Nur den wenigsten Autofahrern dürfte beim Benützen des globalen Straßennetzes bewusst sein, dass die Betonleitwände neben den Fahrbahnen häufig aus Österreich stammen. Tatsächlich sind die Produkte und das Know-how von Herstellern wie MABA, Rieder und Rebloc weltweit hochgeschätzt. Deren Sicherheitseinrichtungen halten von der Fahrbahn abkommende Fahrzeuge auf, lenken sie um und verhindern den Durchbruch auf die Gegenfahrbahn.
Zum Einsatz kommen die oft grauen, unscheinbaren Betonleitwände zum Beispiel bei der Abgrenzung von Fahrbahnen oder der Absicherung von Baustellen. Sie bilden eine sichere Barriere, falls ein Fahrzeug von der Fahrbahn abkommen sollte und halten es aufgrund ihrer geometrischen Form davon ab umzukippen. Was für den Laien wie ein wenig komplexes Produkt anmutet, ist in Wahrheit eine bis ins letzte Detail durchdachte Technologie und das Ergebnis langjähriger Forschungsarbeiten.
Wer sich auf der Website von Delta Bloc International eine Produktbeschreibung für temporäre Schutzeinrichtungen herunterladen will, kann aus 15 Sprachen wählen. Ähnlich wie die österreichischen Mitbewerber Rebloc und Rieder sind die Betonleitwände des Unternehmens aus dem niederösterreichischen Sollenau nämlich nahezu auf der ganzen Welt hochgeschätzt. Delta Bloc gehört zur MABA Fertigteilindustrie und hat eine Exportquote von rund 80 Prozent. Vertrieben werden die Produkte bis nach Südafrika.
Auch Rebloc aus Gars am Kamp hat ein weltweites Vertriebsnetz von Chile bis Australien und Israel geknüpft. Das 2009 gegründete Unternehmen ist in die Oberndorfer Unternehmensgruppe eingebunden, die mehr als 100 Jahre Erfahrung in der Herstellung von Betonelementen hat. Ständige Innovationen im Bereich Fahrzeugrückhaltesystem sind das Um und Auf, um sich gegen die internationale Konkurrenz zu behaupten. Bei temporären Schutzeinrichtungen geht es oft darum, dass die Wände zwar schnell montiert und wieder abmontiert werden können, aber dennoch eine sichere und solide Barriere bilden müssen. Wirtschaftlichkeit und Sicherheit sind im Straßenbau gefragte Tugenden.
Wichtig ist bei Betonleitwänden auch, dass nach unfallbedingten Schäden die Teile schnell und kostengünstig ausgetauscht werden können. Das verhindert nicht nur aufwendige Reparaturarbeiten, sondern auch damit verbundene Staus.
Besonders groß geschrieben wird von den Mitgliedsbetrieben des Verbandes Österreichischer Beton- und Fertigteilwerke (VÖB) das Wort Flexibilität. Rebloc bietet zum Beispiel ein Mietservice für seine Betonelemente an, wodurch die Kunden sehr flexibel agieren können. Dadurch entstehen den Kunden nur die Mietkosten für die Projektdauer, große Investitionen sowie eine aufwändige Lagerhaltung hingegen entfallen. Im Falle einer Wartung oder Reparatur ist das Team des Unternehmens zudem jederzeit zur Stelle.
Auch die Rieder Gruppe aus Maishofen (Salzburg) hat sich auf die Herstellung von lösungsorientierten, umweltfreundlichen und dabei wirtschaftlichen Betonprodukten spezialisiert. Der Familienbetrieb wurde bereits 1958 gegründet und verfügt über 4 Produktionsstätten. Rieder ist sowohl regional als auch international aktiv und eröffnet Kunden daher ein großes Netzwerk, das vor allem von der praxisorientierten Forschung und laufenden Innovationen in den Bereichen Lärmschutz und Verkehrssicherheit profitiert. Besonders stolz ist das Unternehmen auf seine Kombination von Betonleitwänden mit Lärmschutzaufsätzen. Da die Leitwände neben der Rückhaltefunktion auch Schutz vor Lärm bieten, wird kein zusätzlicher Platz für weitere Lärmschutzmaßnahmen beansprucht. Sie eignen sich auch als mobiler Lärmschutz während Baustellenphasen.
Damit die heimischen Hersteller von Betonleitwänden in Zukunft ihre weltweite Vorreiterrolle weiter ausbauen können, wird aber nicht nur in den Betrieben selbst geforscht und entwickelt. Auch der VÖB koordiniert und initiiert laufend Forschungsprojekte, die dann zur Grundlage konkreter Produktentwicklung einzelner Unternehmen zu Rate gezogen werden können.