KI kann einen wichtigen Beitrag leisten, um Medikamente für bisher unheilbare Krankheiten zu entwickeln. Ein Forschungsteam von Salesforce hat Ergebnisse seines KI-Sprachmodells ProGen in der Dezemberausgabe der Fachzeitschrift Nature Biotech veröffentlicht. Dabei geht es um die Möglichkeiten, die "generative KI" bei der Entwicklung von Medikamenten oder beim Umweltschutz eröffnen kann.
Bild: Die erste dokumentierte Struktur eines funktionalen künstlichen Proteins, das von Grund auf von KI entworfen wurde. Bei dem künstlichen Protein handelt es sich um ein von ProGen erzeugtes Lysozym, das zu 69 % mit einem bekannten natürlichen Protein identisch ist.
Bei ProGen handelt es sich um ein KI-Sprachmodell, das künstliche Proteine kreieren kann. Es wurde auf der größten verfügbaren Proteindatenbank mit rund 280 Millionen Samples trainiert. Aktuell wird der Einsatzzweck für die Entwicklung von Medikamenten gegen rheumatoide Arthritis und Multiple Sklerose erforscht. Salesforce AI Research stellte ProGen im Jahr 2020 erstmals vor. Das KI-Sprachmodell bewies, dass es mit Künstlicher Intelligenz Proteine entwerfen kann, die möglicherweise bei der Bekämpfung von Bakterien helfen und Kunststoffe abbauen könnten, um die Umwelt zu schützen.
Wissenschaftler und Forscher können damit kontrolliert hochgradig maßgeschneiderte Proteine mit gewünschten Eigenschaften erschaffen – beispielsweise mit der Fähigkeit, sich an ein anderes Molekül zu binden oder hohen Temperaturen standzuhalten.
In Zusammenarbeit mit Tierra Biosciences und dem Labor von Professor James Fraser an der University of California San Francisco wurden die künstlichen Proteine gegen natürliche Proteine auf ihre antibakterielle Wirkung im Labor getestet. Die Ergebnisse zeigten, dass 73 Prozent der künstlich erzeugten Proteine von ProGen wirksam waren, verglichen mit 59 Prozent der natürlichen Proteine.
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