Donnerstag, November 28, 2024
Smarte Softwarelösungen

»Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.« Die Digitalisierung ist weiterhin das Gebot der Stunde. Der Bau & Immobilien Report präsentiert ausgewählte Lösungen für die Bauwirtschaft.

Auf dem Weg zum »digitalen haus«

Die Pandemie hat die Nachfrage nach digitalen Lösungen in allen Bereichen stark ansteigen lassen. Ishap bietet das passende Werkzeug, damit auch am Bau trotz Lockdown und Homeoffice weiter gearbeitet werden kann.

Durch die Pandemie ist die Nachfrage nach digitalen Lösungen in fast allen Lebensbereichen sprunghaft angestiegen, auch in der Bauwirtschaft. Denn die Baustellen laufen auch in der Corona-Krise weiter. Wird immer noch mit Papier gebaut, erschwert das die Zusammenarbeit aller Beteiligten aber ungemein. »Vielen ist bewusst geworden, dass man nun nicht mehr so einfach auf die Behörde gehen kann, um Unterlagen auszuheben, nicht mehr so einfach Eigentümerversammlungen machen oder nicht mehr so einfach Erhebungen vor Ort durchführen kann, erklärt Thomas Korol, Geschäftsführer des Personal- und Gebäudedokumentations-Spezialisten Ishap. Dadurch sind nun auch ehemalige Skeptiker der Überzeugung, dass der digitale Weg über Datenbaken und Clouds die nachhaltigere Vorgehensweise ist.

Ins digitale Zeitalter

Durch die Lockdowns mussten viele Menschen im Homeoffice arbeiten. So galt es, Prozesse so aufzubereiten, dass diese auch außerhalb des Büros und ohne Papierpläne durchgeführt werden konnten. Egal, ob digitaler Bauakt oder digitales Bauwerksbuch. Wobei die Bauordnung Wien bereits verpflichtend ein digitales Bauwerkbuch vorschreibt. Hier übernimmt Ishap die komplette Erfassung der Daten zur Baudokumentation eines Neubaus.

Ishap bietet die baubegleitende Dokumentation aller Daten, Pläne und Unterlagen, die für den späteren Betrieb und die Instandhaltung des Gebäudes relevant sind. Bei der Erhebung der Daten geht Ishap nach dem eigens entwickelten Erhebungskonzept vor, wobei in mehreren Schritten, abgestimmt auf die Bauphasen, die Daten erhoben und im Ishap-Digitalen Haus aufbereitet werden. Dabei werden nicht nur Bauteile und Bauprodukte erfasst, sondern auch die technischen Anlagen mit ihren Komponenten. Weiters erfolgt eine detaillierte Verortung der erhobenen Bauelemente und Anlagen, sowie eine Dokumentation des Zustandes bei einer Erstbegehung. 


Baugeräte effizient und transparent verwalten

Die Nevaris-Tochter 123erfasst bietet mit 123fleet ein neues Portal für die automatische Baustellenzuordnung und Leistungserfassung von Baugeräten und sorgt damit für eine transparente Geräteübersicht in Echtzeit.

Das Herzstück von 123fleet ist die hersteller- und ortungsportalunabhängige Integration aller offenen Telematik- und Herstellerportale. Damit wird die aktuelle Position der Baugeräte in 123fleet vereinheitlicht. Anhand von Leistungs- und Ortungsdaten der Geräte und der in 123fleet hinterlegten Projekte ermittelt das System automatisch die Gerätestunden und verbucht diese intelligent auf die entsprechenden Baustellen. Durch Schnittstellen zu den gängigen kaufmännischen Systemen unterstützt das Portal eine automatische Abrechnung. Da die Anwendung browserbasiert ist, ist die einzige Voraussetzung ein Internetanschluss sowie die Zugänge zu den Maschinendaten.

