Am 9. IFM Kongress, der TU Wien standen die Auswirkungen von Digitalisierung und Industrie 4.0 auf das Facility Management im Mittelpunkt. Fazit: Es wird zu großen Umwälzungen kommen. Die Zauberformel heißt »Predictive Maintenance«.
Digitalisierung, Industrie 4.0 und Arbeitsplatz 4.0 sind in aller Munde. Immer intelligentere Technologien verändern unsere Arbeitswelten rasant. Es ist die Rede von Robotern, die menschliche Arbeitskräfte ersetzen, von Arbeitsplatzverlusten und der Entstehung neuer Stellenprofile. Die Auswirkungen dieser Mega-Trends auf den Betrieb von Immobilien (siehe auch Interview S. 36) wurde beim 9. IFM Kongress gezeigt.
Die größten Entwicklungssprünge und einen echten Paradigmenwechsel erwartet Alexander Redlein, Professor am Institut für Immobilien und Facility Management der TU Wien durch die Fortschritte in der Sensortechnologie. »Es geht alles in Richtung Predictive Maintenance. Das heißt, Dienstleistungen werden erst dann durchgeführt, wenn tatsächlicher Bedarf besteht.« Dafür werden mittels intelligenter Sensoren Daten gesammelt und ausgewertet. »Dann müssen etwa auch Toiletten nicht mehr dreimal am Tag gereinigt werden, sondern nur wenn es wirklich nötig ist.« Durch diese Methode werden nicht nur tradierte Vorgehensweisen obsolet, sondern auch rechtliche Rahmenbedingungen. Vorschriften wie das Aufzugsgesetz mit seinen vorgeschriebenen periodischen Tätigkeiten wären dann nicht mehr notwendig, wenn die Anlage selbst die Wartung rechtzeitig auslöst.
»Der Trend geht in Richtung Zustandsbestellung«, ist Redlein überzeugt. Der Auftraggeber gibt das Ergebnis vor, wie dieses erreicht wird, ist dem Facilty Manager überlassen. Mit dem Einsatz intelligenter Technologien und automatisierten Lösungen ergeben sich dabei für den FM-Anbieter neue Verdienstmöglichkeiten und die Chance, die in den letzten Jahren stark unter Druck gekommen Margen wieder deutlich zu verbessern.