Der Marktforscher IDC Österreich veröffentlichte nun Ergebnisse einer im Jänner durchgeführten Umfrage unter 182 österreichischen Unternehmen. Die Umfrage will ein genaues Bild von der erwarteten wirtschaftlichen Entwicklung und der Entwicklung der IT-Ausgaben zeichnen können.
Der größte Anteil der befragten Unternehmen – rund zwei Drittel (65,9%) – geht davon aus, dass die massivsten Auswirkungen der Wirtschaftskrise 2010 zu spüren waren und 2011 wirtschaftlich deutlich erfolgreicher wird. Nur ein Anteil von 6 bis 7% rechnet mit weiteren Beeinträchtigungen bis mindestens 2012. Insgesamt sind die Erwartungen für 2011 neutral. Beim Business Outlook zeigt sich ein leicht positiver bis positiver Wert, der sich im 2. Halbjahr 2011 etwas verstärkt.
Steigende IT Ausgaben
78% der befragten Unternehmen haben angegeben, dass die Ausgaben für IT-Produkte und Dienstleistungen 2011 im Vergleich zu 2010 steigen werden. Die durchschnittliche Steigerung der Ausgaben soll 10,9% betragen. Im Hardwarebereich planen Unternehmen vor allem für mobile Endgeräte und Speicherlösungen Mehrausgaben, am meisten rückläufig sind die Ausgaben für Printer. Der Softwarebereich muss praktisch keine Einsparungen hinnehmen, Mehrausgaben sind in erster Linie für Business Intelligence, Security und Customer-Relationship-Management (CRM) geplant.
Der Services-Bereich verzeichnet Mehrausgaben vor allem bei kleineren Unternehmen, während die Ausgaben für IT-Dienstleistungen bei größeren Unternehmen eher stagnieren beziehungsweise nur ein geringeres Wachstum aufweisen.
Hürden erwartet
Die größten internen Herausforderungen werden von den befragten Unternehmen in Maßnahmen zur Kostenreduktion, gefolgt von der Verschmelzung der IT mit Business-Belangen und der Migration zu neuer Hardware oder Software gesehen. Die wesentlichsten Business-Herausforderungen betreffen ebenfalls Kostenreduktion, gefolgt von der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und einer rascheren Einführung neuer Produkte und Services.
Größte Investments
Am häufigsten wird 2011 in den Bereich Virtualisierung investiert, gefolgt vom Dauerbrenner Security. Auch Investitionen in CRM, Workflow-Lösungen und Geschäftsprozess-Harmonisierungen stehen mit hoher Wahrscheinlichkeit an. Investitionen in serviceorientierte Architekturen (SOA), Green IT und Miet-servicelösungen (Software-as-a-Service) finden sich schon am unteren Ende der Liste und sind weit weniger häufig.
Im Durchschnitt
Insgesamt wird der IKT-Markt in Österreich 2011 ein Marktvolumen von 11,5 Milliarden Euro erreichen, wovon 6,8 Milliarden Euro auf den IT-Markt entfallen und 4,7 Milliarden Euro auf Telekommunikationsservices. Über das Prognosezeitfenster bis 2014 wird eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 2,5% für den IT-Markt und 1,2% für den gesamten heimischen IKT-Markt vorausgesagt. »Damit liegt Österreich ziemlich genau im westeuropäischen Durchschnitt«, vergleicht IDC. Der IKT-Markt in Westeuropa wächst jährlich bis 2014 um durchschnittlich ebenfalls 1,2%, prognostizieren die Analysten. »Anbietern sollte bewusst sein, dass das Jahr 2009 so etwas wie einen Resetknopf für den IT-Services-Markt in Österreich bildete. Wir sehen zwar, dass Wachstum wieder zurückgekehrt ist, doch wird der Markt so schnell nicht mehr die Investitionsspitzen der letzten Jahre erreichen. Gründe dafür sind der anhaltende Kostendruck und Wettbewerb – der ist in den letzten Jahren ebenfalls stärker geworden«, sagt IDC-Country Manager Rainer Kaltenbrunner.