Der Datenspeicher in der Wolke schafft die Voraussetzung für den sicheren Austausch von Dateien sowie für rasches und einfaches Verteilen von Dokumenten. So die Theorie. Ich habe den »Secure Space«, die Software-as-a-Service von Fujitsu, zwei Monate getestet.
Von Karin Legat
Kurzer Rückblick: Es ist Freitag, der 15. März, 6.48 Uhr morgens. Ich bin mit dem ÖBB Railjet unterwegs zur Jahrespressekonferenz von Bosch Power Tools in Stuttgart. Einige Vorbereitungen sind noch zu treffen. Unter anderem muss ich mich auf die Fragen-Antworten-Session vorbereiten. Jene Themen, die ich ansprechen möchte, habe ich bereits zusammengeschrieben. Umsatzzahlen und Geschäftsbereiche sind auch noch zu recherchieren. Internetabfragen konnte ich schon bisher von unterwegs durchführen und lokal auf meinem Laptop speichern. Aber Dateien, die ich im Büro erstellt, aber nicht am USB-Stick gespeichert hatte, waren bislang nicht verfügbar. Hier kommt die SaaS-Software von Fujitsu, der Secure Space, den ich seit einigen Wochen nutze, zum Einsatz. Bisher habe ich nur halbherzig vom Büro aus getestet. Heute ist der erste »Ernstfall«. Und er bestätigt die Korrektheit der Versprechungen. Bis auf wenige Strecken, wo im Railjet die Internetverbindung schwächelt, erhalte ich problemlos Zugriff auf alle Dateien. Das war nicht immer so; In den ersten Tagen wurde die Fujitsu-Plattform frühabends gewartet und war deshalb nicht erreichbar. Mittlerweile ist meine Space-Welt aber heil. Seit Anfang April läuft der Secure Space problemlos – sei es um 5.40, um 16.30 oder um 23.50 Uhr. Das habe ich zuletzt bei einem Aufenthalt in Kopenhagen festgestellt, bei dem ich eine Finanzdatei erweitern musste und Dänemark-Fotos mit einem Klick bereitstellen konnte. Natürlich entscheidet die Internetverbindung – aber online ist man heute nahezu überall.
Nimm teil an meinem Leben
Zurück zu den Dänemark-Fotos: Ich wollte diese möglichst rasch an einige Bekannte und meine Familie versenden, inklusive des Reiseberichts. Per Mail ist das natürlich möglich, aber die Internetverbindung im Hotel und später am Flughafen war nicht die beste. Früher hätte ich mich auf ein Endlosprojekt eingestellt. Mit dem Secure Space ist das nun anders. »Freigeben einer Datei« heißt die Lösung. Damit kann ein Link zur gewünschten Datei erstellt und selbst weitergeleitet werden. Bei Angabe einer Mail-Adresse wird der Link automatisch verschickt. Mehrere Fotos werden einfach als zip-Datei zusammengefasst. Der Link-Empfänger erhält Zugriff auf den Downloadlink, hat darüber hinaus aber keine Zugriffsrechte und benötigt keinen User-Account. Bei der Freigabe kann ein Ablaufdatum angegeben werden, was zum Beispiel bei tagesaktuellen Businessdaten sinnvoll ist. Über erfolgte Downloads werde ich informiert. Möchte ein Geschäftskollege mit einem ebenfalls großen File auf meinen Versand reagieren, kann er das via Upload Account erledigen, den ich für ihn anlegen muss. Diesen Account kann ich zeitlich und volumentechnisch begrenzen.
Data-Life im Space
Der Datenzugriff selbst verläuft rasch und unkompliziert. In den ersten Space-Stunden dachte ich noch, ich muss stets in die Space-Plattform einsteigen, die benötigten Daten down- und nach Bearbeitung wieder hochladen – wieder ein Endlosprojekt. Das Fujitsu Benutzerhandbuch hat mich aber über die Laufwerk-Ability informiert. Ordner können als Laufwerk eingebunden werden, sowohl Up- als auch Download erfolgen dann wie auf einer Online-Festplatte. Natürlich kann auch via Space-Plattform gearbeitet werden. Für das erstmalige Anlegen der Daten ist die Laufwerklösung zu empfehlen, da dieser Prozess sehr zeitintensiv ist.
