Samstag, Dezember 21, 2024
Geschäftsverhältnisse werden sich ändern
Foto: Thinkstock

Wer bei BIM nicht mitmacht, riskiert, aus dem Markt gedrängt zu werden. Außerdem müssen viele Unternehmen ihre Geschäftsmodelle überdenken. Zu diesen Ergebnissen kommt die aktuelle Studie »Turning point for the construction industry – The disruptive impact of BIM« des Beratungsunternehmens Roland Berger.

Mit BIM werden Planung, Umsetzung und Verwaltung von Bauprojekten viel schneller und effizienter«, erklärt Kai-Stefan Schober, Partner von Roland Berger. Die Vorteile der neuen Technologie sollen sich auch in den Marktzahlen niederschlagen: So wird sich der Markt für BIM-Anwendungen laut Roland Berger zwischen 2014 und 2022 voraussichtlich vervierfachen – von 2,7 auf ca. 11,5 Milliarden Dollar. Dies bedeute aber auch, dass Bauunternehmen, die diese Technologie nicht einsetzen, im Nachteil sein werden. »BIM entwickelt sich zunehmend zum Standard für die gesamte Bauindustrie. Ohne Zugang zum System werden Unternehmen mittelfristig aus dem Markt gedrängt, da sie auf dieser Plattform nicht sichtbar sind und der Abstimmungsprozess mit ihnen zeit- und kostenaufwendig ist«, erklärt Roland-Berger-Experte Philipp Hoff.

Viele Unternehmen werden durch die fortschreitende Digitalisierung der Baubranche auch ihre Geschäftsmodelle revidieren müssen. »Denn durch BIM können zum Beispiel Architekten und Planer direkt über Dienstleister und Materialien entscheiden. Außerdem werden etwa Bauprojekte mit niedrigen Margen noch stärker unter Druck stehen, lukrative Nachträge für Bauunternehmen fallen weg«, so die Studienautoren. Und auch Generalunternehmer und Baustoffhändler werden deutlich an Einfluss verlieren, da die Material- und Produktentscheidung im Bauprozess immer weiter nach vorne verlagert wird.

»All das bedeutet, dass sich die Geschäftsverhältnisse innerhalb der Bauindustrie verändern: Designer und Planer werden direkt mit Baustoffherstellern in Kontakt treten«, erklärt Kai-Stefan Schober. »Händler sollten ihre Geschäftsmodelle überdenken und sich zum Beispiel als Anbieter modularer Baukästen für ganzheitliche Baustofflösungen auf dem Markt etablieren.«

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