Dienstag, November 19, 2024
Der Ausbau der Westbahnstrecke zwischen Wien und St. Pölten auf vier Gleise ist aktuell eines der größten Infrastrukturbauvorhaben in Österreich.

Herzstück des Projekts ist der Neubau des zweiröhrigen Wienerwaldtunnels der den Wienerwald zwischen Hadersdorf und Klein Staasdorf auf einer Länge von mehr als 13 km unterfährt. Für den 11 km langen Bauabschnitt West standen zwei Tunnelvortriebsmaschinen im Einsatz. Der einröhrige und mit 2,3 km Länge deutlich kürzere Abschnitt Ost wurde konventionell im Bagger – und Sprengvortrieb nach der Neuen Österreichischen Tunnelbaumethode ausgeführt. Während im Westabschnitt die Tunnelröhren automatisch mit Tübbingen ausgekleidet werden, erfolgt die Herstellung der Tunnelinnenschale im Ostabschnitt aufgrund des Sprengvortriebes mit Ortbeton. Eine mehr als 10 m hohe, 35m lange und quer zum Tunnel positionierte Notfallentlüftungskaverne bildet dabei den Übergangsbereich zwischen den beiden Baulosen. Mit einer Vielzahl an geometrisch anspruchsvollen Verschneidungen, Übergangsbereichen und Durchdringungen zählt die Notfallentlüftungskaverne zu den schalungstechnisch schwierigsten Bauabschnitten des Wienerwaldtunnels. Die Bauleitung der Arge Wienerwald bestehend aus Porr Tunnelbau GmbH, Porr Technobau und Umwelt AG, Bilfinger Berger Baugesellschaft m.b.H, Swietelsky Baugesellschaft m.b.H., Jäger Bau GmbH, Hochtief Construction AG und Züblin Tunnelbau hat sich für die Herstellung der Stahlbetoninnenschale im Bereich der Kaverne für eine Schalungskomplettlösung von Doka entschieden.  Ausschlaggebend dafür waren neben dem technisch überzeugenden Schalungskonzept, der mit über 90 Prozent überdurchschnittlich hohe Mietanteil sowie der hohe Vormontagegrad des Schalungsmaterials.

Kurz vor der Notfallentlüftungskaverne weitet sich der einröhrige Abschnitt Ost zu einem zweiröhrigen Tunnel auf. Die Kaverne selbst dient der raschen Entlüftung des Wienerwaldtunnels im Brandfall. Im Anschluss an die Sicherung des Ausbruchsquerschnitts mittels Spritzbeton wird die Kaverne mit einer rund 50 cm starken Stahlbetonschale verkleidet. Die bis zu 10 m hohen Stirnwände schalt die Baustellenmannschaft der Arge Wienerwaltunnel im ersten, 6 m hohen Betonierabschnitt mit einer Kombination aus Doka-Abstützböcken und mietbaren Standardelementen der robusten Rahmenschalung Framax Xlife. Für den zweiten, 4 m hohen Betonierabschnitt steht die hochtragfähige und ebenfalls mit Framax Xlife-Elementen bestückte Doka-Sperrenschalung D 15K im Einsatz. Die Schalungselemente sind für ein einfaches Einbringen des Betons mit Füllstutzen ausgestattet. Beide Systeme sind zur Gänze mietfähig, aus vormontierten Systemkomponenten aufgebaut und mit einer umfangreichen Sicherheitsausstattung wie breit dimensionierten Arbeitsbühnen und integrierten Aufstiegen bestückt. „Mit dieser Schalungslösung konnten wird die Stirnwände sicher, schnell und wirtschaftlich betonieren“, erläutert Bauleiter Robert Uschan.

 

Maßgenaue Schalung für komplexe Verschneidungen

Die 35 m langen Ulmenwände wurden mit Großflächenelementen Doka-Trägerschalung Top 50 auf 6 m hohen Doka-Abstützböcken Universal F geschalt. Für die geometrisch anspruchsvollen Verschneidungen im Bereich der Tunnelröhren haben die Doka-Projekttechniker der komplexen Bauwerksgeometrie entsprechende Verschneidungselemente geplant, die vom Doka-Fertigservice auf Basis der Trägerschalung Top 50 maßgenau gefertigt und vormontiert ausgeliefert wurden. „Durch den Einsatz dieser vorgefertigten Verschneidungselemente haben wir massiv an Zeit gespart und darüber hinaus ein überzeugendes Ergebnis erzielt“, bringt Bauleiter Robert Uschan die Vorteile der Doka-Planungsleistung und des Doka-Fertigservices auf den Punkt. Für das Betonieren des Kavernengewölbes steht ein in Längsrichtung dreigeteilter Doka-Schalwagen im Einsatz. Der Schalwagen ist mit mietfähigen Standardkomponenten des auf schwere Lasten ausgelegten Traggerüsts SL-1 aufgebaut und mit Trägerschalung Top 50 bestückt. Der hohe Anteil an mietbaren Systemkomponenten sowie die vormontierten Gespärresegmente ermöglichen eine rasche Endmontage auf der Baustelle und stellen einen wirtschaftlichen Baufortschritt sicher. Zusätzlich haben erfahrene Doka-Richtmeister die Baustellenmannschaft in der fachgerechten Montage des Tunnelschalwagens unterstützt. Auch der Übergangsbereich zwischen Gewölbe, Ulmenwände und Tunnelröhren konnte mit maßgefertigten Verschneidungselementen schnell und präzise geschalt und betoniert werden. Zusätzlich zur Schalungslösung für die Notfallentlüftungskaverne hat Doka Schalungsmaterial für Trafonischen, Fluchtstollen und Lüfter just-in-time auf die unterirdische Großbaustelle geliefert. Eine detaillierte Planung des Schalungseinsatzes inklusive prüffähiger Statik, die Vormontage des Schalungsgeräts sowie die termingerechte Anlieferung komplettieren das umfangreiche Leistungsspektrum von Doka bei diesem anspruchsvollen Bauvorhaben. 

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