Die nach den internationalen Rechnungslegungsvorschriften IFRS bilanzierende Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) erhöhte im Geschäftsjahr 2018 die Investitionen deutlich von 411,3 Mio. Euro im Jahr 2017 um 38 Prozent auf 567,6 Mio. Euro. Der überwiegende Teil davon entfällt auf Neubau- und Sanierungsprojekte mit 370,1 Mio. Euro. Viele dieser Bauvorhaben - darunter beispielsweise das neue Biologiezentrum der Universität Wien - sind Meilensteine für die kontinuierliche Optimierung der öffentlichen Infrastruktur.
Zusätzlich wurden mehrere tausend "kleinere" Instandhaltungsmaßnahmen in der Höhe von 145,7 Mio. Euro umgesetzt (142,2 Mio. Euro 2017). Die meisten Aufträge werden an inländische Klein- und Mittelbetriebe vergeben.
Mit 7,1 Mio.m² vermietbarer Fläche aufgeteilt auf 2.060 Liegenschaften gehört der BIG Konzern zu den größten konjunkturellen Impulsgebern im österreichischen Hochbau. Das Portfolio gliedert sich in die Unternehmensbereiche Schulen, Universitäten, Spezialimmobilien sowie Büro- und Wohnimmobilien.
Während die Mieterlöse mit 864,9 Mio. Euro um 1,21 Prozent über dem Vorjahreswert (854,4 Mio. Euro) lagen, verzeichnete der Jahresumsatz aufgrund geringerer Mieterinvestitionen und weniger Verkäufen aus dem Umlaufvermögen einen leichten Rückgang um 2,7 Prozent auf 1.074,6 Mio. Euro (1.104,5 Mio. Euro 2017).
Das operative Ergebnis (EBITDA) blieb mit 676,1 Mio. Euro stabil (nach 682,6 Mio. Euro im Vorjahr). Aufgrund eines negativen Bewertungsergebnisses brach dagegen das Betriebsergebnis (EBIT) nach 882,7 Mio. Euro im Vorjahr um 68,56 Prozent auf 277,5 Mio. ein. Dieser Effekt resultiert aus der im Mai 2018 in Kraft getretenen Änderung des Bundesimmobiliengesetzes. Darin wurde die Ausgangsbasis für die Wertsicherung der Hauptmieten neu definiert, wodurch es zu einer zeitverzögerten Realisierung der Mietindexierung kommt und das Konzernportfolio deutlich abgewertet werden musste. In weiterer Folge verringerte sich auch der Gewinn von 611,4 Mio. Euro um 72,6 Prozent auf 167,7 Mio. Euro.
Die Eigenkapitalquote liegt stabil bei rund 54 Prozent. Das gesamte Finanzierungsvolumen belief sich zum Stichtag 31.12.2018 auf 3,640 Mrd. Euro - 66 Prozent entfallen auf langfristige Finanzierungen.
Aufgrund der guten Auftragslage sieht die BIG im laufenden Geschäftsjahr einer positiven Entwicklung des operativen Geschäfts entgegen. Seit Anfang 2019 steht die vormals zum Bundesministerium für Finanzen ressortierende, 142 Gesellschaften umfassende, Unternehmensgruppe im Eigentum der ÖBAG (Österreichische Beteiligungs-AG). In der Berichtsperiode hat der BIG Konzern um 193,7 Mio. Euro Liegenschaften gekauft. Auch in den kommenden Jahren ist in allen Bereichen der Erwerb strategisch sinnvoller Immobilien geplant.
Die Geschäftsführung hat dem Aufsichtsrat eine Ausschüttung von rund 200 Mio. Euro an den Eigentümer vorgeschlagen.