In den ersten drei Monaten des Jahres sind 1.330 Unternehmen insolvent geworden. Das ist ein Zuwachs von 2,5 % gegenüber dem Vergleichszeitraum 2017. Die meisten Insolvenzen kommen traditionell aus der Bauwirtschaft, dicht gefolgt von den »unternehmensbezogenen Dienstleistungen«. Die höchsten Passiva hat die Verkehrsbranche angehäuft – Niki sei Dank.
Geringfügig rückläufig sind die 780 eröffneten Insolvenzverfahren mit knapp einem Prozent. Die davon betroffenen Verbindlichkeiten lagen jedoch mit ca. 515 Mio. Euro mehr als 70 % über dem Vorjahr. Auch die Zahl der betroffenen Dienstnehmer hat extrem zugenommen: Rund 7.500 Personen waren im ersten Quartal mit der Pleite ihres Dienstgebers konfrontiert – ein Zuwachs von 83 %.
Seit 2010 sind die Insolvenzzahlen zwar rückläufig, doch das scheint sich nun zu ändern. »Die schönen Tage dürften vorbei sein und die Prognose des KSV1870, derzufolge die Talsohle durchschritten wurde, hat sich nunmehr bewahrheitet«, so Hans Georg Kantner, Leiter Insolvenz KSV1870. Nicht nur die Zahl der Fälle hat zugenommen, sondern auch die volkswirtschaftlich wesentlich bedeutsameren Kennzahlen Verbindlichkeiten und betroffene Dienstnehmer.
Die drei ersten Plätze in Bezug auf die Anzahl der Fälle und die Höhe der Passiva werden üblicherweise immer von den gleichen Branchen belegt. Bezogen auf die Insolvenzfälle belegt die Bauwirtschaft den ersten Platz (siehe Tabelle). Einen Ausreißer gab es hingegen bei den Passiva, wo »dank« der Niki-Pleite die Verkehrsbranche mit Passiva in der Höhe von 159,1 Mio. Euro im Ranking ganz oben steht.
Für das Jahr 2018 erwartet der KSV1870 einen leichten Zuwachs bei den Unternehmensinsolvenzen gegenüber 2017.