Die alljährliche Umfrage des Bau & Immobilien Reports zeigt, welche CAD- und AVA Programme in den heimischen Architekturbüros tatsächlich zum Einsatz kommen. Die Ergebnisse sind relativ eindeutig. Überraschend ist, dass BIM im Alltag der meisten Architekten immer noch kaum eine Rolle spielt.
Die Frage, welches CAD-Programm hauptsächlich verwendet wird, beantworten 30,66 Prozent der befragten Architekten mit ArchiCAD aus dem Haus der Nemetschek-Tochter Graphisoft. Dahinter folgt mit 27,74 Prozent das klassische AutoCAD. Auf Platz drei positioniert sich Nemetschek Allplan mit 13,14 Prozent. Wie in den letzten Jahren zeigt sich auch heuer, dass der Markt für CAD-Software fest in der Hand zweier Konzerne ist. Fast 90 Prozent der befragten Architekturbüros vertrauen auf Lösungen von Autodesk oder Nemetschek. Erst auf Platz fünf mit einer Marktdurchdringung von 5,11 Prozent kommt mit Abisplan das erste Programm, das nicht von Nemetschek oder Autodesk stammt. Architekten, die mehr als ein CAD-Programm verwenden, setzen bei der Zweitsoftware auf AutoCAD (24,29 Prozent), Revit (14,29 Prozent) und ArchiCAD (11,47 Prozent).
Erstmals hat der Bau & Immobilien Report auch die Zufriedenheit der Kunden mit dem von ihnen hauptsächlich verwendeten Programm abgefragt. Dabei zeigt sich, dass ArchiCAD und Allplan die glücklichsten Kunden haben (Durchschnittsnote: 1,4), gefolgt von Revit (Durchschnittsnote: 1,7). Schlusslicht bei der Kundenzufriedenheit ist AutoCAD (Durchschnittsnote: 2,1).
Minderheitenprogramm BIM
Eine Thema, das seit Jahren durch die Branche geistert, ist Building Information Modeling. So wirklich in der Praxis angekommen ist BIM aber in Österreich noch nicht. Während international die BIM-Durchdringung schon sehr hoch ist, hinkt man hierzulande noch deutlich hinterher.
Während im angloamerikanischen Raum und in Skandinavien Ausschreibungen öffentlicher Auftraggeber bereits verpflichtend in BIM abgegeben werden müssen, warten in Österreich große öffentliche Auftraggeber noch ab. Die Bundesimmobiliengesellschaft etwa will BIM erst dann zwingend vorschreiben, wenn es weiter verbreitet ist, wie BIG-Geschäftsführer Hans-Peter Weiss kürzlich im Interview mit dem Bau & Immobilien Report erklärte. Von dieser Marktdurchdringung ist BIM derzeit aber noch weit entfernt. Nicht einmal für jedes fünfte heimische Architekturbüro spielt BIM im beruflichen Alltag eine »sehr große Rolle« oder »eher große Rolle«. Der große Rest hat mit BIM nicht viel am Hut. Das könnte sich aber in Zukunft ändern. Fragt man nach dem Stellenwert, den BIM in Zukunft einnehmen wird, sind es immerhin knapp über 50 Prozent, die BIM eine »sehr große Rolle« oder »eher große Rolle« attestieren.
ABK vor Auer Success
Bei der Frage nach der bei den Architekten beliebtesten Ausschreibungs-, Vergabe- und Abrechnungssoftware hat ABK-AVA auch heuer das Rennen vor Auer Success gemacht. 26,92 Prozent der befragten Architekturbüros vertrauen auf ABK-AVA, 19,23 Prozent auf Auer Success und 15,38 Prozent auf Abis-AVA. Hinsichtlich der Kundenzufriedenheit schneiden allerdings die dahinter platzierten Archi-AVA (Durchschnittsnote: 1,5) und Orca-AVA (Durchschnittsnote: 1,6) am besten ab.