Mittwoch, November 20, 2024

Nachgehakt bei Veeam, Fortinet, Bacher System und Capgemini: Welche Erwartungen haben Sie für den Markt im Jahr 2023? Welche Trends sehen Sie in Sachen Cybersicherheit in diesem Jahr?

Titelbild (v.l.): Karl Freudsberger (Fortinet) und Mario Zimmermann (Veeam) (Credit: Fortinet/Veeam)

Mario Zimmermann
Regional Director Austria, Veeam Software

Im neuen Jahr werden die Budgets für Datensicherung weiter steigen und steigen müssen. Das zeigt auch ein aktueller Report von Veeam: Die befragten Entscheider planen durchschnittlich eine Erhöhung der Budgets um 6,5 Prozent und damit mehr als in anderen IT-Bereichen. Prinzipiell steht der DACH-Raum im internationalen Vergleich relativ gut da. Als Trend lassen sich mit Sicherheit Container und ganz besonders Kubernetes festmachen. Zusätzlich zu den 52 Prozent der Unternehmen, die sie derzeit einsetzen, planen ganze 40 Prozent den Einsatz von Container-Lösungen in naher Zukunft. In dem Bereich gibt es damit enormes Wachstumspotenzial. In Österreich erwarte ich weiterhin steigende Investitionen in Cyber-Resilience, wobei Themen wie Backup und Restore bereits im Fokus stehen. Disaster Recovery wird 2023 für viele Unternehmen strategisch – Cloud wird hier eine entscheidende Rolle spielen. Zudem werden Microservices weiter ausgebaut.

Karl Freundsberger
Country Manager Austria, Fortinet

 Wir spüren, dass die Awareness für das Thema Cybersecurity in Österreich deutlich zunimmt. Heimische Unternehmen werden aktiver, ihre IT umfassend abzusichern und mit einem holistischen Sicherheitsansatz wie der Cybersecurity-Mesh-Architektur zukunftsfit aufzustellen. Und das müssen sie auch, denn 2023 wird mit Blick auf die Bedrohungslandschaft sicher keine Entspannung bringen. Besonders im so wichtigen Bereich »Critical Infrastructure«. Vorfälle im Verkehrs-, Energie- oder Gesundheitsbereich führen uns die Abhängigkeit und Verwundbarkeit unserer digitalisierten Gesellschaft vor Augen; mit weitreichenden Konsequenzen wie z. B. Blackouts in unserer Stromversorgung. Das sollte uns allen ein Weckruf sein, dass jeder Bereich unserer Gesellschaft laufend an Maßnahmen arbeiten muss.

Nicolai Czink
Leiter Strategie und Transformation, Bacher Systems

Auf in ein unberechenbares 2023! Die IT bleibt das Zugpferd der Wirtschaft – hier entscheidet der richtige Einsatz über Gewinner und Verlierer. In dieser »VUCA-Welt« – volatile, uncertain, complex, ambiguous – ist es umso wichtiger, agil und mit Digitalisierung auf Veränderungen reagieren zu können.  Massive Cyberbedrohungen verschärfen diese Situation: Denn was passiert in Ihrem Unternehmen, wenn die ganze IT durch einen Angriff eine Woche stillsteht? KI und das Dark Web spielen eine immer größere Rolle – sowohl bei Angriffen als auch bei der Verteidigung. Zum weiteren Schutz hat die EU nun die NIS2-Richtlinie verabschiedet, die Security-Themen für mehr Branchen als bisher nochmals priorisiert. Unternehmen sollten dieses Jahr auf zwei Strategien fokussieren: Die Steigerung der Agilität und die Stärkung der Cyberabwehr.

Martina Sennebogen
Managing Director, Group Vice President, Capgemini Österreich

Für dieses Jahr sehen wir aufgrund des Bedarfs an nachhaltigen Lösungen, schlanken Strukturen und Abläufen, starke technologische Fortschritte. Diese werden die Art und Weise wie wir leben, arbeiten oder produzieren beeinflussen und verbessern. In einer Ära nahezu grenzenloser Konnektivität werden Bedrohungen durch Cyberangriffe und Datenlecks zwar weiter zunehmen, allerdings ist gleichzeitig festzuhalten, dass immer mehr Unternehmen den Wert von Investitionen in moderne Abwehrmechanismen erkennen. Zu den wichtigsten Cybersecurity-Trends gehören aktuell der vermehrte Einsatz von künstlicher Intelligenz, die Migration von Daten und Anwendungen in die Cloud, die flächendeckende Einführung von Zero-Trust-Lösungen sowie ein noch stärkerer Fokus auf die Sicherheitskomponente im Bereich IoT.

Johann Martin Schachner
CEO Atos Österreich

Die Bedrohungslage im Bereich der Cybersicherheit verschärft sich seit Jahren. Dieser Trend wird sich auch im Jahr 2023 fortsetzen. Während früher primär große Unternehmen Ziel von Attacken waren, sind mittlerweile auch KMU nicht mehr vor Angriffen gefeit. Diese treffen oftmals nur unzureichende Sicherheitsvorkehrungen und sind damit leichte Beute für Cyberkriminelle. Um der volatilen Bedrohungslage etwas entgegensetzen zu können, entwickeln unsere Atos Cybersecurity-Expert*innen gemeinsam mit unseren Kunden eine multidimensionale Strategie, die deren IT optimal schützt.

(Bilder: Georg Wilke, Capgemini, Pilipp Lipiarski)

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