Montag, 5.9.2016, 4:52 Uhr in Wien – pünktlich zum Schulstart ist die Modernisierung des ca. 3,8 km langen westlichen Streckenabschnitts der U-Bahnlinie U4 zwischen Hütteldorf und Schönbrunn abgeschlossen. Nach nur 128 Tagen Bauzeit sind die Züge nun wieder auf der gesamten Strecke unterwegs.
Seit knapp 40 Jahren verbindet die Linie U4 den Westen der Stadt Wien mit dem Zentrum und dem Norden und fährt seit Inbetriebnahme unermüdlich auf der Trasse der ehemaligen Stadtbahn. Aufgrund fehlender Weichen auf der Strecke zwischen Hütteldorf und Hietzing war ein Umfahren von Störungen auf der U4 bislang über ein Nachbargleis nicht möglich. Rettungseinsätze oder schadhafte Züge konnten daher einen ganzen Streckenabschnitt blockieren. Die Modernisierungsarbeiten für eine zuverlässigere U4 waren daher für den Sommer 2016 geplant.
In Anbetracht der Trassenführung der U4, teils auf einem Gewölbe, überwiegend jedoch in einem Trog zwischen Wienfluss und Westeinfahrt, sowie aufgrund der kurzen, lediglich viermonatigen Betriebseinstellung stellte die Bauausführung eine besondere logistische und bauablauftechnische Herausforderung dar. Strabag, mit der Direktion IC - Ingenieurbau, hat diese Herausforderungen mit einem qualifizierten und erfahrenen Baustellenteam bewältigt. In einer Arbeitsgemeinschaft (ARGE U4 West) mit der Porr AG wurden der komplette Gleisuntergrund, die Gleise sowie Bahnsteige und Teile der historischen, von Otto Wagner geplanten, U4-Stationen erneuert. Zu den durchgeführten Baumaßnahmen zählten die Unterbausanierung der Trasse, die Oberbausanierung, Hochbauarbeiten/Stationssanierungen sowie die Sanierung des 100 Meter langen und 120 Jahre alten Gewölbes.
Arbeiten unter Hochdruck
vollständige Erneuerung der Gleisanlagen sowie die Sanierung des Ober- und Unterbaus erforderte eine Totaleinstellung des gesamten U-Bahn-Betriebs im betroffenen Abschnitt. Da der Zeitraum für einen Schienenersatzverkehr mit Bussen möglichst kurz gehalten werden sollte, musste teilweise 24 Stunden durchgearbeitet werden. Alexander Buchhardt, Vertragsmanager der Direktion Ingenieurbau (IC), berichtet: »Das Logistikkonzept musste an sieben Tage die Woche und 24 Stunden pro Tag aufrecht erhalten werden. Der für die Bauarbeiten und Baustellenbedienung zur Verfügung stehende Platz war zudem so beschränkt, dass der Materialtransport für die Ober- und Unterbausanierung als Linienbaustelle mit zeitlich synchron geplanten Paralleltätigkeiten aufgezogen bzw. an mehreren Stellen zeitgleich mit den Aushubarbeiten und dem Abtransport begonnen werden musste.« Zudem war ein direktes und paralleles Beladen der LKWs ein wesentlicher Faktor, um den umfangreichen Materialtransport innerhalb des vorgegebenen kurzen Zeitfensters einzuhalten. Der Bauablauf für die Sanierung der Stationen richtete sich vorrangig nach der Ober- und Unterbausanierung.
Die anspruchsvolle Bauabwicklung und der vertraglich vereinbarte straffe Terminplan forderten alle Projektbeteiligten heraus – und machten die Modernisierung der westlichen Teilstrecke der U4 zu einem äußerst anspruchsvollen Bauvorhaben. Strabag hat diese Herausforderung angenommen und das Projekt vertragskonform und pünktlich zum Schulstart erfolgreich für die Wiener Linien abgewickelt. Dadurch ist es nun möglich, Störungen im Gleiswechselbetrieb zu umfahren und so höhere Zuverlässigkeitswerte des U-Bahnbetriebs zu erreichen.