Samstag, Dezember 21, 2024
Die EVN-Tochter kabelsignal setzt ihren Wachstumskurs auch 2009 konsequent fort und hat nun ihr Einzugsgebiet im Burgenland massiv erweitert.

Wenn die Niederösterreicher kommen, heißt es warm anziehen unter den Providern im Osten Österreichs. Der Platzhirsch am Kabelnetz- und Internetmarkt heißt neuerdings auch im Burgenland kabelsignal. Seit Jahreswechsel ist die EVN-Tochter neben der Telekom Austria nun auch in Österreichs bevölkerungskleinstem Bundesland dominierender Faktor bei Triple-Play (TV-, Telefonie und Internetangebote aus einer Hand). Die Niederösterreicher stehen vor der Übernahme des burgenländischen Providers B.net und der Infrastrukturgesellschaft Dataservice. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Der Aufsichtsrat der BEWAG-Gruppe tagt am 23. Jänner zum Verkauf der IKT-Unternehmungen an die EVN-Tochter, deren kartellrechtliche Genehmigung für voraussichtlich Februar erwartet wird. Die BEWAG-Eigentümer – das Land Burgenland zu 51 Prozent und die Burgenland Holding zu 49 Prozent - haben B.net seit einigen Monaten offen zum Verkauf ausgeschrieben. Der Energieversorger sollte sich vor allem einmal um sein Kerngeschäft kümmern, heißt es aus Eisenstadt. Übrig wird von den IKT-Providerambitionen der BEWAG nach dem Closing noch ein Kabelnetzprovider in Kroatien bleiben, während der neue Eigentümer kabelsignal auch die zwei kleineren B.net-Beteiligungen in Ungarn übernimmt.

Genauer betrachtet ist der neue Eigentümer aus Niederösterreich ein alter Hase im Burgenland. Für die EVN ist die Übernahme alles andere als ein Sprung ins kalte Wasser. Schließlich ist der Energieversorger bereits Mitgesellschafter an der Burgenland Holding AG zu 72,3 Prozent. Anders als in Burgenland will man sich im Land Niederösterreich direkte Beteiligungen an der zukunftsträchtigen Infrastruktur IKT nicht nehmen lassen. Der im Landeseigentum stehende Energieversorger EVN fährt seit Jahren einen konsequenten Kurs mit Providerzukäufen. Dieser nun größere Schritt über die Landes- und sogar Staatsgrenzen hinweg aber ist neu.

Kunden- und Umsatzzuwachs
Kabelsignal versorgt zurzeit rund 73.000 Kunden mit Kabelfernsehen, 40.000 mit Breitbandinternet und nahezu 7.000 mit Telefoniedienstleistungen. Mit der Übernahme der B.net kommen weitere 35.000 Kabelfernseh-, 12.000 Internet- und 5.000 Telefoniekunden hinzu. Damit einher geht ein Umsatzsprung von derzeit knapp unter 30 Mio. Euro auf mehr als 45 Mio. Euro, verlautbarte kabelsignal. Für "kabsi"-Vorstand Alois Ecker ist die Übernahme "ein wichtiger Schritt für die konsequente Wachstumspolitik" des Unternehmens. Die Marke b.net und das Unternehmen werden eigenständig weitergeführt, erklärt Ecker gegenüber dem Report und plant in der "engen Kooperation von B.net mit kabelsignal natürlich Synergien zu lukrieren".

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