Immer im Blick

123fleet stellt die gesamte Flotte in einer intuitiven Kartenansicht dar. Die visuelle Aufbereitung der Geräte-Laufzeiten ermöglicht es, die Flotte wirtschaftlicher zu planen. Befindet sich das Gerät während der Leistungserfassung auf einer Baustelle, deren Position in 123fleet hinterlegt ist, erfolgt eine automatische Zuordnung. Das Programm bewertet Baustellensituationen individuell, so dass eine Buchung ohne manuelles Eingreifen erfolgen kann. So hat das Bauunternehmen seine Geräte immer im Blick – es sieht, wo sich diese befinden und welche Leistung sie aktuell erbringen. Mittels automatischer Erfassung und Verbuchung der Leistungen steht immer eine aktuelle Kostenübersicht zur Verfügung.

Flexible Kostenstruktur

123fleet ist zum Preis von 199 € monatlich zzgl. MwSt. erhältlich und beinhaltet Anbindungen zu zehn Ortungsgeräten. Weitere Lizenzen sind hinzubuchbar. Zudem können unbegrenzt viele Fahrzeuge ohne Ortungsgerät manuell abgebildet werden. Zielgruppe sind ausführende Unternehmen, die den Einsatz ihrer Baustellen-Flotte automatisiert verwalten und optimieren möchten.


Wie Baustoffhersteller BIM-ready werden

Mit »BIM and More« hat das BIM-Unternehmen Die Werkbank IT GmbH eine BIM-Infrastruktur entwickelt, die es Baustoff- und Bauproduktehersteller ermöglicht, ihr gesamtes Produktportfolio in BIM-Objekte zu übersetzen und in den führenden BIM-Downloadportalen oder eigenen Plugins und Websites zu veröffentlichen. Dank Single-Sourcing-Ansatz sind die Daten immer am neuesten Stand. Ob noch mit Excel oder bereits mit Produktdatensystemen wie SAP, ERP oder PIM gearbeitet wird, spielt keine Rolle.

Die Bauplanung findet immer häufiger digital in einer CAD-Umgebung statt. Sämtliche Bauprodukte und Lösungen, etwa Wandaufbauten, Dachaufbauten und Ähnliches werden künftig über Datenbanken in den BIM-Prozesse integriert. Damit Planer und Architekten auf die Produkte, Lösungen und Systemvarianten der Baustoffindustrie zugreifen können, müssen Hersteller die Produktdaten ihres gesamten Produktportfolios so übersetzen und aufbereiten, dass sie in den weltweit führenden CAD-Programmen der Planungsbüros effizient genutzt werden können. Hersteller, die ihre Produkte noch nicht BIM-konform veröffentlicht haben, werden immer seltener in der Planungsphase berücksichtigt.

Immer aktuell

Mit BIM & More hat Die Werkbank IT GmbH eine webbasierte BIM-Infrastruktur entwickelt, die auf das Produktdatenmanagement (PDM) eines Herstellers (in der Regel ein Product Information Management PIM), aufsetzt und wie eine Art Durchlauferhitzer fungiert, indem es das gesamte Produktportfolio kosteneffizient und aufwandsoptimiert in BIM-Daten aufbereitet. Ein BIM-Publisher ermöglicht die Veröffentlichung der BIM-Objekte über Downloadportale, einem eigenen Plugin, die eigene Homepage etc. Das Besondere daran ist, dass alle herausgegebenen BIM-Objekte stets aktuell bleiben, weil sie automatisiert aktualisiert werden, wann immer eine Änderung im hauseigenen PIM-System des Herstellers vorgenommen wird.

Dadurch entfällt für die Bau-Industrie der sonst unheimlich aufwändige, separate Datenpflege-Aufwand, weil die Daten immer nur im PIM-System gepflegt werden und der Abgleich mit den BIM-Objekten ohne weiteres Zutun erfolgt. »Wir nennen den Ansatz Single-Sourcing, weil die Datenquelle für alle Ausleitungen inklusive BIM-Daten ausschließlich das PIM-System ist«, erklärt Matthias Uhl, Geschäftsführer Die Werkbank IT Gmbh. Durch diesen Automatisierungs- und Aktualisierungsworkflow kann auch sehr viel Geld gespart werden, weil keine laufenden Kosten für die Bereitstellung der Ressourcen notwendig werden, die normalerweise durch die Datenpflege entstehen. Dem BIM-Experten Uhl zufolge ist es für eine Umstellung auf BIM nie zu spät. BIM sei gerade für kleinere und mittlere Herstellerbetriebe eine Chance, ihre Produkte für einen größeren Kundenkreis in der Immobilienwirtschaft sichtbar zu machen. BIM berge daher auch neue Vertriebschancen.


