Am 4. Oktober wurden die Gewinner des „eAward 2011“ gekürt. Die Preisträger des Bundeslandes Steiermark sind TU Graz, Joanneum Research, Datentechnik Innovation, CPC Austria, HS St. Stefan im Rosental sowie FH Joanneum.
Im Rahmen eines Festaktes wurden am 4. Oktober in Graz die besten IT- und Technologieprojekte der Bundesländer Burgenland und Steiermark mit dem eAward 2011 ausgezeichnet (Fotos). Gastgeber Stephan Sticher und Manfred Brandner, bit gruppe, überreichten mit Martin Szelgrad, Report Verlag, vor knapp über 100 Gästen die Urkunden. Die Jury des eAward hat sich heuer in der Steiermark besonders schwer getan. "Grundsätzlich hat aber jedes der 30 eingereichten Projekte einen enorm hohen Stellenwert, zumal die Anwendung in jedem Umfeld oder Betrieb anders funktioniert", so bit-Geschäftsführer Manfred Brandner, Die Gastgeber und die Sponsoren OKI und T-Systems gratulierten allen nominierten Unternehmen.
Platz eins in der Steiermark erreichte das Projekt „L3T – Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien“. Das Wissenswerkzeug ermöglicht den Onlinezugang zu Inhalten aus Lehr- und Lernbereichen und ist derzeit das größte seiner Art im deutschsprachigen Raum. Platz zwei ging an „VAN-DAL“, das als Maßnahme gegen Vandalismusakte optische und akustische Messdaten analysiert und so alarmieren kann. Dritter Sieger in der Steiermark ist das E-Government-Portal Bürgerplattform.at mit der mobilen Applikation „Mach mit!“ für die schnelle und leichte Eingabe von Störmeldungen an die Gemeinde, etwa bei Schlaglöchern.
In der Sonderkategorie „Green Award“ wurde die Haupt- und Realschule St. Stefan im Rosental gemeinsam mit CPC Austria für das Projekt „ECOPROFIT Assistant“ ausgezeichnet. Der „T-Systems Innovation Award“ wurde an FH Joanneum für das Navigationsprojekt Ways4all für Menschen mit eingeschränkten Sehvermögen vergeben.
Zum Award
Der eAward (vormals ebiz egovernment award) zeigt die Möglichkeiten von Technik und Informationstechnologie bei der Neugestaltung von Geschäftsprozessen auf und stellt den Wandel des Wirtschaftens dar. Heuer wurde erneut der Sonderpreis Green Award vergeben. Im Fokus: IT- und Technologielösungen, die Energie sparen, Umweltschutz fördern und nachhaltige positive Veränderungen für Mensch, Wirtschaft und Umwelt ermöglichen. Erstmals wurden mit dem Sonderpreis T-Systems Innovation Award Leistungen mit besonders hohem Innovationsgrad gekürt. Ziel ist es, das Bewusstsein für die neuen Möglichkeiten zu schärfen und einen Betrag zur Zukunftssicherung heimischer Unternehmen zu leisten.
Der eAward wird in jedem Bundesland vergeben. Im Finale in Wien am 26. Jänner 2012 werden aus allen Landespreisträgern die Bundessieger gekürt. Der eAward wird vom Report Verlag veranstaltet und heuer zum siebenten Mal vergeben. Partner und Unterstützer sind das Bundeskanzleramt, Plattform Digitales Österreich, OKI, T-Systems sowie in der Steiermark die bit gruppe. Kurzbeschreibungen zu allen Nominierungen gibt es unter award.report.at.
Die Preisträger, Kurzbeschreibungen der Projekte sowie die Jury im Wortlaut:
„eAward Steiermark 2011“, 1. Platz
Technische Universität Graz – Abt. Vernetztes Lernen, Salzburg Research Forschungsgesellschaft mbH
Projekt: L3T – Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
Das Projekt L3T ist aktuell das Vorzeigeprojekt des Jahres 2011 im Sektor der frei zugänglichen Bildungsressourcen im deutschsprachigen Raum. L3T schafft den kostenlosen und schnellen Zugang zu professionell aufbereiteten Lehrtexten im Gebiet des Lernen und Lehrens und bietet derzeit rund 450 Seiten Lehrbuchtexte. Zusätzlich werden Videos, Apps und Links erstellt und gesammelt zur Verfügung gestellt. Auch werden bei Facebook Möglichkeiten für den Austausch von Lernenden und Lehrenden geschaffen. L3T verließ dabei die Wege der traditionellen Lehrbucherstellung: Das Management von 115 Autoren und Autorinnen und rund 200 Mitwirkenden, der offene Call for Chapters, der auch als Youtube-Video verschickt wurde, Autorenteams, die sich oft (vorher) gar nicht kannten, die ständigen Social-Media-Aktivitäten, auch das offene Begutachtungsverfahren sind neuartig und in dieser Weise erstmalig durchgeführt worden.
