Baukonzern Strabag zieht Bilanz: Die Leistung stieg um 4 % und liegt damit nur noch knapp unter dem Rekordjahr 2019. Sowohl Auftragsbestand als auch das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) liegen auf Rekordniveau. Die EBIT-Marge ist mit 5,9 % außergewöhnlich hoch.
Thomas Birtel, Vorstandsvorsitzender der Strabag: „So sehr uns der Rückblick auf dieses erfolgreiche, vergangene Jahr freut, müssen wir uns doch auf die gegenwärtigen Herausforderungen konzentrieren. Im Sinne unseres Unternehmens und in Hinblick auf die Verantwortung für unsere 74.000 Mitarbeitenden setzen wir jeden möglichen Schritt, um uns klar von unserer russischen Aktionärin zu distanzieren und jedwede Einflussnahme zu unterbinden. Das haben wir nicht zuletzt mit dem frühzeitigen Entschluss, keine Dividende an Rasperia auszuzahlen, getan.“
Leistung, Umsatz und Auftragsbestand
Der Strabag-SE-Konzern verbuchte im Geschäftsjahr 2021 eine Leistung von 16 Mrd. Euro. Der konsolidierte Konzernumsatz des Geschäftsjahrs 2021 betrug 15,4 Mrd. Euro – wie bei der Leistung wurde hier ein leichtes Plus von 4 % verzeichnet. Zum Umsatz trugen die operativen Segmente Nord + West 48 %, Süd + Ost 32 % sowie International + Sondersparten 20 % bei. Der Auftragsbestand lag mit 22,5 Mrd. Euro um 22 % über jenem desVorjahrs und damit ein weiteres Mal auf Rekordniveau. Die Ertragslage 2021 übertraf das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zum dritten Mal in Folge die Marke von 1,0 Mrd. Euro; die EBITDA-Marge stieg von 8,0 % auf 9,5 %.
Das EBIT stieg infolge zahlreicher positiver Ergebniseinflüsse in allen Segmenten um 42 % auf 896,11 Mio. Euro. Das Ergebnis nach Steuern betrug 596,40 Mio. Euro, was einem Anstieg gegenüber 2020 um € 197,34 Mio. entspricht. Auf Minderheitsgesellschafter entfiel ein Anteil am Ergebnis von 10,69 Mio. Euro. Das Konzernergebnis 2021 lag damit bei 585,71 Mio. Euro, dies entspricht einer Zunahme um 48 %. Das Ergebnis je Aktie belief sich auf € 5,71 (2020: € 3,85).
Ausblick
Vor Ausbruch des Kriegs hatte die Strabag basierend auf dem neuerlichen Rekordauftragsbestand zum Jahresende 2021 von rund 22,5 Mrd. Euro noch eine Leistung von 16,6 Mrd. Euro angepeilt. Dies entspräche dem hohen Niveau von 2019, der Zeit vor der Pandemie. Nun sehe das Unternehmen aber bereits kriegsbedingte Materialengpässe und Preissteigerungen, deren Dynamik sei dabei noch wesentlich stärker als im Vorjahr. Die Auswirkungen dieser Entwicklungen könnten aktuell noch nicht konkret beziffert werden. Man hoffe jedoch, die Krise durch die bewährte Strategie der Diversifizierung und Regionalität bewältigen zu können.