One-Stop-Shop für Baumaschinenmiete

Die Online-Mietplattform Digando.com hat über 6.000 Baumaschinen im Angebot, die bei einer der österreichweit über 25 Mietstationen abgeholt werden können. Die Lieferung zum Einsatzort ist möglich. 2021 soll das Sortiment zum One-Stop-Shop für die Baustelle ausgebaut werden. Im Sommer folgt die Expansion nach Deutschland.

Die im August 2019 online gegangene Plattform für die digitale Baumaschinenmiete Digando hat ein ehrgeiziges Ziel. »Was Booking.com für Hotels ist, wollen wir für Baumaschinen werden«, erklärte Geschäftsführer Alexander Höss im Sommer letzten Jahres, als er mit Humer Anhänger, Kleinheider Baumaschinenhandel und Kuhn Baumaschinen drei neue Partner an Bord begrüßen durfte. Gemeinsam mit Messner Arbeitsbühnen und Huppenkothen Baumaschinen deckt Digando damit eine breite Palette an Baumaschinen-Kategorien ab – von Bagger und Lader über Dumper, Verdichter und Arbeitsbühnen bis zu Anhänger, Anbaugeräte, Siebanlagen und vieles mehr.
Die Plattform ist rund um die Uhr aktiv und kann jederzeit benutzt werden.

»Ein großer Vorteil von Digando.com ist, dass keine Anfragen notwendig sind«, erklärt Höss. Dank des »Live-Verfügbarkeit«-Tools sind die im gewünschten Zeitraum angezeigten Maschinen auch tatsächlich verfügbar. Die Buchung erfolgt direkt online auf der Plattform, auch Anpassungen wie Mietdauer oder Stornierungen können direkt online durchgeführt werden. Digando.com tritt nicht als Konkurrent der Vermieter auf, sondern versteht sich als offener Marktplatz, auf dem sich Vermieter und Mieter treffen. Aufpreise werden keine verlangt. »Die schnelle Disponierbarkeit ist für Vermieter und Mieter ein Vorteil, der sich sicher durchsetzen wird«, ist auch Kuhn-Geschäftsführer Stefan Kuhn überzeugt. Mit der Aufnahme von neuen Vermietpartnern soll 2021 das Sortiment hin zum One-Stop-Shop für die Baustelle ausgebaut werden. Die Expansion nach Deutschland ist für Sommer geplant. 

 

Pave – virtueller Projektraum für Bauvorhaben

Der virtuelle Projektraum Pave vereinfacht die Verwaltung von Projektinformationen und die unternehmensübergreifende Kommunikation.

Zu den größten Herausforderungen bei Bauprojekten zählen die Verknüpfung analoger und digitaler Prozesse, der Datenaustausch zwischen den Projektbeteiligten und damit einhergehend die Datensicherheit. Mit dem Projektraum Pave hat die PMG Projektraum Management GmbH eine virtuelle Umgebung geschaffen, die die Verwaltung von Projektinformationen und die unternehmensübergreifende Kommunikation bei Bauprojekten vereinfacht. Er fungiert als zentrale Quelle für die strukturierte Ablage und den Austausch von konventionellen Projektdaten wie Bauplänen, Dokumenten und Fotos, sowie BIM-bezogenen Daten – und dies über Unternehmensgrenzen hinweg und während des gesamten Immobilienlebenszyklus.

Pave unterstützt Unternehmen mit individuellen Workflows – so werden z. B. Planprüfläufe, Rechnungs- und Nachtragsfreigaben automatisiert. Ausschreibungen mit umfangreichem Bietermanagement für externe Firmen können direkt aus dem Projektraum durchgeführt werden. Bei der Entwicklung hat PMG besonderen Wert auf eine einfache und intuitive Bedienung gelegt. Offene Schnittstellen bieten die Möglichkeit gewohnte Tools anzubinden. Die ISO-zertifizierte Infrastruktur garantiert Datensicherheit auf höchstem Niveau.