Auf IT-Reise
Auf meiner Fahrt im Railjet werde ich von einem Studenten angesprochen, der das Thema Sicherheit als noch ungelöst betrachtet. Diese Befürchtung relativiert Tobias Höllwarth von EuroCloud, der in seinem Buch »Der Weg in die Cloud« einen Vergleich mit dem Reiseverkehr anstellt: Jede Reise birgt gewisse Risiken, denen möglichst umfassend vorgebeugt wird. Während im Straßenverkehr die Sicherheit zumindest teilweise in der eigenen Hand liegt, ist man als Flugpassagier komplett von anderen abhängig. Die überaus hohen technischen Sicherheitsstandards und die international gültigen regulatorischen Bedingungen verringern das Unfallrisiko in der Luftfahrt aber enorm. Ähnlich verhält es sich bei der Sicherheit des Cloud Computing: Im Vergleich zu selbst betriebenen Rechenzentren bieten professionelle Cloud-Dienstleister insgesamt ein deutlich höheres technisches Sicherheitsniveau. Hinsichtlich rechtlicher und datenschutzrelevanter Vorgaben sieht Höllwarth noch Aufholbedarf, denn diese sind international noch nicht vereinheitlicht. Einen ersten Schritt bildet das EuroCloud Star Audit Zertifikat, das technische und datenschutzrechtliche Kriterien von Cloud-Anbietern bewertet, u.a. Anbieterprofil, Betrieb der Infrastruktur, Sicherheit, Vertrag und Compliance, Anwendung und Implementierung. Eine umfassende Authentifizierung reduziert das Cloud-Risiko ebenfalls. Die One-Factor-Authentifizierung erfordert neben dem Usernamen lediglich ein Passwort. Die Two-Factor-Authentifizierung wird über Username, Passwort und ein zusätzliches Element wie Smartcard oder Handy-PIN abgewickelt, informiert Thomas Bleier, Thematic Coordinator ICT Security am AIT Austrian Institute of Technology. Bei Cloud muss natürlich auch die Gefahr des fehlenden Zugriffs angesprochen werden. Die Sicherheitsmaßnahmen hängen hier vom Servicelevel ab. Bei einfachen Dingen wie Mail oder File Storage ist vielleicht schon ein lokales Backup ausreichend. Je höher der Level in der Wolke, umso mehr Gedanken muss man sich über die Verfügbarkeit oder einen Wechsel zu einem anderen Anbieter machen, so Bleier.
Meine Cloud-Zukunft
Ich bleibe dem Fujitsu Secure Space aus Überzeugung treu. Daten immer und überall verfügbar zu haben, ist mir die monatliche Nutzungsgebühr von 13 Euro für 10 GB Space wert. Bei 25 GB muss ich etwa mit einer Verdoppelung der Gebühr rechnen. Vielleicht nutze ich auch einmal weitere Lösungen aus dem Fujitsu Cloud Store. Interessant klingt für mich v.a. die timeCard, eine elektronische Zeit- und Projekterfassung. Im Cloudstore gibt es die verschiedensten Lösungen – für alle, die einmal hineinschnuppern möchten: https://cloudstore.ts.fujitsu.com.
>> Unterschied Fujitsu zu Dropbox:
- Zentrale Verwaltung mehrerer Datenräume ermöglicht die zentrale Abbildung und situationsgerechte Zusammenarbeit von Projekt- und Unternehmensorganisationen.
- Ausgerichtet auf die besonderen Sicherheitsbedürfnisse von Unternehmen
- Fujitsu: Hosting in Europa, Dropbox: USA
- Keine Auswirkungen durch Patriot Act
- Lieferung aus Tier-Level-3-plus-Rechenzentrum mit ISO 27.000, 20.000 und 9000 Zertifizierung
- File description
- Backend- und Client-Verschlüsselung
- Eigenes Branding der Umgebung