Das Familienunternehmen spusu hält sich erfolgreich am österreichischen Mobilfunkmarkt und wächst gar international immer schneller. Wie schafft es der kleine Anbieter aus dem Weinviertel, sich neben Größen wie A1, Magenta und Drei zu behaupten?
Österreichs Mobilfunk gilt als gesättigter, umkämpfter Markt. Der mittelständische Anbieter spusu hat es jedoch geschafft, sich am heimischen Markt zu etablieren - überdies auch in Italien und Großbritannien. Mit über 500.000 Kund*innen und einem Umsatzwachstum von 10 Millionen Euro pro Jahr zählt spusu mittlerweile zu einem der am schnellsten wachsenden heimischen Mobilfunkbetreiber. Franz Pichler, Gründer und Geschäftsführer, erklärt, weshalb agile Familienunternehmen im Pool mit großen Playern nicht zu unterschätzen sind.
Soziale Verpflichtung vor Profit
Seit 2021 investiert das Familienunternehmen mit eigenen Bautrupps und Fuhrpark in den Ausbau der regionalen Glasfaser-Infrastruktur in kleineren österreichischen Gemeinden. spusu setzt auf nachhaltige Entwicklung, auch in ländlichen Regionen - anstatt nur auf urbane Ballungszentren: „Schnelles und stabiles Internet, auch in entfernteren Regionen – dafür setzen wir uns ein“, sagt Pichler. Das erste Investitionsvolumen in Mistelbach lag heuer im zweistelligen Millionenbereich.
Fachkräfte schätzen flache Hierarchien
In nahezu jeder Branche konkurrieren Unternehmen um gute Fachkräfte. Die legen heutzutage vermehrt Wert auf Flexibilität, Work-Life-Balance und eine moderne Unternehmenskultur - und in puncto Arbeitsatmosphäre, Teamgeist und eigenverantwortlichem Arbeiten haben Familienunternehmen oft die Nase vorn. „Wir haben flache Hierarchien, keine Führungskräfte, sondern Teams und sind daher schnell, flexibel und wendig“, meint Franz Pichler aus. Eine transparente Unternehmenskultur bilde die Basis für den Erfolg - und ermögliche es Mitarbeiter*innen, sich vielseitig zu entfalten. Das wiederum binde Mitarbeiter*innen ans Unternehmen, die von langfristigen Karrieren mit schnellen Aufstiegsmöglichkeiten profitieren.
Regional verankert
Was viele nicht wissen: spusu bietet nicht nur Mobilfunk, sondern auch eigenen Wein aus den heimischen Weinbergen sowie E-Bikes an. „Mit unserer Präsenz in ländlichen Gebieten und unserer Verbindung zur heimischen Bevölkerung lag der Einstieg in den Weinbau nicht fern. Wir stammen aus dem Herzen des Weinviertels und so war es unser großes Interesse, einen guten Weinviertler Wein selbst herzustellen“, erklärt Gründerin Andrea Pichler.
Das Gründerehepaar mit Tochter Veronika auf dem Weinberg. Eine Flasche des spusu Weins kostet rund 30 Euro. (Foto: spusu)
Mit dem Einstieg in den E-Bike-Markt wiederum folgt das Familienunternehmen einer Vision von Tradition und Moderne. „Unsere E-Bikes werden in den hauseigenen Werkstätten am Produktionsstandort in Wolkersdorf von unseren Fahrradtechnikern mit Präzision und sorgfältiger Handwerkskunst gefertigt“, erläutert Franz Pichler stolz.
Mit Weitblick in die Zukunft
Während Big Player oft von Quartalsprognosen getrieben werden, verfolge spusu eine langfristige Ausrichtung, meint Pichler. „Als Familienunternehmen denken wir von Natur aus nicht in Jahren, sondern in Generationen.“ Der Erfolg scheint ihm recht zu geben: Erst 2015 gegründet, konnte spusu heuer nach Großbritannien expandieren. Neben dem rasanten Wachstum in Österreich ist der Mobilfunkanbieter seit 2020 überdies auch in Italien vertreten.