Mit Digitalisierung durch die Krise

Die Baubranche hat in Sachen Digitalisierung weiterhin Aufholbedarf. Investiert wird vor allem in Lösungen, die unmittelbar spürbar sind. Für weitreichende Prozessoptimierungen fehlen oft Zeit und Mut. Dabei machen sich diese Investitionen schnell bezahlt.

Die Corona-Krise hat vielen Industrien zu einem Digitalisierungsaufschwung verholfen. Die Baubranche bleibt im Branchenvergleich aber Schlusslicht. Zumindest in Deutschland – zu diesem Ergebnis kommt die Studie «Digitalisierungsindex Mittelstand 2020/2021« der techconsult GmbH im Auftrag der Deutschen Telekom. Während durchschnittlich 53 % der Mittelständler die Digitalisierung fest in ihrer Geschäftsstrategie verankert haben, sind es in der Baubranche erst 38 %. Dennoch digitalisierten zuletzt viele Betriebe, um die Folgen der Corona-Krise abzumildern. Immerhin 37 % statteten ihre Mitarbeiter mit mobilen Lösungen aus und investierten in branchenspezifische Anwendungen. Auch wenn die techconsult-Studie den deutschen Markt widerspiegelt, die Situation in Österreich dürfte laut Florian Biller, Geschäftsführer des Bausoftware-Unternehmens Capmo, ähnlich sein.

»Im Hinblick auf die Digitalisierung von Bauprozessen sind zwischen dem deutschen und österreichischen Markt aus unserer Sicht keine großen Unterschiede erkennbar.« Dies bestätigt auch die Digitalisierungsstudie der Wirtschaftskammer Österreich aus dem Jahr 2019. Demnach haben B2B Unternehmen im Mittelstand den größten Nachholbedarf in Sachen Digitalisierung. »Die Studien bestätigen aber auch, dass die Unternehmen, die bereits digital agieren, deutliche Erfolge verzeichnen«, so Biller.

Nachholbedarf gibt es für die Baubranche in allen untersuchten Bereichen – von digitalen Geschäftsmodellen über Kundenbeziehungen und Produktivität bis zu Datenschutz und IT-Sicherheit. »Die eigenen Prozesse zu optimieren erscheint vielen Bauunternehmen wie ein Mammutprojekt, für das aufgrund der Vielzahl an komplexen Projekte keine Zeit ist«, so Biller. Aber der Aufwand lohnt sich. Laut einer Capmo-Kundenbefragung steigern Bau- und Projektleiter mit der Bausoftware Capmo ihre Produktivität bis zu einer Zeitersparnis von bis zu fünf Stunden pro Woche. «Diese Einsparungen sind einerseits auf die Reduzierung der administrativen Arbeit, sowie andererseits auf die verbesserte Kommunikation mit Nachunternehmern und Mitarbeitern zurückzuführen«, so Biller. 


Schlüsselfertige ERP-Lösung für das Baunebengewerbe

Das Bau-Start-up digu digital unlimited aus Perg/OÖ wird zum ersten Vertriebs- und Implementierungspartner von Ramsauer & Stürmer und bietet die rs2 Business-Software ab sofort als Cloudlösung speziell für das Baunebengewerbe.

Als Corporate Bau Start-up der HB Fliesen GmbH ist digu auf IT-Dienstleistungen im Bau- und Baunebengewerbe spezialisiert und überzeugt neben hoher fachlicher Kompetenz auch mit umfangreichem Branchen-Know-how, speziell im Fliesenlegegewerbe. Die rs2-Business-Software von R&S wird von digu über eine Cloud-Plattform modular für Rechnungswesen, Warenwirtschaft, CRM, DMS, Zeiterfassung und Projektmanagement bereitgestellt. Das installationsfertige ERP-System kann sofort aktiviert werden und ist innerhalb kürzester Zeit einsatzbereit. Dadurch steht auch für kleinere Betriebe im Bereich des Baunebengewerbes eine effiziente, kostengünstige und rasch nutzbare Business-Softwarelösung zur Verfügung. Das hohe Fachwissen beim Implementierungspartner digu garantiert zudem eine bedarfsgerechte Umsetzung und erstklassige Servicierung beim Kunden. 

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