Mittels Live-Videoüberwachung und Werkzeugsicherung über RFID- und Bluetooth-Chips will das Wiener Unternehmen Eagle Eye Security Baustellen sicherer machen.
Diebstähle sind auf Baustellen keine Seltenheit. Das beginnt bei Werkzeugen und geht über wertvolle Materialien wie Kupfer bis hin zu sündteuren Baumaschinen. Während vor allem Baumaschinen immer öfter mit Tracking- und Telematiksystemen ausgestattet sind, die eine Verfolgung der gestohlenen Maschinen ermöglicht, fehlt von gestohlenem Werkzeug oder Material schnell jede Spur. Hier will das auf Videoüberwachung spezialisierte Wiener Unternehmen Eagle Eye Security Abhilfe schaffen und nach Einzelhandel, Garagen und Lagerhallen jetzt auch in der Baubranche Fuß fassen. »Diebstähle auf unversperrten Baustellen können wegen zum Teil nicht versicherbarer Risiken an den Rande der Existenzgefährdung führen«, ist Werner Schneemayer, Gründer von Eagle Eye Security, vom enormen Potenzial der Branche überzeugt.
Live-Videoüberwachung
Zum Einsatz kommen mobile, hochauflösende und lichtstarke Kameraeinheiten mit modernster Videotechnik. Auch die großflächige Überwachung mit Wärmebildkameras ist möglich. »Sind die Kameras auf einer Baustelle installiert, werden die Bilder in Echtzeit an unsere Überwachungszentrale übermittelt und von Security Agents ausgewertet«, erklärt Geschäftsführerin Sonja Hornsteiner. Dabei unterscheidet Eagle Eye Security zwischen aktiver und passiver Überwachung. Bei der aktiven Überwachung hat ein Security Agent den Bildschirm permanent im Blick. Bei der passiven Überwachung wird über einen Bewegungsmelder ein Warnsignal ausgelöst, damit der Agent die Situation analysieren und Gegenmaßnahmen einleiten kann. Mögliche Alarmmaßnahmen auf der Baustelle reichen von Sirenen über Sprachdurchsagen und Lichtsignalen bis zum direkten Polizeiruf. Die aktive Live-Überwachung schlägt mit 1,30 Euro pro Kamera und Überwachungsstunde zu Buche, die passive Überwachung gibt es schon ab 55 Cent für vier Kameras.
Sollte dennoch ein Schadensfall eintreten, kann eine lückenlose Bild- und Filmdokumentation an die Behörden übergeben werden. »Damit können auch Schadenersatzansprüche einfacher geltend gemacht werden«, sagt Hornsteiner.
Zusätzlich bietet die Eagle Eye-Lösung die Möglichkeit, auch nächtliche Materialanlieferungen von den Security Agents überwachen und steuern zu lassen.
Werkzeugsicherung
Neben der Videoüberwachung bietet Eagle Eye Security auch eine spezielle Werkzeugsicherung an. Dabei wird das Werkzeug mit RFID- oder Bluetooth-Chips ausgestattet, die dem Überwachungssystem die ordnungsgemäße Lagerung des Werkzeugs bekannt gibt. »Die erste Meldung erfolgt, sobald das Werkzeug, etwa ein Bohrhammer, das Lager verlassen hat. Wird der Bohrhammer bis Feierabend nicht wieder in das Lager verbracht, wird eine Alarmmeldung über unser Sicherheitscenter an den Baustellenverantwortlichen mit genauer Artikelbeschreibung geleitet«, erklärt Scheemayer.
Aktuell befindet man sich mit der Porr in Gesprächen über eine Pilotbaustelle für eine Live-Videoüberwachung in Salzburg. Der Kontakt hergestellt wurde über ein Risikomanagementunternehmen. Das ist durchaus sinnvoll, denn: »Eigentlich sind es ja die Versicherungen, die uns engagieren sollten«, sagt Hornsteiner.