Mit dem von Baumit entwickeltem Modul können während des Drucks ohne Einschränkung von Geometrie und Druckgeschwindigkeit spezielle Verstärkungsseile in das Material mit eingedruckt werden. Dadurch wird die Dauerhaftigkeit, Stabilität und Resistenz von Bauteilen verbessert.
(Titelbild: Eduard Wiesner, Baumit, bei der Präsentation des BauMinators in Graz.)
Eingesetzt wird dieses Verfahren bereits bei der Herstellung von Paneelen im Außenbereich in Tschechien sowie bei dem Wandelementen Projekt Z in Kooperation mit dem Architekturbüro Strohecker Architects. Erstmals öffentlich präsentiert wurde die BauMinator 3D-Betondruck-Seilbewehrung im Rahmen der „Lebensraum 2022“ Immobilienmesse in Graz.
Revolution für den Fertigteilbereich
Die „Seilbewehrung in 3D-Betondruck“ kommt gemeinsam mit Strohecker Architects nun zum ersten Mal in Österreich zum Einsatz. „Bisher waren der Fantasie von uns Architekten oft Grenzen gesetzt. Diese wurden durch die neue Technik nun gebrochen. Ein neues Wohnprojekt in Graz, das vor allem durch organische Formgebung besticht, kann durch den Einsatz des BauMinators problemlos gebaut werden. Eine Revolution für den Fertigteilbereich“, erklärt Architekt Guido R. Strohecker von Strohecker Architects.
v. l.: Eduard Artner, Leiter von Baumit BauMinator und Architekt Guido R. Strohecker von Strohecker Architects präsentierten auf der „Lebensraum 2022“ in Graz ihr Projekt: „Seilbewehrung in 3D-Betondruck“. (Bild: Baumit/Wiesner)
Wie funktioniert die neue 3D-Druck-Bautechnologie nun genau? „Man platziert Material dort, wo man es braucht und lässt es weg, wo man es nicht braucht. Dabei sind Formen und Designs machbar, die bis dato unmöglich oder schlichtweg zu teuer waren. Komplizierte Schalungen gehören der Vergangenheit an, Freiformen aller Art sind möglich und Bauteile können erstmals schnell und stark gewichtsreduziert hergestellt werden”, erklärt DI Eduard Artner, Leiter des Geschäftsfelds 3D-Betondruck bei Baumit.
Grenzenlose Möglichkeiten
Die Nachhaltigkeit der gedruckten Bauteile sei eine weitere sehr wichtige Stoßrichtung ,so Baumit. Aktuelle Projekte zeigten bereits, dass 30 % bis 50 % Gewichtseinsparung realisiert werden und die damit verbundene CO2 Einsparung ebenfalls bei der Hälfte liegt. Die einzelnen Elemente sind zudem recyclebar.
Das Erfolgsgeheimnis des BauMinators besteht aus einer Kombination aus 3D-Drucktechnologie und einem speziell entwickelten Material. Damit können 3-dimensionale, freigeformte Bauteile, Objekte und Formen zwischen 50 cm und 5 m Größe, je nach Geometrie und Anwendungsbereich, gedruckt werden.
Beim dem patentierten Zusatzmodul werden während des Drucks spezielle Seile in das Material mit eingedruckt. (Bild: Baumit/Wiesner)
Weitere mögliche Einsatzgebiete sind beispielsweise Dekor- oder Kunstobjekte, Wandelemente, gewichtsreduzierte Decken, Hohlschalungen, Rohre, Schächte oder Zaunelemente. Besonders nützlich ist der BauMinator beispielsweise auch bei Spezialanfertigungen, bei denen sich eine Schalung nicht rechnet oder nicht machbar ist, wie auch Kleinserien.