Forschende der TU Wien haben herausgefunden, wie sich mit einfachen Schritten die CO2-Bilanz im Baubetrieb deutlich verbessern lässt.
Die Studie »CO2 neutrale Baustelle« der Baubetriebsforscher Leopold Winkler und Maximilian Weigert zeigt Maßnahmen, die bereits 2022 zur Verringerung des CO2-Ausstoßes auf Baustellen beitragen sollen.
Die Baustelle der Zukunft ist laut Studie ruhig, es riecht nicht nach Diesel, Bautätigkeiten laufen geordnet ab und Transportfahrzeuge tragen lokale Kennzeichen. »Indem die Materialien regional bezogen und just-in-time zur Baustelle gebracht werden, sparen wir Wege«, so Maximilian Weigert. Außerdem werden Maschinen elektrisch betrieben – dadurch wird es auf der Baustelle leiser und die Luft besser.
Organisatorische Maßnahmen, die zur Einsparung von Treibhausgasemissionen beitragen, fangen jedoch schon weitaus früher an. »Bereits vor Baubeginn wird abgeschätzt, wie viel CO2 durch die notwendigen Bautätigkeiten verursacht wird. Dadurch werden Einsparpotenziale erhoben und Verantwortliche sensibilisiert«, sagt Leopold Winkler. Einsparpotenziale sehen die Forschenden nicht nur bei den Bauprozessen selbst, auch eine energieautarke Baustelleneinrichtung ist geplant:
»Der Baucontainer ist thermisch besser gedämmt, auf seinem Dach befinden sich Solarpanels, um eigenen Strom zu erzeugen, und effiziente Beleuchtungstechnik, Heiz- und Kühlsysteme verringern den Energieeinsatz«, beschreibt Weigert das mobile Baubüro der Zukunft. Teile des verwendeten Stroms können aus Sonne und Wind direkt auf der Baustelle erzeugt werden, der weitere Strombedarf wird durch Zukauf von Anbietern erneuerbarer Energie gedeckt. Baumaschinen, die aufgrund ihrer Größe nicht elektrisierbar sind, werden mit nicht-fossilen Kraftstoffen wie E-Fuels, Wasserstoff und Biodiesel angetrieben. Zusätzlich wird es einen Klimaverträglichkeitsbeauftragten geben, der alle Maßnahmen laufend prüft.