Freitag, Juli 05, 2024
Betonbauteile  aus dem Drucker

Mit dem BauMinator hat Baumit ein Gesamtpaket für den 3D-Betondruck entwickelt. Damit können bis zu fünf Meter große Bauteile, Objekte oder Skulpturen im CAD geplant und direkt ausgedruckt werden.

Bls vor einigen Jahren die ers­ten 3D-Drucker für Kunststoff auf den Markt kamen, war das so etwas wie die Initialzündung. Zwar funktionierte längst nicht alles, wie es sollte, und es wurde allzu schnell von einer schönen neuen Zukunft fantasiert, in der alles aus dem 3D-Drucker kommt, dennoch deutete sich an, dass man es mit einer echten disruptiven Technologie zu tun haben könnte. Auch abseits der Kunststoffindustrie begann man rasch, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Bei Baumit etwa waren die Techniker und Entwickler schon nach kurzer Zeit überzeugt, dass der 3D-Druck auch für Beton eine wichtige Rolle spielen kann. »Deshalb begannen wir uns vor drei Jahren intensiv mit dem 3D-Druck für Beton zu beschäftigen«xx, erklärt Robert Schmid, Geschäftsführer der Baumit Beteiligungen GmbH.

Das Ergebnis ist eine Kombination aus 3D-Drucktechnologie und Spezialmaterial, die es erstmals möglich macht, komplizierteste Formen und Bauteile aus Beton zu drucken. Der 500 kg schwere BauMinator besteht aus einem Roboterarm von ABB mit einer speziellen, selbst entwickelten Druckdüse und einer Mörtelpumpe. Damit können Bauteile, Objekte und Formen zwischen 50 cm und fünf Meter Größe direkt im CAD geplant und ausgedruckt werden. »Ob Betonfertigteile, Wandelemente, Rohre, Schächte, Zaunelemente, Outdoor-Möbel, Dekor- oder Kunstobjekte, den Möglichkeiten, aus Beton freigeformte Elemente herzustellen, sind kaum Grenzen gesetzt«, sagt Schmid. Zu den Einsatzgebieten zählen beispielsweise Spezialanfertigungen, bei denen sich eine Schalung nicht rechnet oder gar nicht machbar ist, aber auch Kleinserien.

Baumit bietet das BauMinator-System als Gesamtpaket an – von der Projektplanung und dem Engineering sowie der Einrichtung der Soft- und Hardware über die Einschulung beim Drucken und der Lieferung des Spezialmörtels bis hin zum Support vor Ort. Die Investitionskosten für das BauMinator-Druckpaket starten je nach Größe und Komplexität ab 150.000 Euro.

Das nationale und internationale Interesse an dem System ist laut Schmid groß. Vertrieben wird das System über Partner wie das auf Entwicklung und Produktion von Fertigelementen im Flachdach und Brüstungsbereich spezialisierte oberösterreichische Unternehmen Overtec. Zu den ersten Produkten, die Geschäftsführer Sebastian Hilscher anbieten möchte, zählen Schacht-, Brüstungs- und Oberflächenelemente sowie flexibel gestaltete Innenraum­elemente, mit denen die Raumeffizienz erhöht werden soll. Seit wenigen Wochen druckt Hilscher in der Produktionsstätte in Attnang-Puchheim erste Elemente, im Frühjahr 2018 möchte er die ersten Elemente serienreif ausliefern.

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