Unter dem Motto "Lösungen für nachhaltiges Business" fanden rund 250 Besucher beim "Software Day" des Verband Österreichischer Software Innovationen (VÖSI) in Wien zusammen.
Der Software Day wurde von Wirtschaftskammer-Obmann Alfred Harl, Fachverband UBIT, und den VÖSI-Vizepräsident*innen Peter Lieber und Doris Lippert eröffnet. „Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Faktor in der Softwareentwicklung, denn Softwarelösungen sollen für die Unternehmen langfristig sinnvoll nutzbar sein. Da braucht es noch ein besseres Zusammenwirken von Fachabteilungen, IT-Infrastruktur-Experten und Softwareentwicklern“, betont Peter Lieber. Für Doris Lippert bedeutet Nachhaltigkeit „nicht nur, für langlebige, qualitativ hochwertige Produkte zu sorgen, sondern auch Themen wie Frauenförderung, Diversität in den Teams und Ausbildung und Weiterbildung müssen auf der Agenda stehen.“
In der Eröffnungs-Keynote unter dem Titel „Economic Sustainability in Challenging Times“ informierte Jaqueline Wild, CIO von der MM Group, über die Herausforderungen der Papierindustrie. Das Thema Nachhaltigkeit steht hier ganz oben auf der Agenda der Konzernstrategie, „das betrifft natürlich auch die IT. Konsolidierung, Virtualisierung und Ressourcen-Einsparung sind angesagt. Insbesondere das starke Wachstum durch Akquisen sei eine enormen Herausforderung“, betonte Wild.
Gerade durch Digitalisierung im Gesundheitsbereich sind vielen Schritte in Richtung Nachhaltigkeit möglich. Ein Beispiel ist etwa die Umsetzung des elektronischen Rezepts. Zum Thema „Chancen und Hürden der Digitalisierung im Gesundheitswesen“ vermittelten Florian Schlechtleitner (CIO PremiQaMed Group), Cornelia Schneider (Leitung Institut für Informatik, FH Wiener Neustadt), Mona Dür (CEO Duervation), Manfred Pascher (Geschäftsführer MP2 IT Solutions) und Bettina Resl (Head Public Affairs Novartis) ihre aktuellen Standpunkte.
In der Runde der CIOs diskutierten Susanne Ebm (CIO Flughafen Wien), Susanne Tischmann (CTO beim ÖAMTC), Manuel Stecher (CDO Verbund) sowie Alexander Hochmeier (VP IT & Security bei FACC) zum Thema „Nachhaltig wirtschaften und Sustainable Development Goals (SDGs) aus IT-Perspektive.“ Fazit: Bei allen Unternehmen ist Nachhaltigkeit in der Unternehmensstrategie verankert – hier ist auch die IT gefordert. Auch wenn bereits einige Maßnahmen im Sinne der Ressourcen-Einsparung und Prozessoptimierung gesetzt werden, gibt es noch viel zu tun. „Ich denke, wir sind noch nicht so weit, dass Software Entwicklern bewusst ist, dass gerade auch in der Software Entwicklung nachhaltig gedacht werden muss“, brachte es Susanne Tischmann auf den Punkt.
Zu einem ähnlichen Ergebnis kam man auch bei der Gesprächsrunde zum Thema „Digitaler Humanismus“. Hier brachten Georg Krause (CEO msg plaut), Univ.-Prof. Manfred Tscheligi (AIT Austrian Institute of Technology & Universität Salzburg), Michael Heinisch (Vorsitzender der Geschäftsführung, Vinzenz Gruppe), Leopold Fischl (Geschäftsführer Ibis Acam Bildungs GmbH) sowie Petronela Altrichter (COO Microsoft Österreich) ihre Perspektiven zum Thema „Digitaler Humanismus“. Klares Fazit. Der Mensch muss im Mittelpunkt aller Bestrebungen in Richtung Digitalisierung stehen. Digitale Tools müssen dem Menschen dienen. Gerade auch im Hinblick auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz ist es hier wichtig, einen verantwortungsvollen Einsatz sicherzustellen und sich mit den ethischen Fragen von KI-Systemen zu befassen.
Daneben waren weiter noch folgende Keynote Speaker beim Software Day im Einsatz: Hermann Erlach, General Manager bei Microsoft Österreich, sprach zum Thema „AI Potential für Österreich“. Top-Trainerin Monika Herbstrith-Lappe, Geschäftsführerin von Impuls & Wirkung, begeisterte mit ihrer spannenden und humorvollen Afternoon Keynote unter dem Titel „Wer fürchtet sich vor KI? Zukunft braucht Zuversicht!“ Angst, englisch Fear, könnte man unterschiedlich interpretieren, schlug Herbstrith-Lappe vor. FEAR könne bedeuten: "Forget Everything And Run" – aber genauso "Face Everything and Rise".
Abschließend gab Peter Reichstädter, CIO im Parlament, einen Überblick über das neue Parlament aus IT-Perspektive. Mit der Renovierung wurde auch die gesamte IT-Infrastruktur des Hohen Hauses erneuert. Ein gewaltiges Projekt, bei dem auch der Aspekt Nachhaltigkeit und langfristige Nutzbarkeit der IT- und Software-Lösungen eine große Rolle spielte, wie Reichstädter betonte.
Kula gewinnt Startup-Pitch
Einer der Höhepunkte des Nachmittags war wie auch schon im vergangenen Jahr ein Startup-Pitch, bei dem fünf Software-Startups die Möglichkeit hatten, sich zu messen. Teilnehmer waren die fünf Startups leiwand.ai (Entwicklung von Werkzeugen, die KI vertrauenswürdig machen), Independo (Kalender-App für kognitiv beeinträchtigte Personen), kula (App, um Apps zu bauen – ganz ohne Programmierkenntnisse), Xalent (Recruiting-Plattforkm verkehrt: Unternehmen bewerben sich um Talente) sowie Boolee (KI basierte Daten-Analyse für superschnelle Marketing-Insights). Sowohl die Jury unter Leitung von Kambis Kohansal-Vajargah, (Head of Startup Services und Deputy Head of Gründerservice WKO) als auch das Publikum kürten kula zum Sieger.
Aussteller und Partner des Software Day 2024 waren ACP, DB Concepts und InfraSoft, weiters, A1 Digital, Capgemini, CBS Consulting, Cosmo Consult, Deep Instinct, functn, ETC, Expleo, Insight, Microsoft, msg Plaut und Sparx Systems.