Mitte Oktober erfolgte in Hall in Tirol die Auftaktveranstaltung zu einer E-Government-Initiative, deren Ziel eine flächendeckende Ausrollung über alle Tiroler Gemeinden ist.
Unter der Leitung des ehemaligen Bürgermeisters von Wörgl, Arno Abler, wurde im Kreis von 21 Pilotgemeinden der Startschuss für die rasche Umsetzung einer medienbruchfreien Infrastruktur für E-Government auf kommunaler Ebene besprochen. Der Endausbau zielt auf eine standardisierte Infrastruktur in allen Gemeinden ab. Davon ausgenommen ist lediglich Innsbruck.
Die Gründe dafür, warum gerade jetzt der Start in den Gemeinden erfolgt, wurden im Zuge der Veranstaltung von Abler und dem Präsidenten des Tiroler Gemeindeverbands Ernst Schöpf rasch erklärt. Die Dienstleistungsrichtlinie der EU verpflichtet die öffentliche Hand, umfassende Informationen bereitzustellen, ihre Leistungen über elektronische Schnittstellen anzubieten und untereinander eng zu kooperieren. Andererseits würden finanzielle Engpässe der Gemeinden diese zu Einsparungen, Effizienzsteigerungen und Kooperationen zwingen.
E-Government wird immer mehr auch zu einem ernst zu nehmenden Standortfaktor für die Wirtschaft. Österreich ist zwar auf Bundes- und Landesebene in der elektronischen Verwaltung europaweit führend, auf breiter kommunaler Ebene hat jedoch der Einsatz von E-Government erst begonnen. Unterstrichen wurden diese Ausführungen von Christian Rupp, Sprecher der Plattform Digitales Österreich, der die Zusammenarbeit aller Ebenen, des Bundes, der Länder und Gemeinden, in den Vordergrund stellte. Er sieht dadurch Vorteile für den Bürger und die Reduktion der Kosten für alle Beteiligten. Und: E-Government werde nicht die herkömmlichen Kontaktmöglichkeiten mit der Behörde ersetzen – genauso wenig wie die Einführung des Fernsehens das Radio verdrängt hat.