Samstag, Juli 06, 2024
Porr: Europas größtes Brückenprojekt
Foto: LBM Trier

Die PORR wurde Ende 2010 in ARGE mit der Errichtung der Pfeiler und Unterbauten der Hochmoselbrücke beauftragt. Nach insgesamt acht Jahren Bauzeit wird das Projekt am 21. November offiziell für den Verkehr freigegeben. Die Brücke bildet das Herzstück der neuen, 25 km langen Bundesstraße „B 50neu“ und schafft eine direkte Straßenverbindung zwischen den Benelux-Staaten und dem Rhein-Main-Gebiet. Die Hochmoselbrücke ist nach der Kochertalbrücke (185 m) die zweithöchste Brücke in Deutschland.

„Der Hochmoselübergang bringt für den überregionalen Verkehr und die Menschen in der Region enorme Vorteile: die belgischen Ballungsgebiete wachsen enger mit dem Rhein-Main-Gebiet und Süddeutschland zusammen, Durchgangsdörfer werden maßgeblich entlastet und der internationale Güterverkehr erfolgt künftig wesentlich effizienter. Gleichzeitig wird die beeindruckende Kulturlandschaft in der Moselregion besser erreichbar. Eine echte Win-Win Situation. Wir sind stolz, dass wir dieses technisch anspruchsvolle Mega-Projekt realisieren durften“, so Karl-Heinz Strauss, CEO der PORR.

PORR Expertise beim Brückenbau

Die 1,7 km lange Hochmoselbrücke ruht auf insgesamt zehn Pfeilern – der höchste Pfeiler misst dabei rund 150 m, der niedrigste rund 20 m. Die Pfeiler werden auf Bohrpfählen im Boden gegründet. In Summe wurden für die zehn Pfeiler mehr als 100 Pfähle in den Boden getrieben. Die Konstruktionshöhe verändert sich in Abhängigkeit der Stützweiten und erreicht in Achse 4 bei einer Höhe von 7,78 m ihr Maximum. Da die Brücke in bis zu 150 m Höhe über dem Talboden geführt wird, beeinträchtigt sie die Sicht durch das Moseltal kaum. Trotz ihrer Größe fügt sie sich sehr gut in das Landschaftsbild ein.

Neben Stahlbetonarbeiten führte die PORR auch vielfältige Leistungen wie den Spezialtiefbau für die Baugruben und Böschungssicherungen durch. Insbesondere aufgrund der Form, der Höhe, der Gründungsparameter und der Massenverteilung legte die PORR bei diesem Projekt besonderes Augenmerk auf den Lastfall der wirbelerregten Querschwingungen: Pfeilermodelle wurden im Windkanal getestet, Untersuchungen zur Verminderung dieser Kräfte durchgeführt, Maßnahmen zu ihrer Vermeidung entwickelt und die Ergebnisse schließlich erfolgreich in die Praxis umgesetzt.

Attraktiver Lückenschluss mit gesamtheitlichem Ansatz

Das strukturpolitisch herausragende Infrastrukturprojekt „B 50neu“ zählt zu den bundesweit wichtigsten Verkehrsprojekten. Mit der neuen Bundesstraße wird die Fernstraßenlücke von der A 60 bei Wittlich zur A 60 bei Mainz geschlossen. Vor allem der Frachtbereich wird durch die Strecke stark profitieren. Der Hochmoselübergang wird in der gesamten Region zu einer deutlichen Verkehrsentlastung führen.

In Summe wurden bei der Projektumsetzung rund EUR 35 Mio. in Ausgleichsflächen investiert, um die Folgen für Natur und Umwelt abzufangen. Landespflegerische Maßnahmen erleichtern Tieren das Leben mit der neuen Straße. Grünbrücken, neu angelegte Wälder, Streuobstwiesen sowie zahlreiche Grünflächen bieten Tieren und Insekten bedürfnisgerechte Lebensräume.

Alle Fakten und Zahlen auf einen Blick:

Projektbezeichnung:

Hochmoselbrücke – B 50neu

Leistungsumfang:

Errichtung der Pfeiler und Unterbauten

Auftraggeber:

Landesbetrieb Mobilität Trier

Auftragnehmer:

Arbeitsgemeinschaft: SEH Engineering GmbH & PORR GmbH & Co. KGaA (PORR KGF)

Baukosten:

EUR 175 Mio.

Letzter Verschub Brücke:

August 2018 (Verkehrsfreigabe am 21. November 2019)

 

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