Die alljährliche Umfrage des Bau & Immobilien Report zeigt, welche CAD- und AVA-Programme in den heimischen Architekturbüros tatsächlich zum Einsatz kommen. Das Ergebnis: Der Kampf um die Spitzenpositionen bleibt eng. ArchiCAD setzt sich knapp gegen AutoCAD durch, ABK-AVA behauptet den ersten Platz gegenüber Auer-Success.
In der Welt der CAD-Software bleibt vorerst alles beim Alten. Wie schon in den letzten Jahren ist ArchiCAD das CAD-Programm, das österreichische Architekten am häufigsten verwenden. 26,5 Prozent der befragten Architekten vertrauen auf die Software aus dem Haus der Nemetschek-Tochter Graphisoft. Knapp dahinter folgt mit 25,9 Prozent das klassische AutoCAD. Revit (11,0 Prozent) überholt Allplan (10,5 Prozent) und sichert sich den dritten Stockerlplatz. Der Markt für CAD-Software ist damit weiterhin fest in der Hand zweier Konzerne. Erst auf Platz fünf mit einer Marktdurchdringung von 5,0 Prozent kommt mit Abisplan das erste Programm, das nicht von Nemetschek oder Autodesk stammt.
Die Frage nach der Zufriedenheit mit der verwendeten CAD-Software zeigt, dass ArchiCAD mit einer Durchschnittsnote von 1,3 die glücklichsten Kunden hat, gefolgt von Revit (Durchschnittsnote 1,8) sowie ex aequo AutoCAD und Allplan (Durchschnittsnote 1,8). Abisplan kommt auf eine Zufriedenheit von 2,1.
Treue Kunden
Die größte Herausforderung für die Softwarehersteller ist die mangelnde Wechselbereitschaft der Kunden. Nur knapp fünf Prozent der befragten Architekturbüros überlegen derzeit ernsthaft einen Softwarewechsel. Dem großen Rest kommt in absehbarer Zeit kein neues Programm ins Haus. Architekturbüros, die einen Wechsel der CAD-Software planen, setzen auf die BIM-fähigen Lösungen Revit, ArchiCAD und Allplan. Aktuell ist BIM aber noch nicht im Arbeitsalltag der Architekten angekommen. Während international die BIM-Durchdringung schon sehr hoch ist, hinkt man hierzulande noch deutlich hinterher. Nur für rund 15 Prozent der Architekten spielt BIM heute eine »sehr große« oder »eher große« Rolle im beruflichen Alltag. Die große Mehrheit hat mit BIM aber noch nicht viel am Hut (siehe auch Seite 18ff).
ABK vor Auer-Success
Bei der Frage nach der bei den Architekten beliebtesten Ausschreibungs-, Vergabe- und Abrechnungssoftware hat ABK-AVA auch heuer wieder das Rennen gemacht. 29,1 Prozent der befragten Architekturbüros vertrauen auf ABK-AVA. Damit liegt man aber nur noch hauchdünn vor Auer-Success, dem auch immerhin 28,3 Prozent der Architekten vertrauen. Auf Platz drei folgt Abis-AVA mit 14,2.
Interessant ist, dass die Architekten mit ihren AVA-Programmen deutlich weniger zufrieden sind als mit den CAD-Programmen. Noch am glücklichsten sind die Kunden von Orca AVA. Die verhältnismäßig »schlechte« Durchschnittsnote 1,8 würde aber bei den CAD-Programmen gerade noch für das Stockerl reichen. Dahinter folgen AuerSuccess (Durchschnittsnote: 1,9) und Abis-AVA mit einer Zufriedenheit von 2,0. Branchenprimus ABK-AVA kommt auf eine Durchschnittsnote von 2,1. Auch bei den AVA-Programmen sind die Architekten Gewohnheitstiere. Die Wechselwilligkeit ist ähnlich gering wie bei den CAD-Programmen. Soll es doch ein neues Programm sein, dann setzen die Büros auf Orca AVA, Nevaris und ABK-AVA.
Hintergrund
Für die vorliegenden Ergebnisse hat der Bau & Immobilien Report 181 Architekten mittels Online-Fragebogen und Telefoninterviews befragt