In der Rubrik »Fragen an die Politik« haben Vertreter der Bau- und Immobilienwirtschaft die Möglichkeit, konkrete Fragen an Spitzenpolitiker zu richten. In der aktuellen Ausgabe kommt die Frage von Johann Marchner, Geschäftsführer der Wienerberger Ziegelindustrie. Gerichtet wurde sie an Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck.
Thema: Wettbewerbsfähigkeit & Ökologisierung
Johann Marchner, Geschäftsführer der Wienerberger Ziegelindustrie:
»Das Programm »Chancenreich Österreich« beschäftigt sich mit der nachhaltigen Wettbewerbsfähigkeit insbesondere der österreichischen Industrie. Welche konkreten kurzfristigen Maßnahmen werden ergriffen, um diese Transformation in Richtung Ökologisierung seitens der Politik zu unterstützen? Gerade unter dem Aspekt, dass es dadurch für die Industrie zu deutlichen Kostenerhöhungen kommen wird.«
Margarete Schramböck, Ministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort:
»In den letzten Jahrzehnten hat sich der österreichische Wirtschaftsstandort mit Mut, Tatendrang und Innovationskraft in vielen Bereichen an die Weltspitze gearbeitet. Damit der Standort langfristig zukunftsfit ist, arbeitet das Wirtschaftsministerium in enger Abstimmung mit Stakeholdern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik an einer Standortstrategie unter der Vision »Chancenreich Österreich – digital, nachhaltig wirtschaften«. Österreich hat in vielen Bereichen eine exzellente Startposition. Wir haben eine Chance auf Technologie- und Innovationsführerschaft in spezialisierten Bereichen. Wir haben eine sehr gute Ausgangsposition, um das Thema Nachhaltigkeit als Standortvorteil zu nutzen. Bislang wurden Inputs von über 350 Stakeholdern eingebracht, die in den nächsten Arbeitssitzungen in konkrete Leuchtturmprojekte für den Wirtschaftsstandort Österreich gegossen werden. Eine Schlüsselrolle auf dem Weg zur Dekarbonisierung in Österreich kommt der Materialindustrie zu, auch mit ihrem Beitrag zur aktuellen inländischen Wertschöpfung. Die Leuchtturmprojekte sollen am Ende des Stakeholderprozesses im Dezember vorgestellt werden.
Um die österreichische Wirtschaft auf dem Weg aus der Corona-Krise zu unterstützen, hat das Wirtschaftsministerium abseits der Standortstrategie mit der Investitionsprämie eine Konjunkturmaßnahme mit besonderem Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit und Digitalisierung gesetzt. Mit der Prämie wurde ein Anreiz für österreichische Betriebe geschaffen, verstärkt in den Standort und in die Schaffung und Sicherung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen zu investieren. Der Zuschuss beträgt sieben Prozent, eine besondere Förderung gab es in den Bereichen Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Life Science. Hier bekommen Unternehmen einen Zuschuss von 14 Prozent. In Summe lösen die Betriebe mit ihren Investitionen ein Investitionsvolumen in Höhe von 77 Mrd. Euro aus.«