalls wesentliche Kostenanstiege, was sich vor allem auf die Tiefbausparten auswirkte. Zudem gab es in der Warengruppen Gusseisenwaren und -rohre starke Kostenanstiege, was vor allem den Siedlungswasserbau beeinflusste.