Eine aktuelle Studie von PwC und dem Urban Land Institute ULI attestiert der Immobilienwirtschaft zwar gute Zukunftsaussichten, zeigt aber auch die Notwendigkeit für die Branche auf, neue Technologien und Geschäftsmodelle wie »Space-as-a-service« für sich zu nützen.
Der globale Immobilienmarkt profitiert trotz seines späten Zyklus von starken Renditen für Investoren und einem positiven globalen Konjunkturausblick. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie »Emerging Trends in Real Estate® – The Global Outlook for 2018« von PwC und UNI. Die Studie zeigt aber auch, dass sich die Branche langsam vom klassischen Immobiliengeschäft verabschieden und neue Geschäftsideen entwickeln muss.
Die Immobilienbranche muss die richtige Balance zwischen Risikomanagement, Innovation und Unternehmertum finden, darüber sind sich alle Befragten der Emerging Trends in Real Estate 2018 einig. Darüber hinaus stimmen die befragten Branchenführer überein, dass sich die Immobilienbranche in einem sehr späten Zyklus befindet. Dennoch könnte sich die derzeit positive Marktlage aber verlängern, insbesondere gestützt durch die positiven Wirtschaftsprognosen und die hohe Mieternachfrage. In Europa profitiert die Immobilienbranche von der Tatsache, dass die Wirtschaft der Europäischen Union mit dem höchsten Tempo innerhalb dieses Jahrzehnts wächst. Das fördert sowohl die Nachfrage bei den Nutzern als auch die Investitionsrate. Ein Großteil des Wachstums wurde vor allem von den Kernländern Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien getragen.
Digitaler Wandel
Laut Studie erkennt die Immobilienbranche auch die Notwendigkeit, sich dem digitalen Wandel anzupassen. »Die Grenzen zwischen traditionellen Immobilienunternehmen und Neueinsteigern, vor allem aus dem technischen Bereich, verschwimmen immer mehr«, erklärt Wolfgang Vejdovsky,Territory Leader Real Estate bei PwC Österreich. Die digitale Transformation, veränderte Kundenanforderungen sowie die neuen Geschäftsmodelle wie »Space-as-a-Service«, also die nur temporäre, servicierte Vermietung von Arbeitsplätzen und Büroräumen, sorgen für eine zunehmende Komplexität der Immobilienwirtschaft. So ergeben sich viele Möglichkeiten für neueMarktteilnehmer, den Sektor zu disruptieren sowie Wert- und Marktanteile für sich zu gewinnen.
»Die aktuelle Studie zeigt, dass wir uns an einem entscheidenden Punkt in der Entwicklung der Immobilienbranche befinden. Ein besserer Zugang zu Daten – das neue ›Öl‹ für den Immobiliensektor – könnte es Technologieunternehmen oder Neueinsteigern ermöglichen, ganze Immobilienbereiche zu dominieren. So beobachten wir auch, dass immer mehr traditionelle Investoren, Unternehmer und Entwickler in den PropTech-Bereich gehen – von Partnerschaften bei Immobilienprojekten bis hin zu Investitionen in junge Start-ups. Unternehmen, die nicht in der Lage sind, neue Technologien zu nutzen und ihre Geschäftsmodelle anzupassen, laufen Gefahr, auf der Strecke zu bleiben«, warnt Vejdovsky.