http://l3t.tugraz.at
Die Jury:
„neue Ära in der Vermittlung von Lern- und Bildungsinhalten“
„interaktives Lernen über verschiedene Kanäle“
„hier wird Lernen zum Erlebnis“
„sinnvolle Einbindung von Social Media“
„eAward Steiermark 2011“, 2. Platz
Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH - Institut für Informations- und Kommunikationstechnologien
Projekt: VAN-DAL
Als Maßnahme gegen Vandalismusakte werden zunehmend Plätze und Gebäude videoüberwacht. Eine zunehmende Anzahl von Videoströmen, angezeigt auf einer größeren Anzahl von Monitoren, welche die Kapazität und Aufmerksamkeit des Personals in der Sicherheitszentrale rasch übersteigt bzw. welche die "manuelle" Sichtung von aufgezeichnetem Material äußerst zeitintensiv und fehleranfällig macht. Im Rahmen dieses Projektes wurden Verfahren für die automatische Analyse dieser Überwachungsdaten entwickelt, um eine Unterstützung des Überwachungspersonals und eine bestmögliche Nutzung dieser Daten zu ermöglichen. Zusätzlich zur visuellen Informationsquelle Videokamera werden auch vibro-akustische Sensoren dazu genutzt, komplementäre Zusatzinformationen zu erhalten, um die visuelle Analyse mit akustischen Analyseergebnissen optimal zu ergänzen und damit die Detektion relevanter Ereignisse zu ermöglichen bzw. die Robustheit der Detektion wesentlich zu verbessern. Ein Anwendungsbeispiel für die entwickelten Detektoren ist die Erkennung der Manipulation oder Beschädigung eines Ticket- oder Geldautomaten. Sowohl sichtbare Veränderungen (z.B. durch Graffiti) als auch ungewöhnliche Vibrationen und Geräusche, die bei Gewalteinwirkung entstehen, werden sofort erkannt.
http://www.joanneum.at/?id=3361&L=0
Die Jury:
„innovativer Ansatz“
„große Bedeutung für weitere Entwicklungen“
„Schritt zur Erhöhung der Sicherheit“
„eAward Steiermark 2011“, 3. Platz
Datentechnik Innovation GmbH
Projekt: Mach mit! – Let’s keep in touch
Schlaglöcher stellen für Rad-, Moped- und Motorradfahrer ein hohes Unfallrisiko dar, das rasch beseitigt werden muss. Das ist der Parade-Anwenderfall wo die neue Bürgerplattform - buergerplattform.at – und Smartphone-Applikation „Mach mit!“ die Zusammenarbeit zwischen Bürgerinnen und Bürger und der öffentlichen Verwaltung zu einer Win-Win-Situation macht. Dank innovativer Applikationen für mobile Endgeräte, wie iPhone, Android-Smartphones oder Windows Handys, können Bürgerinnen und Bürger direkt und unbürokratisch Meldungen an die Verwaltung schicken, wie etwa Meldungen über Fahrbahnschäden – Schlaglöcher – oder allgemein Mängel im urbanen Umfeld.
http://buergerplattform.at
Die Jury:
„witzige Idee, die auch noch nützlich ist“
„Mitgestaltung für Bürger ohne großen Mehraufwand“
„Interaktion zwischen Bürger und Gemeinde wird vereinfacht und gefördert“
„Win-win-Situation für alle Beteiligten”
„Green Award“
CPC Austria GmbH, HS St. Stefan im Rosental
Projekt: ECOPROFIT Assistant an der Haupt- und Realschule St.Stefan im Rosental
Im Schuljahr 2010/2011 fanden in vielen steirischen Schulen die ersten Ausbildungen zum „Umweltmanager nach Ecoprofit“, Modul Ecoprofit Assistant statt. Die jüngsten Teilnehmer an dieser Ausbildungsreihe waren die Schülerinnen und Schüler der 4. Klasse der Haupt- und Realschule St. Stefan im Rosental. In die Unterrichtsgegenstände Physik, Biologie und Ökologie wurden die notwendigen 25 Unterrichtseinheiten integriert. Mit dieser Ausbildung wurden vorrangig folgende Ziele verfolgt: Vermittlung von Basiswissen, Bewusstseinsbildung bezüglich Umwelt- und Ökoeffizienzthemen sowie Erkennen von Einsparpotentialen und Umsetzen von Maßnahmen. Dazu kamen der Einsatz von neuen Medien, Vorträge und Filmausschnitte, sowie viele Beispiele aus der Praxis. Die abschließende Prüfung, als e-testing konzipiert, wurde in der Schule online am Computer abgelegt.
http://hsrs-ststefan.at/cms/front_content.php?idcat=150&idart=1076
Die Jury:
„Umwelt in den Unterricht – das ist unbedingt zu verfolgen“
„Schüler werden in der Sprache ihrer Medien adressiert“
„Investition in unser aller Zukunft“
„T-Systems Innovation Award“
FH JOANNEUM Gesellschaft mbH - Studiengang Energie-, Verkehrs- und Umweltmanagement
Projekt: Ways4all
Das Ziel war die Konzeption eines barrierefreien Gesamtsystems, damit sich auch Menschen mit besonderen Bedürfnissen (speziell sehbehinderte und blinde Menschen) im öffentlichen Raum orientieren und bewegen können. Das Projektergebnis ist ein kostengünstiges, RFID-basierendes mobiles Indoor-Navigationssystem für sehbehinderte und blinde Menschen. Die wichtigsten Vorteile dieser Anwendung sind niedrige Kosten und eine breite Verfügbarkeit, eine vereinfachte und intuitive Benutzeroberfläche, die Kommunikation mit anderen Mitteln des öffentlichen Verkehrs sowie audiofähige Navigation. Es sind keine absoluten Koordinaten oder Baupläne der erfassten Gebäude erforderlich und kaum zusätzliche Ausrüstung notwendig – lediglich ein am Schuh montierter RFID-Reader. Das System ist zur Outdoor-Navigation erweiterbar und kann für andere Nutzer ebenso zugänglich gemacht werden.
www.ways4all.at
Die Jury:
„leichtere Orientierung für Menschen“
„Nutzung ohne großen Aufwand und mit geringen Kosten möglich“
„mobile Geräte erhöhen selbstständiges Navigieren“.