Das Wiener Startup Visplore erhält eine frische Finanzierung in Millionenhöhe. Investiert haben unter anderem bekannte internationale Investoren wie seed + speed Ventures, Basinghall Partners, Matterwave Ventures sowie die österreichischen aws Gründerfonds.
Überzeugt hat das Startup mit seiner gleichnamigen Software, die mittlerweile bereits bei vielen Kund*innen aus der Papier-, Energie-, Chemie- und Maschinenbauindustrie zum Einsatz kommt. Die Softwarelösungen unterstützen die Industrie 4.0 dabei, deren Unmengen an produzuierten Sensordaten richtig einzuordnen, zu analysieren und zu visualisieren - ohne dafür ausgebildetes Fachpersonal wie Data Analysten zu benötigen. Indem das Startup den Ingenieur*innen selbst die passenden Werkzeuge zur Datenanalyse an die Hand gibt, können diese besser in die digitale Wertschöpfung miteingebunden werden, etwa bei der Prozessoptimierung oder Fehlerdiagnose.
Gestärkt durch die Finanzierungsrunde - rund zwei Millionen Euro - will Visplore seinen Fokus in Zukunft auf die Zusammenführung bestehender Datensilos legen. „Als praktische Hürde bei Digitalisierungsvorhaben klagen viele Industriebetriebe darüber, dass die wesentlichen Informationen über verschiedenste Quellen verteilt sind. Dateien, ERP Systeme, Datenbanken und externe Schnittstellen: sehr häufig stellt das Zusammenführen und Aufbereiten der Daten einen so großen Aufwand dar, dass sich Projekte verzögern oder gar nicht erst begonnen werden“, berichtet CTO und Mitgründer Thomas Mühlbacher.
Überzeugte Investoren
Mit Visplore können Ingenieur*innen nun ohne Programmieren oder ein kostspieliges Data Warehouse selbständig Mess- und Planungsdaten binnen Minuten kombinieren und analysieren. Diese Strategie halten auch die Investoren für zukunftsträchtig. „Wir sind aus der Erfahrung mit unserem Industrienetzwerk überzeugt, dass der Wert der Daten durch die Kombination mit anderen Daten exponentiell wächst“, meint Konstantin von Braunschweig von Basinghall Partners. Den Investoren Carsten Maschmeyer überzeugt die Geschwindigkeit des Verfahrens: „Es ist verblüffend zu sehen, wie mit wenigen Klicks und der passenden Visualisierung neue Erkenntnisse gewonnen werden, für die sonst ganze Teams wochenlang beschäftigt sind.“
Markus Jandrinitsch vom aws Gründerfonds ergänzt: „Wir sehen unser Investment in Visplore als Beitrag für mehr Energieeffizienz bei Industrieprozessen. Durch die Entlastung von Mitarbeitern bei mühsamer Datenaufbereitung bleibt zudem mehr Zeit für den eigentlichen Nutzen, wodurch Unternehmen mit ihren bestehenden Teams mehr erreichen.“
Über Visplore
Visplore schafft Ordnung und Transparenz für Big Data aus Industrie- und Energieprozessen. Intelligente Algorithmen erschaffen dabei einfach zu bedienende interaktive Visualisierungen und liefern so nachvollziehbare Antworten. Angewendet werden kann die Software beispielsweise in der Ursachenanalyse bei Prozessproblemen sowie der raschen Gewinnung neuer Erkenntnisse aus langen Datenreihen zwecks Prozessoptimierung und Projektplanung – auch für Anwender*innen ohne Data Science Ausbildung.
Aufbauend auf über 15 Jahren an Forschung der beiden Gründer Harald Piringer und Thomas Mühlbacher wurde die Visplore GmbH 2020 als Spin-Off des Wiener Forschungszentrums VRVis gegründet. Heute zählt Visplore 20 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und sitzt in Wien. Eingesetzt wird die Software aber international - beispielsweise in den USA oder Malaysia - in den verschiedensten Branchen.
(Titelbild: iStock)